Working Holiday Visa 417 für Australien beantragen

Voraussetzungen

Das Wichtigste für ein Jahr Work & Travel in Australien nach den Ersparnissen, ist das Visum. Die Beantragung dieses Visums ist jedoch keine große Sache und lässt sich online erledigen!

Wenn man das Jahr von einer Organisation planen lässt, erledigen sie das für einen. Das Geld kann man sich aber eigentlich sparen 😉

Die Voraussetzungen für den Erhalt dieses Visums sind folgende:

  • Momentaner Aufenthaltsort ist außerhalb von Australien
  • Volljährigkeit (18) aber noch nicht 31 Jahre alt
  • Deutscher Staatsbürger (oder einer dieser Länder, Österreich und die Schweiz sind zur Zeit leider noch nicht dabei)
  • Zum Zeitpunkt der Beantragung muss der Reisepass noch mindestens 6 Monate gültig sein!

     

  • Theoretisch muss bei ein Einreise ein Rückflugticket (oder alternativ der Nachweis über die Finanziellen Mittel zum Erwerb) sowie
  • Ein Nachweis über 5.000 AUD (derzeit etwa 3.500 EUR) durch eine Kopie eines Kontoauszuges haben

Die letzten beiden Punkte wurden jedoch weder von uns noch von anderen Reisenden mit denen wir gesprochen von denen wir gelesen haben verlangt..

Nichts desto trotz, sind sie dringend zu empfehlen! Australien gehört zu den teuersten Ländern der Welt – man wird das Geld auf jeden Fall benötigen!

Zusätzlich darf man

  • Keine Eintragung im Vorstrafenregister, kein Landesverweis, etc.
  • Keine Tuberkulose-Erkrankung
  • Keine Unterhaltsberechtigten Kinder

haben.

Application / Antrag

Wenn diese Punkte auf einen zutreffen, kann man auf der Internetseite des „Department of Immigration and Cititzenship“ das zutreffende Feld mit Yes bestätigen.

Danach wird man zu dem richtigen Formular zur Beantragung des Working Holiday Visas umgeleitet.

Nach dem man die „Terms and Conditions“ (allgemeine Bedingungen zur Beantragung) gelesen und ihnen zugestimmt hat, kommt eine Seite mit einem kurzen Text über australische Werte. Danach muss man einige Angaben zu seiner Person (und seinem Reisepass!) eingeben:

  • Your personal details
    • Familienname, Vorname(n), Geschlecht, Geburtsdatum, Beziehungsstatus, Geburtsort
    • Land des ständigen Wohnsitzes
    • Reisepassdetails (Passnummer (oben rechts unter Pass-Nr.), Ausstellungsland, Staatsangehörigkeit, Ausstellungsdatum, Gültig bis Datum, Ausstellungsbehörde

Der letzte Abschnitt fragt noch einige Bedingungen zum Erhalt des Visums ab. Wichtig ist dabei zu beachten, dass das Working Holiday Visum ab Einreise nach Australien 12 Monate gültig ist, jedoch muss man innerhalb von 12 Monaten nach Genehmigung des Visums einreisen! Ansonsten muss der Anreisetermin noch nicht 100% feststehen!

 

Nach der Bestätigung mit „Next“ muss man bestätigen, dass die Angaben korrekt sind und wieder „Next“ bestätigen. (Wirklich überprüfen! Falls man Fehler gemacht hat, und deshalb das Visum nicht genehmigt wird, muss man die Gebühren von derzeit $365 trotzdem zahlen!)

Nun muss man einige Angaben zu deinem Beruf und Abschluss machen. Zusätzlich muss man angeben in welchen Bereich man in Australien arbeiten möchte. Festlegen muss man sich aber nicht, einfach eines der Interessengebiete angeben.

Auf der nächsten Seite gibt man seine Aktuelle Anschrift und Telefonnummer an, zusätzlich kann eine weitere Person die Erlaubnis erhalten Informationen über die Beantragung zu erhalten.

