Konto in Australien eröffnen ohne Kontogebühren

NAB Bank Screenshot

Warum ein Konto in Australien eröffnen?

Zum einen wollen wir unserer Mitbewohnerin das Geld nicht jede Woche in bar auf die Hand geben, das macht sich schlecht um nachzuweisen, dass wir die Miete auch bezahlt haben, und zum anderen brauchen wir es später für die Lohnzahlung. Wobei wir auf der Bank festgestellt haben, dass sehr viele Kunden Schecks eingereicht haben, anscheinend sind hier Lohnschecks noch gebräuchlicher als in Deutschland. Aber auch die Schecks muss man irgendwo einlösen, daher war klar dass wir so bald wie möglich ein Konto in Australien brauchen.

Welche Banken gibt es in Australien und welche ist die Richtige?

Ähnlich wie in Deutschland gibt es eine Fülle von Banken – Commonwealth Bank, Wetspac, ANZ, St. George, NAB und das ist nur ein Auszug. Wir haben uns bereits in Deutschland informiert wo es ratsam ist ein Konto zu eröffnen und waren uns eigentlich einig zur Commonwealth Bank zu gehen. Die Commonwealth ist ähnlich der Postbank oder Sparkasse in Deutschland auch in kleinen Orten im Outback vertreten und daher besonders für Work and Traveller geeignet weil die Chance in entlegenen Orten eine Filiale zu finden recht hoch ist.

Ein Blick auf die Konditionen hat uns dann aber zur NAB (National Australia Bank) gebracht, das ist von den Großen wohl aktuell die einzige Bank bei der man langfristig keinerlei Kontogebühren zahlen muss. Bei den anderen Banken liegen die Kontogebühren bei zwei bis sechs australischen Dollar im Monat, nicht viel aber als Backpacker spart man wo man kann. Und da wir vorhaben nur in Großstädten zu bleiben fiel die Geldautomaten-Dichte also nicht so sehr ins Gewicht.

Wie kann man in Australien ein Konto eröffnen?

Wir haben uns für die NAB entschieden und dort kann man einfach online ein Konto eröffnen. Auf der Webseite steht es dauert unter 10 Minuten und tatsächlich hat es nur 3 Minuten gedauert. Einfach Kontotyp wählen, Volljährigkeit bestätigen, Name, Anschrift und australische Steuernummer (TFN) angeben fertig. Das besagte kostenlose Konto heißt NAB Classic Banking.

Dann dauert es ca. 1 Woche bis zum Erhalt des Willkommenspakets. In der Zwischenzeit bekommt man 2 E-Mails in denen die Kontoeröffnung bestätigt wird. Das Willkommenspaket besteht aus einem Schreiben mit eurer Kontonummer und einer Mappe mit AGBs, einer Broschüre welche Unterlagen Ihr zur Verifizierung des Kontos benötigt und aktuellen Konditionen sowie Werbung zu sämtlichen anderen Produkten der Bank.

Mit dem Paket und eurem Reisepass, sowie zur Sicherheit eurer Steuernummer, ist dann der Zeitpunkt die nächste Filiale aufzusuchen um euch zu verifizieren. Das ist recht unspektakulär, Ihr sagt ihr seid Neukunde und wollt euer Konto verifizieren und der Mitarbeiter am Schalter nimmt eure Daten auf. Dann werden Ihr bei NAB ggf. gefragt ob Ihr eine schwarze oder pinkfarbene Bankkarte haben möchtet und das war es zu Kontoeröffnung. Sofern Ihr ein Onlinebanking oder Telefonbanking Zugang haben möchtet teilt Ihr das dem Mitarbeiter ebenfalls mit und Ihr könnt euer temporäres Passwort gleich mitnehmen. Bankkarte und Pin kommen dann in ca. 1 Woche separat per Post.

Busfahren in Sydney und Australien

SMS Screenshot einer Busauskunft in Sydney

Wie viel Sections und MyMulti oder MyBus Ticket?

Zum ersten Mal waren wir mit der Wahl des Transportmittels konfrontiert als wir vor hatten vom Hostel zur Besichtigung unserer nächste Unterkunft zu fahren. Zuvor hatten wir uns auf der Internetseite der Transportgesellschaft von New South Wales informiert. Jedoch wird eine Buslinie in verschiedene Sektionen unterteilt und uns war trotz umfangreicher Recherche noch nicht ganz klar welches Ticket wir nun brauchten und so war der einfachste Weg an der Rezeption unseres Hostel zu fragen.

Da unser Ziel nahe des Flughafen lag legte uns der nette Typ an der Rezeption nahe doch einfach den AirportLink zu nehmen und das wir mit dem Bus sofern wir das richtige Ticket kaufen fast oder auf den gleichen Preis kommen. Jedoch bestanden wir darauf das Geheimnis hinter den Bustickets zu lüften um den Bus in Zukunft nutzen zu können. Daraufhin sagte er uns, dass es wohl Volkssport sei einfach ein 1-2 Sections Ticket zu kaufen und einfach so weit zu fahren wie man möchte. Das wäre immerhin nicht schwarzgefahren und als Ausländer kann man immer noch behaupten man habe es nicht gewusst. Auf unsere Bedenken und das schwarzfahren in Deutschland 40 Euro Strafe kostet sagte er uns nur, dass er seit 3 Jahren so fahre und erst 2-mal kontrolliert wurde. Über die Konsequenzen schwieg er sich jedoch aus.

