Canberra

Gedenktafeln im Australian War Memorial Canberra

Da URD beim Einparken am Abend Probleme beim Schalten machte führte es uns am nächsten Morgen zunächst zu einer Werkstatt in Canberra. Die Erste hatte keine Zeit und die Zweite hat uns an eine Dritte vermittelt. Nach überzogenen 50 Dollar fürs justieren der Kupplung konnten wir unsere Fahrt glücklicherweise fortsetzen.

Gedenktafeln im Australian War Memorial Canberra

Unser erstes Ziel war das Australian War Memorial (nationales Kriegerdenkmal) welches man kostenlos besichtigen kann. Das Denkmal ist in verschiedene Bereiche unterteilt, einen Gedenkbereich mit Tafeln auf denen die Namen der Gefallenen aller Kriege aufgeführt sind. Und einem weiteren Bereich den wir uns genauer angesehen haben ist das Museum. In verschiedenen Räumen werden je verschiedene Kriege oder Themen wie Luftwaffe oder Tapferkeit beleuchtet. Hervorheben kann man noch die ANZAC Hall in welcher zwei Vorstellungen je zum Ersten und Zweiten Weltkrieg gezeigt werden. Eine davon vom neuseeländischen „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson.

Nach dem Besuch des Denkmals haben wir noch das Canberra City Centre zum Einkaufen fürs Abendessen aufgesucht, wieder mussten wir einen Parkplatz in der Stadt suchen, da URD nicht in die 2 Meter 10 Tiefgaragen passt. Übernachtet haben wir wieder auf dem Cotter Campground etwa 8km außerhalb von Canberra.

Alina macht Abendessen auf dem Cotter Campground

Am nächsten Morgen ging es auf zum neuen Parlamentsgebäude der Australischen Regierung. Das kann man sich vorstellen wie einen Besuch des Deutschen Bundestages, nur dass das Parlamentsgebäude in Canberra ein wenig größer ist und von der Architektur auf Grund des Alters natürlich moderner, was nicht zuletzt auch auf die enorme Summe von einer Milliarde Dollar zurückzuführen ist die sich die Australier das Gebäude haben kosten lassen. Der Eingangsbereich beispielsweise soll an einen Eukalyptuswald erinnern.

Eingangshalle des neuen Parlament in Canberra, Australien

Anschließend haben wir noch das alte Parlamentsgebäude besichtigt welches 1913 als Provisorium in der neuen Hauptstadt gebaut wurde. Dieses diente dann aber doch 61 Jahre als Dauerprovisorium und ist heute als Museum fast vollständig zu besichtigen. Für zwei Dollar Eintritt kann man sich selbst in einen der original Sessel niederlassen in welchem früher die Mitglieder des Senats oder Repräsentantenhauses gesessen haben. Neben den Sälen der zwei Regierungsorganen erfährt man alles über das täglich Leben der Abgeordneten in der damaligen Zeit und die Geschichte der Demokratie in Australien. Besonders interessant fand ich die Zimmer welche noch die originale Ausstattung der 70er Jahre hatten wie das Büro der Opposition oder die Räumlichkeiten des Regierungspräsidenten.

Innenansicht Altes Parlament in Canberra, Australien

Als letzter Punkt an diesem Tag stand eine Stippvisite bei der Nationalbibliothek auf unserem Plan, nicht zuletzt weil die australischen Bibliotheken von Backpackern sehr gern als kostenlose Internetkaffees benutzt werden. Wir nutzen die Gelegenheit die Fotos der vergangen Tage hochzuladen und nahmen uns vor am nächsten Tag zurück zu kehren um uns die Ausstellungen in der Bibliothek anzusehen.

Nach einem späten Mittagessen bei Pizzahut haben wir recht zeitig im Capital Country Holiday Village eingecheckt da wir langsam mal Wäsche waschen und die Akkus von Laptop und Cameras aufladen mussten.

Zurück in der National Library of Australia schauten wir uns die beiden Ausstellungen „Mapping our World“ sowie „Treasures Gallery“ an. An diesem Sonntagvormittag waren die Ausstellungen sehr gut besucht wir konnten jedoch trotzdem einen guten Blick auf die Exponate erhaschen und es war interessant zu erfahren wie lang es gedauert hat bis die europäischen Entdecker eine genaue Vorstellung von der Küste und Größe Australiens hatten und welche verschiedenen Navigations- und Hilfsmittel sie mit den Jahren dazu verwendet haben.

Dann ging es dann wieder an die Küste, aber dazu mehr im nächsten Artikel.