Nun kann man als Kontaktadresse die angegebene Wohnadresse beibehalten oder eine andere Angeben.

Zur Kontaktaufnahme wird nun nach deiner Email-Adresse gefragt, falls ein persönliches Gespräch zur Ausstellung des Visums notwendig ist, musst man zudem den Standort der nächsten Botschaft (vermutlich Berlin) angeben.

Health declaration / Angaben zur Gesundheit

Die Fragen zu dem eigenen Gesundheitszustand mit Yes oder No beantworten und mit Next bestätigen.

Character declarations / Persönliche Vorgeschichte

Auf dieser Seite geht es darum, ob man in der Vergangenheit polizeilich oder gerichtlich auffällig gewesen ist. Wenn man eine Frage mit Ja beantwortet, hat man jeweils die Möglichkeit Details zu der Antwort zu geben.

Zum Abschluss wir geprüft ob man auch mit allen Bedingungen des Visums einverstanden ist und das man sie verstanden hat.

Auf der nächsten Seite werden alle Angaben noch einmal aufgelistet. Falls noch Fehler festgestellt werden, können diese korrigiert werden, andernfalls kann mit Next bestätigt werden. Wenn man möchte kann man sein Formular für das Working Holiday Visa nun unter einem selbstgewählten Namen abspeichern. Anschließend wird man nach einem Passwort gefragt mit dem man auf den gespeicherten Antrag zugreifen kann.

Im Anschluss erhält man die „ID“ angezeigt die dem Antrag zugewiesen ist. Diese ID sollte man sich notieren oder die Seite ausdrucken, da man sie für den Zugriff benötigt.

Nun muss man nur noch seine Kreditkarteninformationen um das Visum zu bezahlen. Zurzeit beträgt die Gebühr $365.

Um den Antrag für das Working Holiday Visum abzuschließen, bestätigt man die Angaben mit Submit application und schickt damit den Antrag ab.

Sollten alle Bedingungen für das Working Holiday Visum erfüllt sein (und alles richtig ausgefüllt worden sein) erhält man innerhalb kürzester Zeit sein Visum per Email.

Dies dauert in der Regel zwischen einigen Minuten (wir waren auch überrascht wie schnell das ging!) bis zu einigen Tagen.

Falls es etwas länger als ein paar Minuten dauert, braucht man die Transaction Reference Number die man nach erfolgter Bezahlung erhält.

Nun kann man online den Status abfragen.

Bedingungen

 

Hier zum Abschluss noch einmal die Bedingungen des Working Holiday Visums (Subclass 417) :

  • Einreise nach Australien innerhalb von 12 Monaten ab Erteilung des Visums
  • Aufenthalt bis zu 12 Monate ab Einreise
  • Beliebige Anzahl an Aus- und Einreise aus/nach Australien innerhalb dieser 12 Monate
  • Arbeitserlaubnis, beschränkt auf maximal 6 Monate pro Arbeitgeber
  • Studienerlaubnis bis zu 4 Monate
  • Der Hauptgrund des Aufenthalts sollte das Reisen sein, also mehr „Holiday“ als „working“

