XMAS und NYE in Melbourne, Australien

Christmas Square in Melbourne, mit Weihnachtsbaum und einigen Menschen in T-Shirts ;)

Nun ist die Weihnachtszeit zwar schon rum und die Geschäfte verkaufen bereits wieder Osterprodukte, aber dennoch ein kleiner Bericht wie wir die Weihnachtszeit in Melbourne verbracht haben. Da wir für diese Zeit endlich wieder in einer Wohnung mit richtigem Bett schlafen konnten, wurde der ganze Tagesablauf etwas entschleunigt. Kein Zelt auf- und abbauen, keine Campingplatzsuche und endlich wieder Essen auf einem richtigem Herd kochen.

Zudem konnten wir eine weitere Großstadt Australiens erkunden, die zur Weihnachtszeit auch überall versucht hat weihnachtliche Stimmung zu verbreiten. So gab es in der Innenstadt einen „Chistmas Square“ mit Weihnachtsbaum, einen Irrgarten für die Kinder und eine Krippenszene aus Pappe. Als Weihnachtselfen verkleidete Helfer verteilten Stempelzettel mit denen die Kinder den Irrgarten erkunden konnten. Nicht weit davon entfernt hatte der Gourmet Caterer „Epicure“ ein Lebkuchendorf aufgebaut. Der Eintritt war kostenlos, man konnte jedoch für die „Make a Wish Foundation“ spenden. Die Organisation hilft Kindern, mit einer Lebensbedrohlichen Krankheit, einen langersehnten Wunsch erfüllen. Das Lebkuchendorf bestand aus liebevoll gestalteten Gebäuden und ihren Bewohnern. Von einer Burg, über einen Weihnachtsmarkt bis hin zu einem Footballstadion war alles dabei.

Christmas Square in Melbourne, mit Weihnachtsbaum und einigen Menschen in T-Shirts ;)

Anschließend sind wir dann noch in ein niedliches französisches Café namens „La Belle Miette“ (dt. etwa: schönes kleines Ding) gegangen. Wir hatten zuvor gelesen, dass es dort die besten Macarons in Melbourne geben soll. Ein Macaron ist ein französisches, meist buntes, Baisergebäck mit einer Doppelscheibe und einer Cremeschicht. Das kleine Café in der Innenstadt, bietet zwei Innen- und zwei Außentischplätze an und neben den Macarons auch eine Reihe von verschiedenen Teesorten. Wir machten es uns mit einer kleinen Auswahl Macarons und je einer Tasse Tee an einem Tisch gemütlich. Nach und nach kamen immer mehr Menschen, die Macarons auch als Weihnachtsgeschenk kaufen wollten. Als sich die Theke mit den Macarons langsam leerte wurde es etwas unruhig in dem kleinen vollgewordenen Café. Doch die Verkäuferin sorgte wieder für Hoffnung als sie neue frischgebackene Köstlichkeiten aus der Küche holte. Jedoch meinte sie dazu, dass es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh für Weihnachtsgeschenke sei, sie halten sich nur etwa zwei bis vier Tage. Somit hatten wir zum ersten Mal Macarons gekostet und waren überrascht wie weich und süß sie waren.

Bunte Macorons in einem türkisfarbenen Cafe mit farbenfroher Dschungelbemalung an der Wand.

Auch wenn wir beide nicht gläubig sind ist Heiligabend doch ein festlicher Tag. Wir hatten keine große Lust selbst zu kochen und zudem war der Ofen defekt. So reservierten wir in einem schicken und modernen griechischen Restaurant Hellenic Republic, in der Nähe unserer WG, einen Tisch. Das Menü ist so angelegt, dass alle Gerichte am Tisch geteilt werden und man so Einiges probieren kann. Die Auswahl reicht von Schälchen mit Oliven, Tsatsiki oder Krautsalat, über gebratenes Schweinefleisch bis hin zu Bratkartoffeln. Zum Nachtisch konnte dann jeder für sich wählen, ich entschied mich für einen vorzüglichen kalten Milchreis mit gesalzenem Karamell und Mandel Shortbread. Robert hatte einen Schokoladenfondant mit Vanilleeis, leider war die Schokomasse etwas angebrannt. Dazu haben wir uns noch je ein Gläschen Dessertwein gegönnt und so einen sehr schönen Abend ausklingen lassen.