Von Sydney nach Canberra

Fitzroy Falls Lookout NSW

Unsere große Reise beginnt. Auf australien-info.de haben wir uns für die Küsten-Berge-Kombi nach Melbourne entschieden. Doch bevor es so richtig losgehen sollte, wollen wir noch beim Featherdale Wildlife Park vorbei schauen. Auf Timms Reiseblog hatte ich gelesen das man dort auf jeden Fall Koalas streicheln kann und nach der Pleite im Wild Life Sydney Zoo dachten wir das klingt vielversprechend.

robert-wombat-featherdale-wildlife-park

Wir wurden nicht enttäuscht. Gleich hinter dem Eingang sprang ein Wallaby auf dem Besucherpfad entlang und zwei Ecken weiter waren schon überdachte Boxen in denen eine Tierpflegerin mit einem Koala auf die fotowütigen Touristen wartete. Nach sehr kurzer Wartezeit hatten Alina und ich die Möglichkeit eines der grauen Pelztiere zu streicheln und fürs Foto zu posieren. Der Tierpark hat wirklich sehr viele Koalas und so brauchen die Tierchen nur eine kurze Zeit in der Woche den Stress über sich ergehen lassen. Neben Koalas, Wombats und Wallabys gibt es noch Kängurus, Dingos und eine Vielzahl an Vogelarten zu entdecken.

Alina im Royal National Park an der Küste

Nach einer Nacht campen im öffentlichen Park in Cronulla machten wir uns auf Richtung Wollongong, entlang des Grand Pacific Drive durch den Royal National Park. Eine sehr zu empfehlende Strecke, die 11 Dollar Parkgebühren in jedem Fall wert.

Nan Tien Temple Wollongong

In Wollongong angekommen haben wir uns den Nan Tien Tempel angeschaut. Nach eigener Angabe der größte Tempel der Südhalbkugel. Diese sehr schöne Anlage mit Gärten, stufenweise am Hang liegenden Gebetshäusern und großem Turm kann man bequem in zwei Stunden besichtigen und anschließend haben wir uns noch eine vegetarische Mahlzeit im hauseigenen Teehaus gegönnt. Übernachtet haben wir im Wollongong Surf Leisure Resort direkt am Strand mit Strom und Zugang zum Indoor Pool.

Geiser/Blowhole in Kiama, NSW

Am nächsten Tag haben wir uns in Wollongong noch den Hafen inklusive Leuchtturm angesehen und sind dann den Pacific Drive weiter nach Kiama, das Blowhole ansehen. Wollongong und Kiama haben breite Sandstände soweit man sehen kann. Dort würde es sich auch ein paar Tage aushalten lassen. Wir haben aber erst mal genug vom Strand und fahren landeinwärts.

Fitzroy Falls Lookout NSW

Durch die Southern Highlands genauer gesagt den Tourist Drive 9 quälen wir URD 640 Meter die Berge hoch. Bei dem ganzen Gepäck und den engen Straßen durch den Busch geht es teilweise nur mit 30km/h vorwärts. Vom Jamberoo Lookout haben wir einen fantastischen Blick über die Highlands zur Küste. Nächster Zwischenstop auf dem Weg nach Canberra sind die Fitzroy Falls, ein 81 Meter hoher Wasserfall mit tollem Aussichtspunkt. Am Abend übernachten wir auf dem Cotter Campground etwas außerhalb von Canberra.

Was wir in Canberra unternommen haben verraten wir im nächsten Artikel.

Eine Woche aus dem Leben als Flashpacker – Robert geht arbeiten

Robert vor der Harbour Bridge in Sydney

Auch wenn Flashpacker eigentlich eher das Reisen beschreibt sind wir ja Work and Traveller und wie der Name schon sagt gehört dazu eben auch zu arbeiten. Getreu dem Sprichwort erst die Arbeit dann das Vergnügen haben wir beide zu Beginn unseres Jahres in Australien für 5 Monate in Sydney gearbeitet. Hier mal exemplarisch eine Woche der zwanzig Wochen in Kurzform.

Montag

7 Uhr aufstehen und hoffen, dass das Bad frei ist. An das WG-Leben werde ich mich nie gewöhnen, ich glaube unsere WG ist so ziemlich planlos. Kein Putzplan, kein Bad-Belegungs-Plan aber irgendwie funktioniert es – zumindest meistens.

8 Uhr aus dem Haus und zum Bus, 45min später dann langsam Rechner hochfahren und Wasserflasche auffüllen damit pünktlich um 9 Uhr mit der Arbeit begonnen werden kann.

13 Uhr Mittagpause, 2min zu Fuß über die Straße zum IKEA je nach Hunger zwei bis drei 1 Dollar Hotdogs essen. Schön günstig.

18 Uhr Feierabend und mit dem Bus wieder Heim. Abend mit Alina vielleicht noch was kochen, oft Nudeln mit Tomatensoße. Bis 22 Uhr noch irgendwas am Laptop schauen oder im Netz surfen und dann Schäfchen zählen.