Wochenendtrip nach Newcastle und ins Hunter Valley – Tag 2

Hubschrauber auf dem Cessnock Flugplatz

Um 9:30 sollten wir uns also am Cessnock Flugplatz zu unserem Hubschrauberabenteuer treffen. Da zwischen Newcastle und Cessnock etwa 1 Stunde fahrt lag, und es in dem Motel keine Möglichkeit für ein Frühstück gab, planten wir so ab 7:30 das Motel zu verlassen. Was mir sehr gefallen hat, in unserem Zimmer gab es ein bisschen Geschirr, einen Wasserkocher und Tee/Zucker/Milch für den Tee am Morgen! Somit hatten wir das nach dem Duschen und Sachen zusammenpacken auch schon erledigt. Nur noch ein paar letzte Fotos machen, Schlüssel  zurück bringen und abfahren. So der Plan. Leider mussten wir dann feststellen, dass die Rezeption nur von 8:00 bis 22:00 geöffnet hat und wir somit noch etwa 20 Minuten im Zimmer warten mussten. Pünktlich um 8:00 ging dann wirklich alles sehr schnell –  Rezeption war besetzt, netter Herr nahm uns den Schlüssel ab, bedankte sich und wir konnten mit dem gepackten Auto Richtung Cessnock aufbrechen. Auf dem Weg dorthin, fährt man an riesigen Schiffen und Kohleförderbändern vorbei. Diese hatten wir zwar schon am Abend zuvor gesehen, aber nun im hellen wirkte das Ganze noch gewaltiger.

Frühstück @ Darby’s Pies

Jedoch stand das Frühstück noch aus und die meisten Cafés auf unserem Weg waren noch geschlossen. Bis auf Darby’s Pies, vor deren Café auch einige Jugendliche saßen. Das Café stellte sich dann doch eher als kleine Bäckerei heraus mit einer Reihe von Pies (Obstkuchen, in England und Australien etc. aber auch gerne gefüllt mit Steak, Käse und/oder Pilzen), Kuchen und Kaffee. Wir entschieden uns spontan für einen Banana Cake weil wir das noch nie probiert hatten und ich dachte das schon oft auf Fousquare etc. als Empfehlung gelesen zu haben. (Dort war aber Banana Bread gemeint, ein sehr beliebtes süßes Brot in Australien, das gerne getoastet und mit gesalzener Butter gegessen wird.)  Der Banana Cake war aber auch sehr lecker und sättigend so dass wir nach einem kleinen Stück schon eine Grundlage für unsere Weinprobe hatten 😉

Cessnock Airport

Pünktlich am Cessnock Airport angekommen folgten wir den Schildern in Richtung „Helicopter“ und wurden von unserem Piloten begrüßt. Dieser fragte uns noch nach unserem Gewicht (um die Menge an Sprit zu berechnen) und nachdem wir gezahlt hatten führte er uns schon einmal zu „unserem“ Hubschrauber. Dazu erklärte er einige Sicherheitshinweise, zum Beispiel das man sich dem Helikopter nicht nähern darf solange sich der Propeller bewegt, wie der Anschnallgurt funktioniert und die sich die Türen des 4-Personen-Hubschraubers öffnen lassen.

Hubschrauber auf dem Cessnock Flugplatz

First Creek

Daraufhin kam auch schon der “kleine” Offroad-Bus um uns zu unserer Weinprobe zu fahren. Nach einem weiteren Touristenfoto vor dem Bus stiegen wir ein und fuhren ein Stück durch das Weingebiet. Ein bisschen komisch war das schon, dieser ganze Aufwand nur für uns zwei. Aber das schien unseren Reiseleiter nicht zu stören und berichtete etwas über die verschiedenen Weinhöfe an denen wir vorbeikamen. Unser erster halt war First Creek, einer der größten Winzer in der Gegend der auch von über 25 weitere Weinfirmen Trauben zur Weinherstellung erhält. In der Eingangshalle standen ein paar große alte Weinfässer die als Bartische dienten. Nach der Begrüßung setzten wir uns und bekamen einer Liste folgend (die auf dem Tisch lag) verschiedene Weine zum Probieren gegeben. Man muss dazu sagen – wir sind beide keine erfahrenen Weintrinker und so verließen wir uns sehr auf die Vorschläge des Winzers. Nach ein paar Gläsern fragten wir nach etwas süßerem – und wurden nicht enttäuscht. Wir probierten noch einige Dessertweine und da wir noch ein Mitbringsel und Dank für unsere Mitbewohnerin (für das Auto) brauchten, kauften wir auch noch 2 Flaschen. Daraufhin gab es eine überraschende Führung durch den Weinkeller von Frist Creek – wobei Keller in dem Fall nicht ganz richtig ist, es ist eine große Halle mit viel Isolierung und Kühlungsanlagen. Die Weine werden zum Teil in großen Metalltanks und zum Teil in wertvollen Holzfässern aus den USA oder Frankreich gegärt. Er erklärte das so ein größeres Holzfass etwa $2500 kostet und damit etwa 2000 Flaschen gefüllt werden könnten. Wieder in der Eingangshalle angekommen, bekamen wir wieder unseren gekauften Wein ausgehändigt und wurden zurück in den Bus geführt.