Weihnachtsessen beim Griechen Hellenic Republic in Melbourne

In Australien wird aber erst am nächsten Tag (25.12.) Weihnachten gefeiert und wir wollten auch noch ein bisschen australisches Weihnachten erleben. Daher haben wir uns für ein Weihnachtspicknick in Melbourne angemeldet. Traditionell verbringt man in Australien den ersten Weihnachtsfeiertag zusammen mit seiner Familie, bei einem Picknick am Strand. Unseres wurde von einem  „Newcomer Club“ veranstaltet und es haben etwa 50-100 Leute teilgenommen. Jeder hatte etwas zu Essen dabei und die meisten liefen immer wieder herum, um etwas anzubieten und dadurch mit anderen ins Gespräch zu kommen. Wir hatten unsere Campingplane mitgebracht und so setzten sich nach und nach Leute zu uns und wir kamen ins Gespräch. So lernten wir eine junge Schwedin kennen, die vor einer Woche ihr Working Holiday begonnen hatte, ein Londoner Pärchen auf Weltreise und einige Australier die erst seit kurzen in Melbourne wohnten. Das Wetter war sonnig und heiß und die Stimmung ausgelassen so das wir zusammen noch den Abend in einer Bar verbracht haben.

Auch Silvester war etwas anders als gewohnt, eigene Feuerwerkskörper sind nicht zu bekommen, da wegen der Trockenheit auf die Feuergefahr geachtet werden muss. Doch wird auf ein Feuerwerk natürlich nicht verzichtet und so veranstaltet die Stadt Melbourne ein großes Feuerwerk, das von den Dächern der Skyline abgefeuert wird. Das heißt man musste sich am Silvesterabend nur einen Platz in der Stadt suchen, an dem man die Skyline sehen konnte. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind an Feiertagen und an Silvester kostenlos und so konnten wir einfach in die Stadt fahren um uns das Feuerwerk vom Queen Victoria Garden aus anzusehen.

Feuerwerk von der Skyline in Melbourne, Australien

 

Wohnungssuche in Melbourne

Pool in Crystal Brook Tourist Park

Weihnachten und Melbourne kamen nun merklich näher und um über die Feiertage ein bisschen zur Ruhe zu kommen wollten wir wieder in eine WG gehen. Zudem steigen die Campingplatzgebühren über die Weihnachtszeit unglaublich stark an. Um eine passende WG zu finden, nutzten wir wieder einmal http://www.gumtree.com.au/ auf dem wir schon URD und den größten Teil unserer Ausrüstung her hatten. Nach dem wir einige Anbieter, die in unser Budget passten, angeschrieben hatten und Termine ausgemacht hatten machten wir uns am Morgen auf nach Melbourne.  Leider hatte in der Nacht eine unseren Termin schon wieder abgesagt, somit hatten wir nur noch 2 Versuche. Das erste Haus lag etwas nördlich von Melbourne’s Innenstadt in Brunswick. Jo’s WG-Zimmer lag in einem zweistöckigen Haus, das wir uns mit einem Iren, einem Australier und einer Katze teilen sollten. Sie schien von uns überzeugt, jedoch wollten wir noch zu unserem zweiten Termin um eine Auswahl treffen zu können.

Bevor es zur 2. Besichtigung geht Snack und ausruhen im Café )

Bevor wir uns zum zweiten Termin aufgemacht haben, legten wir einen Zwischenstopp im Red Door Corner Store, einem kleinen Café in Northcote, Melbourne. Gestärkt mit Sandwiches, Milchshake und Nachtisch, ging es dann auf zum zweiten Besichtigungstermin. Leider stellte sich heraus, das der Preis dort pro Person gemeint war und nicht pro Zimmer. Damit lag es dann deutlich über unserem Budget und auch die öffentliche Verkehrsanbindung war nicht sonderlich gut. Somit schrieben wir Jo um einen Termin für die Schlüsselübergabe auszumachen und die Miete für die 3 Wochen zu übergeben.

Da wir versuchen zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Campingplätzen abzuwechseln, suchten wir am Abend vor der Schlüsselübergabe wieder einmal einen freien Stellplatz. Diesmal wurde es ein LKW-Stellplatz an einer 24-h-BP-Tankstelle westlich von Melbourne. Neben uns standen in dieser Nacht noch etwa 10 weitere Autos/Busse um dort zu übernachten. Strom gab es natürlich nicht, aber immerhin saubere sanitäre Anlagen und am Morgen konnte man sich Kaffee/Tee kaufen.

