Im Süd-Westen – Tasmanien Teil 5

Gordon River Staudamm, Tasmanien

Wir verlassen den Tasman National Park und die Halb-Insel, auf der Port Arthur liegt, recht früh und fahren mal wieder zurück nach Hobart. An Hobart vorbei Richtung Süden, unser Ziel für diesen Tag, der Tahune Airwalk. Die Strecke verläuft landschaftlich reizvoll entlang des Huon River (gleichnamig wie die einheimische Pinienart) und die letzten 12 Kilometer sind eine schmale, gewundene, asphaltierte Sackgasse.

Tahune AirWalk Stahlgerüst, Tasmanien

Beim Tahune Airwalk angekommen bieten sich verschiedene Möglichkeiten, von der Segway Tour über die Mountainbike-Strecke bis zum Gleitschirmflieger ist für jeden etwas dabei. Unser Augenmerk lag auf dem Airwalk, einer riesigen Stahlkonstruktion um „über“ den Baumgipfeln durch den Regenwald zu spazieren. Höhepunkt war eine Plattform von der man einen tollen Blick aufs Gebirge und die ineinander mündenden Flüsse Huon- und Piction River hat. Anschließend sind wir noch einen kleinen Bushwalk mit zwei Hängebrücken über eben jene Flüsse gelaufen.

Robert auf der Aussichtsplatform des Tahune AirWalk

Überall in Australien gibt es solche Airwalks, dieser war sicher nicht der Größte oder Höchste, aber in Kombination mit den anderen Attraktionen die Reise wert und für uns eine gute Gelegenheit gewesen mal den Süden von Hobart zu erkunden. Anschließend ging es zurück Richtung Norden.

Alina auf Hängebrücke beim Tahune AirWalk, Tasmanien

Unterwegs sind wir an einer Vielzahl kleiner Verkaufsstände für frisches Obst vorbei gekommen, auch wir haben uns mit Himbeeren und Aprikosen für weit weniger als im Supermarkt eingedeckt. Einen weiteren Zwischenstopp haben wir beim The Apple Shed gemacht, einer Eventkneipe welche ihren eigenen Apfelschaumwein herstellt. Mit einer Kostprobe im Gepäck ging es dann weiter zu unserem Nachtlager dem Snug Beach Cabin & Caravan Park.

URD auf dem Snug Beach Cabin & Caravan Park

Der nächste Morgen startet etwas bewölkt. Vom Wetter unbeeindruckt machen wir uns auf zum Gordon River Dam. Die Straße zum Damm, auch Strathgordon Road genannt, ist die einzige Straße im Südosten Tasmaniens und gleichzeitig größter Eingriff von Menschenhand in die zusammen fast 10.500 km² großen Nationalparks Southwest-Nationalpark und Franklin-Gordon-Wild-Rivers-Nationalpark. Mehr zufällig lese ich irgendwo, dass es 50 km vor dem Dam die letzte Tankmöglichkeit gibt und man auf jeden Fall darauf achten soll ausreichend Benzin mitzuführen.

Mit halbvollem Tank fahren wir los und nach anderthalb Stunden hat es sich ordentlich eingeregnet. In Maydena machen wir kurz Pause und mir fällt wieder ein, dass dies der letzte Ort mit Tankmöglichkeit ist. Ein Blick auf die Tankanzeige verrät, der Vorrat reicht noch für etwa 75 Kilometer, bei Fahrt aus dem Ort ein Mobil Schild jedoch keine Tanksäule weit und breit zu sehen. Ein Blick in den Atlas verrät, dass noch eine größere Ortschaft vor dem Dam kommt. Die nächste Stunde fahren wir weiter im Regen zum Damm, entsprechend leer ist die Straße. Die Ortschaft aus dem Atlas wurde „entsiedelt“, nur noch Straßen und verwilderte Grünflächen. Kein Haus und erst recht keine Tankstelle. Uns kommen in der ganzen Zeit nur drei Fahrzeuge entgegen und eines überholte uns. Nach 48km erreichen wir den Gordon Damm, spätestens jetzt wird uns klar, für den Weg zurück wird es wohl eher nicht reichen. Mit Schirm und Fotoapparat machen wir uns auf zur Tourist Info am Dam. Für ein paar Touristen ohne Reiseführer haben die Sicher einen Reservekanister. Tourist Info generell geschlossen, man solle sich bei einem ca. zehn Kilometer entferntem Resort melden. Wir machen erst mal Fotos von dem wirklich beeindruckenden Bauwerk. Der Gordon-Stausee hält 25-mal so viel Wasser wie der Hafen von Sydney und ist damit, gemessen am Inhalt, der größte Stausee Australiens. Wir schaffen es, nachdem wir im Resort für zehn Dollar rationiert tanken dürfen (knapp sechs Liter), ohne schieben zu müssen zurück.