Ansonsten kann man um ein richtiges Ticket zu kaufen auf der Webseite der NSW TransportInfo Karten anschauen wo die einzelnen Sektionen abgebildet sind. Würde bedeuten für eine Fahrt aus dem CBD (Central Business District) nach Mascot wäre ein MyBus3 Ticket (also 6+ Sektionen) für 4,60 AUD das richtige Ticket. Ich finde das System äußerst umständlich zumal man also mind. 3 verschiedene Tickets vorrätig haben müsste abhängig davon wie weit man vor hat zu fahren. Als Pendler braucht man sicher nur eine Karte und zahlt ansonsten separat beim Fahrer, sollte man vorhaben mal eine abweichende Route zu nehmen. Trotzdem umständlich wenn man bedenkt das es auch sogenannte PrePay-Only (nur mit bereits gekauftem Fahrschein) Linien gibt wo man keine Möglichkeit hat beim Fahrer zu zahlen.

Bustickets kaufen

Tickets bekommt man in jedem Seven Eleven und Kiosk. Einfach an der Kasse Fragen. Um einen aktuellen Überblick über die Preise zu bekommen habe ich mal einige aufgeführt.

Ticket

MyBus1
1-2
Sections

MyBus2
3-5
Sections

MyBus3
6+
Sections

Adult Single (Einzelfahrt normal)

$2.20

$3.60

$4.60

Concession Single (Einzelfahrt ermäßigt)

$1.10

$1.80

$2.30

Adult TravelTen (Zehnerkarte normal)

$17.60

$28.80

$36.80

Ticket MyMulti DayPass (Tageskarte) MyMulti1 MyMulti2 MyMulti3

Adult (normal)

$22.00

Concession (ermäßigt)

$11.00

Adult Weekly (Wochenkarte normal)

$44.00

$52.00

$61.00

Concession Weekly (Wochenkarte ermäßigt)

$22.00

$26.00

$30.50

Adult Monthly (Monatskarte normal)

$168.00

$199.00

$238.00

Unterschiede zu Deutschland

Generell werden die Busse wie z. Bsp. in England rangewinkt. Das heißt der Bus hält nicht automatisch an jeder Haltestelle, gleiches gilt fürs Aussteigen. Man muss im Bus auf die bekannten Stopp Taster drücken, dann hält der Fahrer an der nächsten Haltestelle.

Weiter ist jeder Bus mit Kameras und einem Bildschirm versehen wie man es vielleicht von der U-Bahn oder Straßenbahn kennt. Generell verschafft es einem einen sehr guten Überblick über die Leute die ein- und aussteigen aber bei mir stärkt das nicht das Sicherheitsgefühl, ich fühle mich da eher unwohl. Der Großteil, also eigentlich alle, Busse machen einen sehr neuen Eindruck, jedoch trotz der Kameras ist uns aufgefallen das einige Fensterscheibe in den hinteren Reihen mit Edding beschmiert sind bzw. zerkratz wurden.

Kostenlose Busse im Stadtzentrum

Auf eine weitere Besonderheit hat uns ein freundlicher älterer Herr beim Warten an der Haltestelle aufmerksam gemacht. Im Central Business District in Sydney und in noch weiteren Städten in New South Wales fährt ein kostenloser Shuttle Bus. Die Zeiten in denen die Busse fahren sind etwas ungewöhnlich (9:30 Uhr bis 15:30 wochentags und 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr am Wochenende) jedoch finde ich die Aktion der Regierung des Staates gut und erinnert ein bisschen an die Forderung der PIRATEN nach einem Fahrscheinlosen ÖPNV. Die kostenlosen Busse fahren in Sydney als Linie 555 und drehen ihre Runden in beide Richtungen zwischen Circular Quay, Elizabeth Street, Central und George Street.

Kommt ein Bus und wenn wo muss ich aussteigen?

Per App oder Timetable an der Haltestelle kann man eigentlich schnell erfahren wann und ob ein nächster Bus kommt. Jedoch hat das oft wohl nichts mit der Realität und wir als in Punkto Pünktlichkeit verwöhnten Deutschen könnten schon manchmal ins Grübeln geraten wenn es da nicht die technischen Helferlein gäbe.

Jede Bushaltestelle hat eine Nummer und man kann sich per SMS die nächsten Abfahrten schicken lassen. Dabei gibt auch mal 5 Minuten Differenz zur tatsächlichen Abfahrt aber das System soll immer noch besser als die Fahrpläne sein.

Weiterer Höhepunkt unserer Beobachtung war das es keine Anzeige der nächsten Haltestelle gibt. Vor allem für uns Stadt-fremde war es unmöglich bei unserer ersten Fahrt zu wissen wo wir aussteigen müssen. Aber auch das hat sich geklärt, denn auch dafür gibt es eine App. Von der Transportgesellschaft kann man sich Karten laden um auf Google Maps per GPS seinen Standpunkt anzeigen zu lassen und damit zu erfahren wann man aussteigen muss. Eine für uns ungewöhnliche Lösung die jedoch auch von vielen genutzt wird. Natürlich kann man auch den Fahrer beim Einsteigen bitten einen über den Halt zu informieren, diese tun das gern und sind es durch die vielen Touristen gewöhnt. Nur bitte darauf achten den Fahrer nur beim Stehen des Busses anzusprechen.