Von Warrnambool nach Robe via Coonawarra Weinbaugebiet

Blue Lake in Mount Gambier

Nur ungern verlassen wir den Pool und vor allem das WLAN vom Figtree Holiday Village, doch bis Perth ist es noch eine weite Reise. Wir machen uns los und als Erstes einen ganz kurzen Abstecher zum Tower Hill Wildlife Reserve, doch Wetter und Wanderlust sind eher verhalten so geht es nach einem kurzen Boxenstopp in der Tourist-Info weiter. Portland, die Geburtsstadt des Bundesstaates Victoria lassen wir ebenfalls links liegen und keine 50km später erreichen wir die Grenze zu South Australia. South Australia ist bisher der fünfte Bundesstaat auf unserer Reise und wie wir im Internet lesen der Trockenste in ganz Australien.

Straßenschild Willkommen in South Australia

In Mount Gambier machen wir wieder halt. Vor der Tourist-Info kann man den Nachbau eines alten Segelschiffs, die HMS Lady Nelson, besichtigen, übrigens das erste Schiff welches Sydney angesegelt hat ohne um ganz Tasmanien herum zu fahren. Die ganze Region um Mount Gambier ist geprägt von vulkanischen Aktivitäten, man zählt den gleichnamigen Vulkan auch zu der Newer Volcanics Province. Eine dieser biologischen und geologischen Besonderheiten findet auch in vielen Reiseführern Erwähnung und das ist der Blue Lake (blauer See). Der Blue Lake wechselt in den warmen Monaten seine Farbe zu einem intensiven Blau. Das haben wir uns genauer angeschaut.

Blue Lake in Mount Gambier

Nach der kleinen Geschichtsstunde ging es für uns weiter nach Norden eine Unterkunft suchen. In Penola wurden wir fündig. Wie schon den ganzen Tag war es sehr windig und wir mussten zum Kochen sogar unser Vorzelt aufbauen. Penola selbst ist wenig spektakulär, hier hält man eigentlich nur, weil das Örtchen die südliche Grenze zum Coonawarra Weinbaugebiet bildet. Am nächsten Morgen oder besser frühen Mittag haben wir also die Weinkeller der Region unsicher gemacht. Ich musste (weil Fahrer) das gute Zeug wieder in den Eimer spucken, aber Alina hatte ihren Spaß. Nach drei Stopps hatten wir ein paar Dollar weniger im Portemonnaie, aber unseren URD mit ein paar wertvollen Fläschchen beladen.

Karte Coonawarra Australiens Rotwein Zentrum, von instagram

Weiter ging es nach Naracoorte, zu den Naracoorte Caves. Wir haben uns eigentlich schon genug Höhlen angesehen in Australien aber hier haben wir nochmal eine besucht, weil diese als UNESCO Weltkulturerbe gelistet sind. Hier kann man Fossilien betrachten welche bis zu 500.000 Jahren alt sind, also gute Freunde der Dinosaurier. Neben allerlei Wissenswertem in dem Besucherzentrum konnte man in der Höhle ein paar Knochen bestaunen. Wesentlich interessanter fand ich was die Führerin der Tour über das gelbe weiche Gestein erzählt hat, woraus in Australien auch die Gravel Roads gemacht werden. Wenn man in der Höhle genau an die Decke geschaut hat, konnte man da winzige Muscheln entdecken. Wir haben uns die Alexandra Cave angeschaut weil diese die nächstmögliche Führung bei unserer Ankunft war. Wer wirklich an Fossilien interessiert ist sollte aber schauen das er eine Führung in der Victoria Fossil Cave erwischt. Für Schnäppchenjäger noch der Tipp: beim Weinbauer Patrick of Coonawarra haben wir Coupons für ermäßigten Eintritt bekommen.

die Alexandra Cave in Naracoorte, SA

Weiter ging es mal wieder an die Küste, nach Robe – Robe ist eigentlich auch unspektakulär. Im Reiseführer als eigentlich pittoresk gelobt haben es der Sonnenuntergang und das lecke Abendessen dann wieder ein bisschen raus gerissen. Anschließend haben wir in der Wright Bay zehn Kilometer nördlich zum Rauschen des Meeres die Nacht verbracht. Highlight von diesem Campingplatz waren die Toiletten, welche nachts von solarbetriebenen Lichterketten beleuchtet wurden.