Gordon River Staudamm, Tasmanien

An der östlichen Grenze des Nationalparks liegen die Russel Falls, laut diverser Reiseführer die schönsten Wasserfälle Tasmaniens, wenn nicht ganz Australiens. Ich kann Alina überreden mit dem Regenschirm eine halbe Stunde durch den Regenwald zu laufen. Wie ich finde hat sich der feuchte Ausflug gelohnt, bestimmt 40 Meter hoch ein zweistufiger Wasserfall mit Baum drauf. Unwahrscheinlich beeindruckend.

Russel Falls Wasserfall, Tasmanien

Nach einem aufregenden Tag mit viel Grün und Wasser schlagen wir unser Nachtlager etwa 20km nord-östlich von Hobart auf. Für die besorgten Lieben daheim noch die Anmerkung: Wenn wir nicht für eine Woche Nahrung und Wasser im Kofferraum gehabt hätten, wären wir nicht das Risiko eingegangen ohne zu tanken zum Damm aufzubrechen.

Port Arthur – Strafkolonie bei Nacht oder Tasmanien Teil 4

Ghost Tour in Port Arthur, Tasmanien

So langsam wurde es für uns Zeit Hobart wieder zu verlassen, die Frage war nur in welche Richtung. Da wir bereits auf Sarah Island von Port Arthur gehört hatten und es im National Geographic Reiseführer als eine der vier Sachen genannt wurde, welche man in Tasmanien unbedingt gesehen haben sollte, ging es also Richtung Süd-Osten.

Nach guten anderthalb Stunden Fahrt kamen wir in Port Arthur an, gegen fünf Abends, also genau wenn in Australien alles schließt. Ich schlug aber vor trotzdem noch mal zum Touristenmagneten zu schauen, damit wir am nächsten Morgen nicht die Tour um 10 Minuten verpassen. Alina hat derweil im Internet in Erfahrung gebracht, dass es auch eine Nachtführung bzw. eine so genannte Ghost-Tour gibt. Sie wurde im Netz und sogar im Reiseführer wärmstens empfohlen und so buchten wir, an dem alten Gefängnisgelände angekommen kurzerhand die letzte Nachtführung um 21:30 Uhr.

Instagram Bild Taylors Restaurant Port Arthur

Mit noch viel Zeit vor der Führung entschieden wir uns schon mal zum Campingplatz zu schauen, vll. Hätten wir ja Glück und erwischten noch den Caretaker (Platzwärter) um uns einen Stellplatz zuzuweisen. Da wir in Hobart unsere Akkus alle aufgeladen hatten, hatte Alina einen Campingplatz im Nationalpark rausgesucht, ohne Strom und nur über 12km Gravel-Road zu erreichen. Dort angekommen, war kein Caretaker mehr zu erreichen, es gab aber eine Box zur Selbstregistrierung. Genug Platz war auch noch, so war ein Plätzchen für die Nacht gesichert. Auch wenn wir niemanden mehr angetroffen haben, waren wir froh schon einmal vor Ort gewesen zu sein, denn ob wir die halbe Stunde nachts um eins ohne Empfang gefahren wären ohne zu wissen wo wir ankommen, waren wir uns nicht so sicher. Vor der Tour kehrten wir noch im kleinen Örtchen Port-Arthur ein und haben uns in Taylor’s Restaurant fantastische australische Küche zum Abendessen gegönnt.