Tisch mit Weingläsern, Weinflasche und Papier mit der Auflistung der zu probierenden Weine + Preise

Piggs Peak

Eigentlich dachten wir das wäre es schon gewesen mit den Weinproben und wunderten uns etwas, da es erst 11:00 war. Nach einer weiteren kurzen Fahrt durch das Valley, hielten wir erneut vor einem Weingut an – Piggs Peak. Bereits vor dem Eingang stand ein großes gusseisernes Schwein und auch in der Eingangshalle waren überall kleine Schweinfiguren, Plüschschweine und Bilder von Schweinen. Zum Probieren gab es jedoch keinen Schinken sondern natürlich Wein! Nun merkten wir doch schon langsam die erste Weinprobe. Doch der Herr hinter den Tresen hatte ebenso ein Blatt Papier mit den Namen und Preisen verschiedener Weine und reichte uns einem nach dem anderen zum Probieren. Sehr begeistert waren wir nicht (sind eben nichts gewöhnt) – bis er dann endlich zu den Dessertweinen kam. Robert, mit Blick auf die Rückfahrt schüttete schon den Großteil quasi direkt in den Auffangbehälter aber auch mir wurde es bereits langsam zu viel. Trotzdem fanden wir noch einen leckeren Dessertwein den wir uns mitnahmen.

Hunter Valley Cheese & Co.

Zurück ins Auto, nun schon mit 3 Flaschen Wein im Gepäck und etwas torkelnd freuten wir uns nun doch schon auf unser Mittagessen. Am Ende der nächsten kleinen Fahrt wurden wir jedoch zur Hunter Valley Cheese & Co. Gebracht. Ein kleiner Feinkostladen für regionale Produkte in dem man Käse, Olivenöl, Balsamico und mehr kaufen und vorher auch Probieren kann. Gekauft haben wir diesmal nichts (auch wenn der Käse und vieles anderes einfach himmlisch war!), da uns das mit der langen Fahrt nach Sydney ohne Kühlung dann doch zu schade war.

Blaxlands Inn

Nun schon etwas gestärkt aber mit noch mehr Appetit stiegen wir wieder in unser Gefährt und fuhren ins Blaxlands Inn. Ein Restaurant im amerikanischen Ranch Stil mit angeschlossenen Weinladen. Es stellte sich heraus das unser Reiseführer der Mitbesitzer des Blaxlands Inn war und so wurden wir erst einmal zu (unserer 3.) Weinverkostung geführt. Jedoch waren wir eigentlich an Alkohol schon sehr bedient und probierten nur ein paar verschiedene und kauften noch einen Dessertwein :>

Somit war unsere Weinverkostung schneller vorbei als geplant und das Restaurant hatte noch nicht geöffnet. Wir konnten währenddessen in der Lobby warten. Ein sehr liebevoll eingerichteter Raum, mit großen gemütlichen Sofas mit Blick auf die Bar und großen Schwarz-Weiß-Fotos von Cowboys und weiten Landschaften. Nach etwa 10 Minuten wurden wir dann auch schon zu unserem Platz geführt und bekamen die Gerichte des Tages vorgestellt und die Karte überreicht aus der wir uns unser 3-Gänge-Menü selbst zusammenstellen konnten. Im Menü inbegriffen war (natürlich) auch eine Flache des Hausweins, die wir uns ebenfalls aussuchen konnten. Da wir eher die süßen Weine bevorzuge bekamen wir eine Falsche „Blaxlands Estate 2011 Semillon Sauvignon Blanc“, sehr lecker!