Am nächsten Morgen also wieder zurück zu Jo um vor Beginn ihrer Schicht den Schlüssel abzuholen. Anschließend versuchten wir einen Platz mit Internet zu finden um den Blogbeitrag (Schnee in Australien) fertig zu schreiben. Im Starbucks funktionierte es nur mit meinem Laptop und bei McDonalds war es gedrosselt auf 50 MB -.- . Nun neigte sich der Tag bereits dem Ende zu und wir riefen ein paar Campingplätze in Melbourne an um für diese Nacht noch einen vernünftigen Schlafplatz zu finden. Bei Crystal Brook Tourist Park wurden wir fündig und wurden nicht enttäuscht. Neben den obligatorischen BBQ-Platz gab es eine sehr gut ausgestattete Küche, einen Spielraum, Hüpfkissen und einen außen Pool in dem wir uns Abends noch schön abkühlen konnten.

Pool in Crystal Brook Tourist Park

Am nächsten Morgen ging es dann das vorerst letzte Mal ans Zelt zusammen packen und auf zu unserem neuen Bleibe nach Brunswick, Melbourne.  Zuvor haben wir noch einige Ausflüge übernommen, doch davon erzählt euch Robert im nächsten Beitrag 😉

Schnee in Australien

BEGA Cheese Factory

Nachdem wir URD wieder hatten, konnten wir endlich nach einer weiteren Nacht in der Jugendherberge, das kleine „Städtchen“ Batemans Bay verlassen. Unser nächster Zwischenstopp war Bega, der Sitz eines bekannten Käseherstellers in Australien. Dort kann man nicht nur eine kleine Ausstellung zur Käseherstellung besichtigen, sondern auch die verschiedenen Käsesorten kosten und kaufen. Zudem gibt es in der „Bega Cheese Factory“ ein kleines Café in dem man Milchshakes, sowie selbstgemachte Eiscreme und Kuchen bekommen kann.

Besuch der BEGA Cheese Factory

Von dort fuhren wir nun weg von der Küste und ab in die Berge von New South Wales, in Richtung der Snowy Mountains. Auf dem Weg zu unserer nächsten Schlafmöglichkeit im Kosciuszko National Park, unternahmen wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Jindabyne. Mit wieder aufgefüllten Lebensmittelfächern ging es dann nach Thredbo Diggings, ein kostenloser Campingplatz am Fuße des Kosciuszko Berges. Allein die Nationalparkgebühr von $16/24h sind bei der Einfahrt zu bezahlen.

 Mount Kosciuszko

Nach unserer bisher kältesten Nacht in Australien bei -2°C packten wir sobald die Sonne aufgegangen war unser Zelt zusammen und fuhren zum höchsten Berg Australiens: Mount Kosciuszko. Der Skilift um auf den Gipfel zu gelangen (Kosciuszko Express) befindet sich mitten in Thredbo am Friday Drive. Ein Tagesticket ist mit $33 für Erwachsene im Sommer schon etwas happig, aber dafür kann man Schnee in Australien erleben und es erwartet einen ein tollen Ausblick über die australischen Alpen.

Skilift zum Kosciuszko in Thredbo

An der letzten Liftstation angekommen, könnte man jetzt eine 13 km lange Wanderung hinauf zum Gipfel starten oder im Winter die Pisten wieder hinunter fahren. Wir haben uns für eine gemütlichere Option entschieden und sind in das Bergrestaurant Eagle Nest eingekehrt. Das höchste Restaurant Australiens liegt auf 1937m und lädt zu gemütlichen Frühstück, Mittagessen oder Café ein. Sehr groß ist die Auswahl freilich nicht und den Aufwand bezahlt man mit aber es lohnt sich!

Frühstück im höchsten Restaurant Australiens, mit Blick auf das Skigebiet.

Murray I

Wieder im Tal angelangt, haben wir uns Murray I angeschaut, eines der Wasserkraftwerke im Snowy Mountains Scheme. Das Unternehmen betreibt 16 Staudämme, 7 Kraftwerke und eine Pumpstation. Der Bau begann am 17/10/1949 und dauerte über 50 Jahre, in denen für den Bau der Staudämme und Anlagen, 100.000 Arbeiter aus über 30 Ländern in die Snowy Mountains kamen. Daher wird diese Zeit auch als der Beginn der Einwanderungspolitik Australiens bezeichnet. Am Kraftwerk Murray I, das etwa 10 km südlich von Khancoban liegt, kann man sich eine kleine Ausstellung zum Bau und dem Betrieb der Kraftwerke anschauen.