Gruppenbild Ghost Tour in Port Arthur

Unsere Gruppe der Ghost-Tour besteht aus ca. 25 Leuten wovon aber über 10 zu einer Familie gehören. Zu Beginn werden Laternen verteilt und einem älteren Herren wird die Aufgabe zu teil als Letzter zu gehen um zu schauen, dass niemand zurück bleibt. Unsere Führerin fragt ebenfalls alle Teilnehmer wer an Geister und oder paranormale Aktivitäten glaubt. Dazu muss man wissen, dass ähnlich wie in den skandinavischen Staaten, der Glaube an Feen, Geister oder Trolle weiter verbreitet ist als in Deutschland.

Ghost Tour in Port Arthur, Tasmanien

Dann ging es los und wir machen halt in der alten Kirche von Port Arthur. Neben wissenswertem zur Geschichte erfahren wir auch einiges Hörensagen aus vergangene Tagen und welche außergewöhnlichen Ereignisse sich mit den Jahren schon abgespielt haben. Unsere Tour-Führerin ist ausgesprochen gut im Geschichten erzählen und so kann sie mit verschiedenen Erzählmitteln wie flüstern die relativ große Gruppe dazu bringen ihr angespannt zu lauschen. Dann müssen verschiedene Tour-Teilnehmer, bevorzugt die welche sich zuvor geoutet hatten an Geister zu glauben, verschiedenen Schikanen über sich ergehen lassen. Zum Beispiel wird eine Frau mit Kerzenlaterne allein in ein dunkles Haus geschickt und dann fällt ganz zufällig die Tür zu und sie steht mit erloschener Laterne allein im Dunkeln. Natürlich ist darüber niemand wirklich unglücklich und dadurch wird die Führung sehr kurzweilig. Dann machten wir noch eine zufällige Begegnung der tierischen Art, denn zufällig laufen wir mit der ganzen Truppe an einem Tasmanischen Teufel vorbei, für ein Foto war er allerdings zu schnell wieder verschwunden.

Nach der Tour und aufgrund der Tatsache, dass wir auf Sarah Island schon einiges vom Leben der Gefangenen der damaligen Zeit gehört hatten beschlossen wir Port Arthur nicht nochmal bei Tag zu besuchen, die Nachtführung können wir allerdings wärmstens empfehlen.

Nach der Tour ging es noch eine Stunde Fahrt im Dunklen zum Campingplatz, genauer dem Fortescue Bay Camping Ground, zu meistern. An fast allen Straßen stehen in Australien Schilder, das man nachts nur 65 km/h fahren soll wegen der Kängurus und sonstigem Getier. Außerdem ist man bei den einschlägigen Mietwagenvermietern nach Sonnenuntergang generell nicht versichert. Tatsächlich haben wir einige Wallabys am Straßenrand gesehen, waren jedoch enttäuscht wieder kein Wombat in freier Wildbahn gesehen zu haben. Am nächsten Morgen haben wir zum ersten Mal genau begutachten können wo genau wir da geschlafen haben. In der Abgeschiedenheit und fast am Strand haben wir dann uns unser Frühstück genossen.

Fortescue Bay Campground, Tasmanien

Tasmanien die ersten Tage im Nord-Westen

Alina schaut auf Lake Lilla und Dove Lake

Der erste Morgen in Tasmanien startet mit einer kleinen Erkundung von East-Devonport. Die Fährstadt ist nämlich vom Hafen, bzw. dem in den Bass Strait mündenden Mersey River zweigeteilt. Auf der Hafenseite im Osten gibt’s bis auf eine Handvoll Campingplätze und einem IGA nichts Nennenswertes zu erkunden und generell ist Devonport eher ein kleines Städtchen.

Mersey Bluff Leuchtturm in Devonport

Home Hill Devponport, Tasmanien

Am dritten Tag, nach kurzer Stippvisite bei den örtlichen Sehenswürdigkeiten, verlassen wir Devonport erholt auf dem Bass Highway Richtung Westen. Immer wieder kann man Abstecher auf kleine Straßen machen, welche direkt am Wasser verlaufen und fährt dabei durch nette kleine Städtchen wie Penguin oder Wynyard. Ab Burnie ist der Highway dann auch nicht mehr Vierspurig sondern eher vergleichbar mit einer Landstraße. Den Informationstafeln an den verschiedenen Lookouts entnahmen wir, dass in diesem Gebiet hauptsächlich Beeren und Gemüse fürs Festland angebaut wird. Entsprechend grün ist die Landschaft.