Zur Vorspeise entschieden wir uns für die Suppe des Tages (Süßkartoffel + Kürbis), zur Hauptspeise wählte ich einen üppigen Hähnchen Burger mit Pommes  und Robert ein großes Stück zertifiziertes Rumpsteak, ebenfalls mit Pommes. Eigentlich waren wir danach schon mehr als satt, aber der Nachtisch fehlte natürlich noch! Nicht das wir zwei eh schon in dem vollen Restaurant aufgefallen wären (extra zu dem Tisch abgeholt etc.), brachte uns die Kellnerin die etwa 1,3 m mal 1 m große Holznachtischkarte direkt an unseren Tisch… Die Wahl viel auf einen „Dark Chocolate Tart“ mit Erdbeeren und Vanillesoße sowie einem Banana Mille Feuille mit Karamellsoße. Beides einfach nur unglaublich köstlich!

Fotos von der Suppe, den Hauptspeisen und Nachtisch im Blaxland Inn

Noch während wir unseren Nachtisch geniesten, hörte man auf einmal ein lautes Getöse über dem Restaurant. Und alle Gäste schauten interessiert unserem Hubschrauber beim Landen zu… ^^ Als Krönung kam auch noch unser Reiseleiter an unseren Tisch und meinte wir müssten uns nicht beeilen, unser Hubschrauber wäre nur gerade gelandet..

Gesagt, getan, nachdem wir gemütlich aufgegessen hatten und noch die Flasche Wein verschlossen mitbekommen haben (haben wir natürlich nicht mehr geschafft), wurden wir von unserem Piloten begrüßt und unter Blicken der Gäste in den Garten des Restaurants geführt.

Flug über das Hunter Valley

Am Helikopter angekommen wurden wir noch einmal für die Facebookseite fotografiert und schon durften wir einsteigen. Weinflaschen noch gut verstaut, alle angeschnallt, Türen geschlossen und schon wurde der Motor gestartet. Das dauert ein bisschen und ist recht laut, auch wenn es durch die dicken Kopfhörer etwas gedämpft wurde. Nachdem sich draußen noch ein paar Gäste mit Kindern zum Winken versammelt hatten ging es endlich los.

Der Flug dauerte etwa 25 min und führte uns bei strahlendem Sonnenschein über das Hunter Valley. Besonders groß war der Hubschrauber nicht und ab und zu wackelte es auch etwas, aber man hatte nie ein unsicheres Gefühl. Noch ein paar Fotos geschossen (und versucht zu twittern.. aber natürlich kein Netz ^^‘) und schon ging es wieder zum Landeanflug in Richtung Cessnock Flugplatz.

Foto aus dem Helikopter, während des Flugs über das Hunter Valley

Rückfahrt – Zwischenstopp in Wollombi

Nach der Landung muss wieder abgewartet werden bis die Rotoren still stehen um ein sicheren Ausstieg zu gewährleisten. So verabschiedeten wir uns von unserem Piloten und fuhren wieder zurück in Richtung Sydney. Auf dem Hinweg war Robert ein uriges Dorf aufgefallen, von dem man im Dunkeln aber nicht besonders viel gesehen hatte und so legten wir bei der Rückfahrt noch einen Zwischenstopp ein. Das Dörfchen heißt Historic Wollombi und hat einige kleine Geschäfte  und Straßenzüge wie „aus der Vergangenheit“.  Nach einem Eis und ein paar Fotos ging es auf der Scenic Road wieder zurück nach Sydney.