Gebäude des Snowy Hydro Gebäudes

Tallangatta

Unsere Wahl für unsere nächste Übernachtung führte uns nach Tallangatta. Ein kleines Dorf, gelegen an einem See an dem auch unser Campingplatz lag. Bevor wir uns niederließen besuchten wir noch den einzigen Supermarkt (IGA) im Ort um uns mal wieder ein leckeres indisches Abendessen zubereiten zu können J

Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Lakes Entrance, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

Weihnachten in Down Under

Weihnachtliche Dekoration an einer Straßenlaterne in Australien

Als Thalestria auf Twitter von ihrer Idee eines Blog-Adventskalenders schrieb, dachte ich das sei eine gute Gelegenheit einmal über die Weihnachtszeit in Australien zu schreiben.

Der offensichtlichste Unterschied zur Weihnachtszeit in Europa oder Nordamerika ist natürlich das Wetter. Weihnachten fällt auf der Südhalbkugel mitten in den Hochsommer und Temperaturen von 30°C bis 40°C sind durchaus üblich. Daher fällt es uns zurzeit auch noch etwas schwer in Weihnachtsstimmung zu kommen, obwohl bereits viele Vorgärten und Kaufhäuser bunt und leuchtend geschmückt sind.

Weihnachtliche Dekoration an einer Straßenlaterne in Australien

Bis vor etwa 30 Jahren gab es in Australien noch keine wirklich „eigene“ Weihnachtstradition. Da die meisten Australier aus Großbritannien stammten wurde die englische Tradition einfach übernommen. Sprich, Geschenke verteilen und Festessen fand am 25. Dezember statt und aufgetischt wurde traditionell gebratener Truthahn (oder auch Gans etc.) und Christmas Pudding (Plum Pudding). In den letzten Jahren hat sich Australien jedoch stark verändert, insbesondere durch viele Einwanderer aus ganz Europa, Asien und Nordamerika sind mehr als ein Viertel der Bevölkerung nicht in Australien geboren. Jedoch bezeichnen sich fast 70% der Australier einer christlichen Kirche zugehörig, somit wird es immer noch von den meisten Familien gefeiert und auch zum Gottesdienst gehen viele an Weihnachten.

Jedoch wird zum Festmahl häufig eher kalte Platten (Schinken, Truthahn, Hühnchen) mit Cranberry Soße und Salaten oder gebratenen Gemüse gereicht. Ebenfalls sehr beliebt sind Ausflüge an den Strand mit Grill, auf dem Meeresfrüchte, aber auch Steaks und anderes Fleisch gebraten werden. Familien bringen dazu für die Kinder oft aufblasbare Weihnachtsbäume mit um es ein bisschen festlich zu gestalten.

Weihnachtlich geschmückte Vorgärten

In Australien sieht man zur Weihnachtszeit viele Abbildungen von Santa Claus (Weihnachtsmann) in Wintermantel und Stiefeln. Jedoch trägt dieser zum einen immer öfter auch nur Badehosen und steht auf einem Surfbrett und zum anderen wird er langsam vom ”Swag Man” verdrängt. Den Kindern in Australien wird erzählt der „Swag Man“ bringe die Geschenke, jedoch lebe dieser im Winter nicht am Nordpol sondern unter dem Uluru. Der Uluru, auch Ayers Rock genannt, ist der im Zentrum Australiens liegende große rote Berg den man von vielen Postkartenmotiven kennt. Und zur Weihnachtszeit (im Sommer) fährt er mit seinem Allradbetriebenen Jeep in die Städte und verteilt die Geschenke in einer roten Badehose ;)

Santa on a jet ski on the Brisbane River

Sehr beliebt und auch aus englischer Tradition heraus sind die „Carols“, also das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern. In den großen Städten wie Sydney oder Melbourne pilgern Hunderttausende zu diesem Ereignis ins Freie. Dort treffen sie sich am Strand mit einer Picknickdecke und einer Kerze um gemeinsam mit einem Symphonieorchester und Gesangsstars zu singen. Dazu empfehle ich euch das australische Jingle-Bells anzuhören:

Die Weihnachtsferien beginnen für die meisten am „Boxing Day“ (26. Dezember) und dauern oft bis einen Monat später zum Nationalfeiertag am 26. Januar. Daher wird in den meisten Büros zu dieser Zeit nicht besonders viel gearbeitet und Tasmanien, das zu dieser Zeit noch vergleichsweise kühl ist, wird als beleibter Urlaubsort bevölkert und die Campingplatz- und Hotelkosten steigen rasant in die Höhe.

Bildquelle Swag Man: Anne Roberts Pondspider von Flickr CC-BY-NC