Sisters Beach, Tasmanien

Immer wieder fahren wir vom Highway runter oft ohne zu wissen wohin es eigentlich geht und auf einmal sind wir in einer Sackgasse in Sisters Beach. Um nicht unverrichteter Dinge die fünf Kilometer zum Highway zurück zu fahren entschieden wir uns kurz auszusteigen. Nur wenige Augenblicke später befanden wir uns an einem der schönsten Strände Australiens. Übernachtet haben wir im Rocky Cape Nationalpark direkt am Kap. Es gibt dort keinen Strand, sondern wie der Name vermuten lässt nur Steine und außerdem war es sehr windig.

Blick vom Rocky Cape, Tasmanien

Am nächsten Tag mach wir noch einen Abstecher ganz an die westliche Küste im Norden. Dort gibt es eine Windfarm welche man mit vorheriger Anmeldung besichtigen kann. Ansonsten kann man sich den Windrädern nicht auf weniger als fünf bis zehn Kilometer nähern. Aus Sicherheitsgründen, wie wir finden ein bisschen lächerlich. In der Touristen-Information in Devonport hatte uns eine freundliche Mitarbeiterin ans Herz gelegt einen Abstecher nach Stanley zu machen. Ein kleiner Fischerort der sich fast rund um einen alten Vulkan erstreckt. Wir sind per Sessellift auf das Plateau der Magmakammer des Vulkans gefahren und hatten von dort eine tolle Aussicht auf den Ort und die umliegende Küste. Bevor es am nächsten Tag ins Landesinnere, zum Cradle Mountain, ging haben wir in Somerset übernachtet. Zum Abendessen gab es Känguru-Burger, das erste Mal seitdem wir in Australien waren wo wir bewusst Kängurufleisch gegessen haben. Die Bürger waren lecker, das nächste Mal darf es aber gern wieder Beef (Rind) sein.

Sessellift in Stanley, Tasmanien

Die Straße zum Cradle Mountain hat stark an die Great Alpine Road auf dem Festland erinnert. Grüne Wiesen, ab und an ein Weinberg, kleine Dörfchen und eine sich schier endlos den Berg hoch schlängelnde Straße. Im Nationalpark angekommen mussten wir in einen Shuttle-Bus umsteigen, da die letzten Kilometer eine so enge Straße ist, dass nur eine bestimmte Anzahl Fahrzeuge gleichzeitig zugelassen wird. Der Preis für den Bus ist im Nationalpark-Pass enthalten, die Busse sind klimatisiert und fahren im 10-Minuten-Takt, so kein Grund zur Aufregung.

Cradle Mountain Shuttle Bus

Angekommen steht man vorm Dove Lake mit Blick auf den Gipfel. Bei Tageslicht leider nicht annähernd so spannend wie auf den Fotos aus der Broschüre. Wir machen uns trotzdem auf den Weg und wandern zum „Wombat Pool“ ein kleinerer der acht Seen in Laufentfernung. Der Weg ist gut ausgebaut, zum Teil Boardwalk (eine Art Holzsteg), und schon nach einer dreiviertel Stunde erreichen wir unser Ziel. Wir stecken kurz die Füße ins Wasser und entscheiden dann einen anderen Weg zurück zu nehmen um nicht die gleiche Strecke nochmal zu laufen. Es ging viele Stufen hoch welche mit einer tollen Aussicht belohnt wurden. Dann ging es eine „schwarze Strecke“ wieder runter, teils musste man sich an einer Eisenkette festhalten. Zusammengefasst hätte sich Alina die fast vierstündige Strapaze im Vorfeld bestimmt nicht zugetraut. Nach dem mehr als verdienten Eis haben wir uns dann auf die Suche nach einem Schlafplatz gemacht.

Dove Lake am Cradle Mountain

Für die Interessierten sei noch erwähnt, dass von dem Ausgangspunkt unserer Wanderung auch der Overlandtrack, eine 80km lange Wanderung zum Lake St. Clair Nationalpark, startet. Gerade bei Deutschen einer der Anziehungspunkte Tasmaniens. Wenn man diese Strecke bezwingen möchte muss man sich jedoch teilweise drei bis sechs Monate vorher um eine nicht ganz billige Erlaubnis bemühen, weil aus sich Naturschutzgründen wohl maximal 60 Leute gleichzeitig auf der Strecke befinden dürfen. Für Kurzentschlossene kann man noch die drei Tage Wanderung zu den Walls of Jerusalem machen. Der Cradle Mountain sieht im Sonnenunter- bzw. Aufgang bestimmt auch toll aus, aber eine Google-Bildersuche zu den zwei Tracks ist ausdrücklich zu empfehlen.