Obelisk in Robe SA

Sonnenuntergang mit Mond in der Wright Bay

Von Melbourne nach Warrnambool via Great Ocean Road

Blick auf die 12 Apostel vom Lookout

Nach drei Tagen faulenzen in Melbourne hieß es „on the road again“ (wieder auf der Straße). Noch einmal halten wir am ALDI und füllen die Vorräte auf, dann geht es auf dem Highway Richtung Westen. Es dauert keine drei Stunden und wir fahren auf die berühmte Great Ocean Road. Die Straße windet sich die Klippen der Küste entlang und man möchte am liebsten alle 100 Meter anhalten und Fotos machen.

Straßenportal der Great Ocean Road

In Anglesea tanken wir nochmal und informieren uns im örtlichen Visitor Center über die Highlights entlang der Strecke. Ungefragt bekommen wir eine Liste mit kostenlosen Übernachtungsmöglichkeiten und auch gleich die persönlichen Favoriten des Mitarbeiters markiert – super Service. Unsere Routenplanung war ursprünglich in Apollo Bay zu übernachten, nach kurzem Besuch des dortigen Visitor Centers und mit der Empfehlung aus Anglesea machen wir uns aber weiter nach Johanna Beach.

In Johanna Beach gibt es nicht viel, aber alles was man zum Leben braucht, ein bisschen grüne Wiese zum Parken, Toiletten und perfekten Sandstrand zum Surfen. Wir machen es uns im Zelt gemütlich und später nachts kann ich mich von dem atemberaubenden Sternenhimmel gar nicht satt sehen.

instagram, Strand am Johanna Beach Campground

Am nächsten Morgen steht die Hauptattraktion der Great Ocean Road auf dem Programm, die 12 Apostel. In sengender Hitze, mit etlichen anderen Touristen fahren wir im Zehn-Minuten-Takt von Lookout zu Lookout. Gipson Steps, 12 Apostel, The Arch – eben das ganze Programm. Bei den 12 Aposteln war mit Abstand der größte Ansturm. Hier gibt es einen größeren Parkplatz, einen Imbiss mit ein paar Informationstafeln, WCs und zwei Hubschrauberlandeplätze. Diese wurden von drei Hubschraubern in heavy-rotation stark genutzt, was die ganze Stimmung dort sehr unruhig machte. Dann ging es einen Weg unter der Straße entlang zum Boardwalk mit Blick auf die Apostel. Der Kontrast von türkisen Wasser, gelben Steinen und blauem Himmel war schon sehr schön anzusehen. Auch wenn der Blick auf die 12 Apostel natürlich ein Highlight war, kann ich jedem wärmstens den Abstecher zu „The Grotto“ empfehlen, dort kann man eine tolle Meer-Himmel-Spiegelung bestaunen.

Blick auf die 12 Apostel vom Lookout

Spiegelungen bei The Grotto auf der Great Ocean Road

lick auf die Küste bei The Grotto

In Port Campbell springen wir ins Meer – eine willkommene Abkühlung. Dann entscheiden wir uns spontan noch kurz vor Feierabend ein paar Stopps des 12 Apostel Gourmet Trails anzufahren. Nach einer Whisky-Probe und leckerem lokal gemachtem Eis fahren wir im Sonnenuntergang nach Warrnambool. Mal wieder ein Campingplatz mit Strom und Pool um uns und die Akkus der Laptops zu erholen. Morgen geht es dann weiter Richtung Adelaide.