Meetup – Deutscher Stammtisch in Sydney

Meetup im Essen

Auf der Suche nach einem „deutschen“ Stammtisch um sich mit anderen „Auswanderern“ auszutauschen, sind auf die Meetup-Gruppe Sydney’s German Language & Kultur gestoßen.

Meetup ist eine Social Network für Treffen/Stammtische zu nahezu jedem erdenklichen Thema. In Deutschland noch recht unbekannt, hat Meetup laut eigenen Angaben rund 13,4 Millionen Nutzer und 125.000 Gruppen weltweit. Gegründet wurde die Webseite nach dem 11. September 2001, von dem New Yorker Scott Heiferman, der davon inspiriert wurde, dass sich die Menschen nach diesem traumatischen Erlebnis zu Treffen zusammen fanden. Er wollte das Internet dazu nutzen, es Menschen zu erleichtern sich mit Fremden aus der Nachbarschaft zu treffen.

So gibt es in Sydney viele Gruppen die sich zum Wandern in nahe gelegenen Naturparks treffen, oder Fotografen die sich zu gemeinsamen Fototouren durch die Stadt verabreden bis hin zu speziellen Fachstammtischen wie das Shoptalk Ecommerce Meetup für Entwickler oder Firmengründer im Bereich Onlineshopping. Robert ist bereits kurz nach unserer Ankunft in Sydney auf einem Magento Meetup gewesen und konnte nur Positives berichten. Daher zögerten wir nicht lange, gingen zu unserem ersten German Language Meetup und gehen nun regelmäßig zu den Treffen. Diese finden zurzeit zwei Mal monatlich, jeden 1. Freitag in einem Restaurant am Darling Harbour (auch wechselnde Orte) und jeden 3. Donnerstag im Restaurant „Essen“ statt. Essen ist ein Restaurant im Stadtteil Ultimo, in dem deutsche, österreichische und niederländische Speisen und Getränke (auch deutsches Bier) serviert werden. Die Teilnehmer sind eine bunte Mischung aus offenherzigen Menschen die entweder Deutsch lernen oder es gelernt haben und wieder auffrischen möchten und ehemaligen, ausgewanderten Deutschen die sich mal wieder in Ihrer Muttersprache unterhalten möchten.

Ich finde Meetup eine tolle Möglichkeit sich mit Menschen in der eigenen Stadt zu treffen und auch einmal Dinge zu erleben, die man alleine nicht machen würde und wozu einem vielleicht (noch) die passenden Freunde fehlen. Um teilzunehmen benötigt man einen (kostenlosen) Account bei Meetup.com, die Webseite ist übrigens auch auf Deutsch aufrufbar 😉 . Nun kann man seine 5 wichtigsten Interessen angeben (z.B. Filme, Reisen, Essen gehen, Fotografieren..) und bekommt Vorschläge zu Meetups in der Region. Um Mitglied in einer Gruppe zu werden muss man meist ein paar Fragen zur Vorstellung beantworten (Warum möchte man Mitglied werden?, Was sind deine Interessen?..), nach der Freischaltung  durch den Gruppenleiter (manchmal auch direkt), sieht man die anstehenden Termine und kann angeben ob man an diesem Treffen teilnehmen möchte. Da es manche Gruppen mit mehreren 1000 Mitgliedern gibt, kommt es vor, dass Meetups in der Teilnehmeranzahl begrenzt sind und man sich schnell zur Teilnahme entscheiden muss.

Zudem sei noch zu erwähnen das der Account zwar kostenlos ist, das Erstellen eines Meetups aber zwischen $12 und $19 im Monat kostet, diese Kosten werden oft von den Veranstaltern auf die Gruppenmitglieder aufgeteilt. Ob dieser durch einen bestimmten Betrag und PayPal oder einfach über ein Sparschwein am Stammtisch eingesammelt wird, hängt vom Organisator ab.