Stufen zum Marions Lookout

Alina schaut auf Lake Lilla und Dove Lake

Nach selbstgemachten Pancakes machten wir uns am nächsten Morgen auf zu einem der am abgeschiedensten Örtchen auf Tasmanien – Corinna. Einige Reiseberichte von Australiern beschrieben den Ort als ultimative Feriendestination in Tasmanien. Kein Internet, kein Mobilfunkempfang, kleine Hüttchen im Stile alter Mienenarbeiter-Unterbringungen und das alles mit Solar und wiederaufbereitetem Wasser. Aus Norden erreicht man den Ort nur über eine 15km lange Gravel-Road und im Süden muss man eine kleine Fähre nehmen um auch dort nach einigen Kilometern Schotterstraße wieder auf befestigte Straßen zu kommen. Leider las es sich besser als es dann tatsächlich war. Vielleicht lag es an der unerträglichen Hitze an diesem Tag, ich weiß es nicht. Die Aussicht auf den Pieman River war schon sehr schön und die Fähre war schon echt niedlich, aber wir waren froh, auf dem Weg nach Zeehan, wieder den Fahrtwind in den Haaren zu spüren.

Pieman River-fähre in Corinna

Reisebericht von unseren persönlichen „Must See“ in Melbourne

City Circle Tram in den Docklands

Urd mal wieder bei der Werkstatt

Nachdem Urd beim wiederholten bezwingen des Great Dividing Range, Australiens größten Gebirgszuges, nun komische Geräusche im Vorderachsbereich machte, war unsere erste Amtshandlung in Melbourne eine Werkstatt aufzusuchen. Leider war unsere zuvor im Internet recherchierte Werkstatt einen Monat voll ausgebucht und so mussten wir kurzfristig etwas Anderes suchen. Bei Famagusta in Prahan nahm man bereitwillig 200 Dollar und verpasste URD dafür ein paar neue Schrauben an dem Vorderraddifferential, ein paar deutsch-englisch-italienische Verständnisschwierigkeiten im Preis inbegriffen.

Thai Kochkurs in Pips Cooking School

Instagram Kollage vom Thai Kochkurs

Dann hatten wir bereits in Sydney die fixe Idee einen Thai-Kochkurs zu besuchen, da wir wenn wir in Australien auswärts Essengehen zumeist beim Thai landen. Thai-Essen ist gesund und lecker und so, unsere blauäugige Annahme, lernen wir ein bisschen was um uns unterwegs leckeres Essen einfach selbst zu kochen. Von unterwegs hatten wir also im Vorfeld einen 4,5 Stunden Kurs bei Pip’s Cooking School gebucht. Nun endlich war es soweit und wir waren schon super gespannt. Pip, eine freundlich aber bestimmende Australierin mit rotem Wuschelkopf, war sehr sympathisch und zauberte mit uns an diesem Tag drei verschieden zubereitete Gerichte. Dumplings, zwei Curries (rotes mit Hühnchen/Tofu und grünes mit Shrips), einen Salat und super leckeren Reis mit Zitronengras. Uns, das waren ein älteres Lehrer-Manager Pärchen, zwei griechisch-stämmige Schwestern, eine indisch-stämmige junge Frau und uns zwei Deutschen. Eine bunte Mischung mit ebenso gemischten Kocherfahrungen, wobei wir offensichtlich die unerfahrensten waren. Die Aufgaben wurden nach Lust und Laune unter den Kursteilnehmern verteilt und ich war froh die meiste Zeit mit dem Mörser beschäftigt zu sein. Womit wir gleich zu dem Punkt kommen den wir uns vorher anders gedacht hatten, so ein Curry ist ganz schön viel Arbeit und noch mehr Schnibbelei. Jedoch haben wir auch einige Tipps und Techniken gelernt die sich gut auf andere Sachen übertragen lassen und so war das rund um ein toller und vor allem leckerer Tag in der Küche.