Blick auf den Strand von Port Campbell

Launceston – Tasmanien letzter Teil 8

Cataract Gorge und First Basin, Lanceston

Von Bracknell dem ganz kleinen Vor-vor-vorort geht’s zurück in die zweitgrößte Stadt Tasmaniens, Lanceston. Es ist Australia Day und so beginnen wir den Tag standesgemäß mit einem Picknick im Park. Dafür haben wir uns die Cataract Gorge ausgesucht, diese Felsenschlucht ist beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen und lädt dank BBQ, Pool, Gärten, Café und Sessellift zum Verweilen ein.

Cataract Gorge und First Basin, Lanceston

Menschen beim Sonnenbaden in der Cataract Gorge

Nach dem ausgedehnten Frühstück im Park sind wir mit dem Sessellift über die Schlucht gefahren und haben uns dort die schönen Gärten angeschaut. Noch kurz über die Hängebrücke aus dem Jahr 1867 geschlendert und dann zurück zum Auto. Ohne Fahrtwind war es definitiv nicht auszuhalten. Unser Reiseführer empfahl uns die Fahrt Richtung Norden entlang des Tamar River.

Wallaby grast in den Victorian Gardens

Alina auf der Alexandra Suspension Bridge in Launceston

Leider ging es fast nur über vierspurig ausgebaute Highway-Strecke am Fluss entlang und so war die Aussicht leider weniger malerisch als angenommen. Höhepunkt war der Lookout an der Batman Bridge, oder für die Schweden Läderlappen Brücke. George Town hat jetzt auch nicht so viel zu bieten, wie fast überall gibt es dort sehr schöne Gebiete zum Angeln und es kann mit einem aus einem Baum geschnitzten Walross aufwarten, ansonsten war am Nationalfeiertag doch eher tote Hose. Auf den Rückweg wollten wir noch beim einen oder anderen Weingut reinschauen aber nach unserem Picknick war es schon zu spät. Spätestens um fünf werden hier überall die Gehwege hochgeklappt. Grundsätzlich ist der Westen Tasmaniens landschaftlich reizvoller und der Osten hat die besseren Stände und traumhafte Inseln.

Batman Bridge über Tamar River, Tasmanien

Um den Tag, unseren letzten Tag auf Tasmanien, noch gebührend abzuschließen haben wir es uns bei Aaj India mit leckerem indischen Abendessen gut gehen lassen. Und sind anschließend kugelrund ins Kino zu The Wolf of Wall Street. Um nicht wieder total zerknautsch auf die Fähre zu müssen sind wir nach dem Kino noch zurück nach Devonport, genauer gesagt Forth, gefahren und haben da für ein paar Stunden unser Zelt aufgeschlagen. Viel besser als irgendwo auf einem Parkplatz im Sitzen. Die Highways in Australien sehen nachts wirklich aus wie Flugzeuglandebahnen, überall Reflektoren in drei verschiedenen Farben. Wir hatten Glück und eine unheimliche nächtliche Begegnung mit einem Känguru blieb uns erspart. Am nächsten Morgen Frühs um sechs ging es dann zurück aufs Festland nach Melbourne.

Reisebericht vom 26. Januar 2014

Im Nord-Osten – Tasmanien Teil 7

Alina im Lavendelfeld Bridstowe Estate, Tasmanien

Wir verlassen die wunderschöne Wineglass Bay Richtung Norden. Ziel für diesen Tag ist ein Campingplatz in St Marys, etwas im Landesinneren. Den Tasman Highway folgend wundern wir uns noch über das Gefahrenzeichnen „Achtung Hirsche“ an der Straße, als wenig später ein großer weißer Hirsch, mit majestätischem Geweih vor unserem Auto doch entscheidet wieder umzukehren. Ebenso erschrocken wie fasziniert waren wir von diesem märchenhaften Aussehen, welche sich nicht so richtig in die Küstenszenerie einfügen wollte.

