Bei einem Zombie Walk treffen sich Menschen, die sich als Zombies (Untote) verkleidet haben, zu einem Spaziergang. Meistens finden diese an belebten Plätzen in großen Städten als eine Art Parade statt. Die meisten finden zu einem guten Zweck statt, wie das Einsammeln von Spenden gegen den Welt Hunger oder für andere gemeinnützige Organisationen. Neben größeren geplanten Zombie Walks die bis zu 30.000 Teilnehmer haben können, finden sie oft auch spontan als Flashmobs statt.
Seit vier Jahren findet auch in Sydney ein jährlicher Zombie Walk statt, um ein Bewusstsein für alle möglichen Krankheiten des Gehirns zu schaffen. Während der Veranstaltung werden Spenden für die „Australia’s Brain Foundation“ gesammelt. Diese Stiftung, verwendet die Spenden um australische Forschungsprojekte zu unterstützen. Diese suchen nach Möglichkeiten zur Heilung von verschiedenen Gehirnkrankheiten wie Alzheimer, Epilepsie, Migräne und vieles mehr.
Aufmerksam wurden wir auf die Veranstaltung durch einen Link auf Facebook. Da wir bisher nichts für Halloween geplant hatten und auch noch nie an einem Zombie Walk teilgenommen hatten, überlegten wir nicht lange dort zuzusagen. Nun mussten wir uns noch überlegen, wie wir uns zu Zombies verwandeln könnten. Im Prinzip wollten wir vor allem auch Fotos machen und dabei nicht so auffallen. Zombies sind typischerweise etwas langsamere Kreaturen mit Wunden und/oder verlorenen Körperteilen und einem nicht zu stillenden Hunger nach Gehirnen und Menschen.
Nachdem ich ein bisschen gegooglet hatte, besorgten wir uns im BIG W (ein Billigkaufhaus) ein paar weiße T-Shirts und im Supermarkt rote Lebensmittelfarbe und Schokosoße. Die Schokosoße mit ein bisschen Lebensmittelfarbe vermischt und fertig ist das Kunstblut. Dieses haben wir uns dann (gegenseitig) ins Gesicht auf die Kleidung geschmiert und gespritzt. Die Augen noch ein bisschen Schwarz unterlaufen angemalt und fertig ist das Zombieoutfit.
Während der Busfahrt Richtung Hyde-Park sind wir schon etwas aufgefallen und Fotos wurden von uns auch gemacht. Da wir sonst auf dem Weg keinen einzigen Zombie gesehen hatten, dachten wir schon es wäre der falsche Tag – war es zu unserem Glück nicht. Im Hyde Park angekommen kamen immer mehr Menschen mit blutbespritzten Kleidern und gruseligen Masken angelaufen. Um an dem Lauf teilzunehmen, musste man sich zuerst an einem Stand registrieren (mit Vornamen und E-Mailadresse) und wurde um eine Spende für die Brain Foundation gebeten.
Der Hydepark war nun unterteilt in „Zombies“ und „fotografierende Zuschauer“. Die Zuschauer mussten einen Weg freilassen, durch den nun nach und nach die Zombies in Richtung Elizabeth Street schlurften. So folgten wir dem Strom durch die fotografierenden Massen hindurch. Neben verkleideten Zombies gab es auch viele verkleidete Polizisten und Militärs, die quasi einen weiteren „Ausbruch des Zombievirus“ verhindern wollten. Auch wenn unser Blut vergleichsweise schon recht „echt“ aussah, gab es doch noch einige die sich mit ihren Kostümen wirklich große Mühe gegeben hatten.
Zum Schluss gab es im Prince Alfred Park noch ein Kostümwettbewerb, bei dem jeder der sein Outfit für das Beste hielt nach vorne kommen konnte. Daraufhin wurde durch Klatschen der anderen Teilnehmer der Sieger gekürt. Ein Heisenberg Zombie, angelehnt an die erfolgreiche Serie „Breaking Bad“, gewann den Wettbewerb und erhielt als Preis alle drei Staffeln der ebenfalls sehr erfolgreichen Zombie-Serie „The Walking Dead“.
Unsere Eindrücke vom Zombie Walk findet ihr auf unserer Fotoseite: http://photo.viehmann.de/zombiewalk