Australian Center for the Moving Image ACMI

Matrix Move Generator im ACMI Melbourne

Direkt neben der Haltestelle Flinders Street Station am Federation Square liegt das Australian Center for the Moving Image (Australische Zentrum für bewegte Bilder). Hier können Ausstellungen und Events besucht werden welche sich rund um das Thema Film drehen, einige sind auch kostenlos. Wir haben die Dauerausstellung zur Entstehung des Films und Spieleconsolen (Screen Worlds) sowie eine Sonderausstellung zur Animationsverfilmung des Kinderbuchs The Lost Thing angesehen. Beide Ausstellungen sind sehr interaktiv und man kann zum Teil auf uralten Spielekonsolen Klassiker zocken. Wenn es draußen zu heiß zum durch die Stadt schlendern ist, genau das Richtige.

Luna Park am St. Kilda´s Beach

Luna Park Melbourne

St Kildas Beach Melbourne

Bereits in Sydney haben wir von der Oper den auf der anderen Hafenseite liegenden Vergnügungspark im Dunkeln bunt leuchten sehen. Nun sind wir aus dem Alter ja schon ein bisschen raus gewachsen so hat es uns in der Zeit nie so richtig dort hingezogen, jedoch stand im Reiseführer von Melbourne das dort die älteste Holzachterbahn Australiens stehen soll. Grund genug einen Ausflug mit der Straßenbahn nach St. Kilda`s, dem Stadtviertel mit einem der schönsten Strände Melbournes, zu unternehmen. Der Luna Park ist so angelegt das man je Bahn Eintritt zahlt oder einen Tagespass kauft. Der überwiegende Teil der Fahrgeschäfte ist auf Schulkinder ausgelegt so haben wir uns auf die Achterbahn (Scenic Railway) konzentriert. Diese wurde 1912 erbaut und wird noch von Hand gebremst. Das heißt auf jedem der zwei Wagen steht in der Mitte ein Wagenführer der die Kiste bremst wenn es zu schnell wird. Ein Alptraum für TÜV und Arbeitsschutz.

Besuch in den Docklands und Circle Tram

Hafenblick Docklands Melbourne

City Circle Tram in den Docklands

Die Melbourne Docklands, einst Zentrum des Handels und Standort von Industrie und Werften, waren gegen 1990 fast verlassen und zu Hause für die Rave Partyscene geworden. Um 2000 begann man das ganze Gebiet neu zu strukturieren und für den Tourismus sowie als Wohngebiet zu nutzen. Heute beherbergen die Docklands einige Wolkenkratzer, u.a. Sitz diverser Banken, das riesige Etihad Stadium, Malls und das Melbourne Star (eine Kopie des bekannten London Eye Riesenrads).

Wir haben einen Tag in Docklands verbracht und waren im Ozmosis Harbour Town Shoppen. Die berühmte City Circle Tram hält ebenfalls an den Docklands und so konnten wir den Ausflug mit einer Fahrt in dieser historischen Straßenbahn verbinden. Die Waggons wurden zwischen 1923 und 1956 gebaut und verkehren auf vier Routen durch die Stadt. Jedoch nur die City Circle Tram (Route 35) ist kostenfrei.

Selbstgeführte Streetart-Tour durch Melbourne

Streetart in Melbourne
Danke an Cyrill für das Bild.

Wenn man wie wir einige Tage in Melbourne verbringt fallen einem ab und an die zum Teil sehr aufwendigen Graffitis auf. Und tatsächlich findet sich auf der Top15 der Aktivitäten von TripAdvisor eine Street Art Tour. Uns waren die 65 Dollar pro Nase ein bisschen zu teuer und fürs Anmelden waren wir auch etwas zu kurzentschlossen so haben wir kurzerhand eine selbstgeführte Tour von WalkingMaps gemacht. Die Tour ist mit 20 Kunststücken auf 30 Minuten angelegt, jedoch waren tatsächlich bei 40 Prozent der 20 Punkte keine Kunst mehr zu finden. Etwas schade, jedoch haben wir auch so einige der populärsten Straßenzüge gesehen und vor allem eine Tour durch die kleinen Gässchen der Stadt unternommen. An Orten die einen sonst nur echte Melbourner empfehlen, so waren wir nicht ganz so traurig und mit Pause trotzdem gute zwei bis drei Stunden unterwegs.