Den Elephant Pass hinauf, endlich wieder Kurven, vorbei am berühmten Pancake Haus, leider zu spät für Pfannkuchen. Von seiner schönsten Seite zeigt sich der allabendliche Sonnenuntergang, welchen Alina als Zeitraffer aufnimmt und dabei sogar die Kühe dirigiert. Später übernachten wir versehentlich auf dem örtlichen Golfplatz neben St Marys kostenlosem Recreation Ground, welcher mit sauberen münzbetriebenen Duschen aufwartet.

Am nächsten Morgen geht’s über den St Marys Pass zurück zur Küste, vorbei an St Helens nach Binalong Bay. Binalong Bay stellt die südliche Grenze der Bay Of Fires dar und ist damit Ausgangspunkt für Ausflüge zu den berühmten roten Steinen. Durch den Mount William National Park werden mehrtägige Wanderungen angeboten. Highlight ist unter anderem die Übernachtung in der The Bay of Fires Lodge von Stararchitekt Ken Latona. Leider übersteigt die viertägige Tour unser Fitnesslevel und Budget. Vom Auto aus, lassen sich nicht so spektakuläre Formationen bewundern, was aber auch am bewölkten Himmel liegen mag. In der Winglass Bay sind wir schon genug auf roten Felsen rumgeturnt so geht es für uns weiter nach Nord-Westen.

rote Felsen in der Bay Of Fires

Pyengana liegt nicht nur in einem sehr schönen Tal, hier gibt es auch Kühe die sich nach Herzenslust selbst massieren können. Aus der Milch dieser glücklichen Kühe wird wortwörtlich ausgezeichneter Cheddar hergestellt welcher im Holy Cow Cafe probiert werden kann. Die Erläuterungen des Angestellten sind für uns, offensichtlich nicht ausreichend kaufkräftige Backpacker, etwas dürftig, wir futtern uns aber trotzdem durchs Sortiment.

Kuh-Massage bei Pyengana Diary

ausgezeichneter Cheddar von Pyengana Diary

An diesen Abend kommen wir super günstig auf einem von der Gemeinde betriebenen Campingplatz in Branxholm unter, praktisch ist bei der Hitze, auf dem Grundstück liegt auch der örtliche Pool. Ein Campingnachbar empfiehlt uns einen kurzen Abstecher nach Legerwood zu machen, dort gibt es aus Bäumen geschnitzte Skulpturen zu sehen. Im Atlas war der Ort auch als Attraktion markiert, wir waren jedoch davon nicht so sehr angetan. Zumal uns jetzt auf unserer weiteren Reise des Öfteren solche Skulpturen begegnet sind.

Sonnenuntergang in Branxholm, Tasmanien

Holzskulpturen in Legerwood, Tasmanien

Etappenziel für diesen Tag war Launceston und nachdem Alina im Internet nach Sehenswertem in der Nähe gesucht hat, sind wir kurzentschlossen noch zu einer Lavendelfarm gefahren. Im Bridestowe Lavender Estate gibt es neben den Lavendelfeldern ebenfalls die Destille sowie eine Vielzahl anderer Zwischenschritte der Produktion der Hauseigenen Lavendelprodukte zu besichtigen. Im angeschlossenen Café gibt es vom Lavendeltee über Eis bis zum Lavendel-Muffin allerlei ausgefallene Köstlichkeiten. Besonders erfreut waren wir darüber tatsächlich die lila Felder zu sehen, da hatten wir Glück und waren zufällig zur richtigen Zeit des Jahres gekommen.

Alina im Lavendelfeld Bridstowe Estate, Tasmanien

Nachdem wir in Launceston vergeblich einen dritten Anlauf unternommen haben das leckere Honigprodukt zu erwerben, haben wir etwas außerhalb in Bracknell unser Dachzelt für die Nacht aufgeschlagen.

Update: Wie ein aufmerksamer Blogleser richtig anmerkt handelt der Artikel vom Nordosten Tasmaniens. Titel und Url wurden ensprechend geändert.