 Meetup im Essen

Organic Food Market + ANZAC Memorial

Organic Food Market Kings Cross

Zum Start des Wochenendes haben wir zum Frühstück mal etwas Neues ausprobiert.

Auf whatson.cityofsydney.nsw.gov.au hatten wir über den Organic Food Market im Kings Cross gelesen. Da auch von vielen „Takeaway“-Ständen berichtet wurde, hielten das für eine gute Idee – und wurden nicht enttäuscht. Zugegeben, der Markt ist eher übersichtlich (vielleicht 20-25 Stände) aber eine abwechslungsreiche Auswahl an liebevollen kleinen Ständen mit „certified organic“ Lebensmitteln und Snacks.

Der Markt ist entweder vom Kings Cross in etwa 5 Minuten Fußweg zu erreichen, oder direkt mit dem Bus 311 zur „Macleay St Near Orwell St“ (Addresse: Fitzroy Gardens, Macleay St, Potts Point). Er findet jeden Samstag von 8:00 bis 14:00 statt. Neben dem Biomarkt am Kings Cross gibt es noch eine Vielzahl weiterer in Sydney, eine Liste mit nützlichen Informationen findet Ihr unter organicfoodmarkets.com.au .

Neben den vielen bereits erwarteten Gemüse- und Obstständen gibt es unter anderem einen Bio-Kaffeestand, einige Biobäcker und sogar Bettwäsche mitCrêpestand auf dem Biomarkt am Kings Cross Biobaumwolle. Zwischendrin findet man viele Fastfoodstände, diese variieren von französischen Crepés, Quiches und Tartes (auch Glutenfrei), über mit Liebe zubereitetes slow-cooked Schweinefleisch mit Krautsalat im Brötchen, bis hin zu Syrischen Bio Baklava.

Jedoch gab es auch einen Stand, auf dem auf einem großen Schild stand das die verkauften Lebensmittel nicht „organic“ seien. Zu unserem erstaunen, war dieser der meistbesuchte Stand auf dem Markt. Rührei mit gebratenem Speck im Brötchen scheint wirklich sehr beliebt zu sein (haben es nicht versucht). Die Preise sind wie zu erwarten noch etwas höher, man zahlt das Zertifikat und das gute Gewissen eben mit! Das slow-cooked Schweinefleischbrötchen (sehr zu empfehlen!) kostet $9, ein Crêpe ohne etwas dazu $5 und eine große Packung Bio Eier $8.

Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich noch in „the australian museum“ gehen, die $17 war es uns dann aber doch nicht wert… so haben wir einen Spaziergang im gegenüberliegenden Hyde Park unternommen. Im Mittelpunkt des Parkes steht ein großes Kriegsdenkmal (ANZAC War Memorial) das gleichzeitig als kleines Museum dient – mit kostenlosem Eintritt. ANZAC ist die Abkürzung für „Australian and New Zealand Army Corps“ und stand für ein Armeekorps der Streitkräfte des Britischen Empire im Ersten Weltkrieg, dass aus Australiern und Neuseeländern gebildet wurde. Das ANZAC kämpfte bei der Schlacht von Gallipoli, im Nahen Osten sowie in Frankreich und Belgien. Zu deren Gedenken wird in Australien, Neuseeland und Tonga jedes Jahr mit dem Nationalfeiertag ANZAC-Tag am 25. April (dem Tag als das ANZAC im Jahr 1915 auf der Halbinsel Gallipoli während der alliierten Dardanellenoperation landete) gedacht.

Gebäude im Hydepark, Sydney zum Gedenken an das ANZACDas Museum hat täglich (außer Weihnachten und Karfreitag) von 9:00 bis 17:00 geöffnet, der Eintritt ist frei. Die kleine Ausstellung erklärt die Entstehung des ANZAC und führt einen durch die Einsätze des Armeekorps vom ersten Weltkrieg bis hin zum Vietnamkrieg und anderen Konflikten.