Dienstag

Bis 18 Uhr wieder das gleiche Spiel wie Montag. Dienstagabend rufe ich beim Umsteigen auf dem Heimweg Alina an, damit sie die Pizzabestellung aufgibt welche ich auf dem Weg abhole. Dann schauen wir meist irgendeine Serie auf dem Laptop und dann zur gewohnten Zeit zwischen 22 Uhr und Mitternacht heißt es wieder Schäfchen zählen.

Mittwoch

Ihr könnt es euch denken wieder Arbeit, jedoch nur bis 17:30 Uhr dann geht es zu einem Meetup, die beginnen zumeist schon 18 Uhr. Über den Monat gehe ich zu ca. 5 bis 10 Meetups, die Gruppen variieren zwischen „Angular-JS“ und „Zend Framework“, also alles irgendwie Job bezogen. Der nette Nebeneffekt – bei eigentlich jedem Meetup gibt es kostenlos Pizza und Bier, da spart man sich das Abendessen daheim. Nach einem nächtlichen Spaziergang durch die City geht’s dann mit dem Bus Heim, direkt ins Bett.

Donnerstag

Business as usual, mit Ausnahme der Mittagspause. Am Donnerstag gehe ich meist mit einigen Kollegen in den nahe gelegenen Pub essen. Da gibt’s dann Hähnchen Schnitzel oder Steak mit Pommes für 10 Dollar. Eine willkommene Abwechslung zu den Hotdogs.

Abends geht’s dann mit Alina zum Meetup, Bierchen trinken mit anderen Deutschen oder Australiern welche Deutsch lernen möchten beim German Meetup.

Früher hieß es dann noch nicht zu vergessen die Miete zu zahlen, aber das regelt mittlerweile ein Dauerauftrag. Miete zahlt man in Australien nämlich wöchentlich. Ist aber so teuer wie bei uns daheim die Miete monatlich.

Freitag

Thank god its Friday (Gott sei Dank endlich Freitag) – bis 18 Uhr arbeiten jedoch mit einer Besonderheit, statt den legeren Freitag wird in meiner Firma am Freitag ab 17 Uhr Bier ausgeteilt. Ja ich weiß, den dritten Abend diese Woche, schlimm die Australier, immer einen Grund zum Feiern.

Samstag

10 Uhr, so langsam mal Zeh unter der Bettdecke vorstrecken und prüfen wie kalt oder heiß es ist. Dann gegen Mittag geht es auf die Stadt zu erkunden, ins Museum, in den Zoo oder zu irgendeinem Event welches uns auf Sydneys Event Kalender auffällt.

Sonntag

Am Sonntag kann es sein, dass wir Frühstück und Mittag verschlafen so machen wir uns am frühen Nachmittag jeder eine Schüssel Cornflakes, und nebenbei, das Internet unsicher. Zwischen 20 und 22 Uhr skypen wir dann mit der Heimat und anschließend geht es mit den Mitbewohnern im Auto in die am nächsten liegende Mall (Riesen-Einkaufs-Zentrum) für den Wocheneinkauf.

URD – Wir kaufen ein Auto in Australien

Für uns stand eigentlich von Anfang an fest wir wollen ein Auto kaufen, so wurde es nach fast sechs Monaten Zeit ein passendes Gefährt für uns zu suchen. Es sollte auf jeden Fall ein 4WD sein um für Abstecher wie z. Bsp. nach Fraser Island nicht extra ein Fahrzeug mieten zu müssen und wir auch an der Westküste Australien mit dem eigenen Fahrzeug den Strand befahren können.

Die Auswahl an Allradfahrzeugen auf Gumtree ist riesig, beschränkt auf unser Budget bleiben dann eigentlich nur noch 25 Jahre alte Landrover oder Toyota oder alternativ 15 Jahre alte Mitsubishi Pajero und Kias. Entsprechend dem Alter sind die Autos ordentlich runter gewirtschaftet und bei Angeboten von Privatleuten hat man fast immer den Eindruck die waren sogar zu faul um fürs Foto mal den Müll aus den Wagen zu räumen.

Bei den Gebrauchtwagenhändlern sieht die Sache schon anders aus. Geputzt und gestriegelt jedoch zumeist einiges teurer oder eine ganze Klasse kleiner. Da man bei Händlern sicher sein kann, dass das Fahrzeug frei von Schulden ist und mit max. 30 Tage altem Safety-Check (wie man oft liest vergl. mit dem TÜV in Deutschland) verkauft werden schauen wir bevorzugt bei Händlern.

Der erste Wagen den wir uns ansehen ist ein Subaru Outback, eher ein Kombi mit Vier-Rad-Antrieb, dafür aber unter 3000 Dollar. Es geht zu einem Gebrauchtwagenhändler in Parramatta (Sydney). Der Wagen steht um die Ecke und nicht auf dem Hof weil der Platz nicht ausreicht und als der Verkäufer mit dem Wagen ankommt hören wir ihn, dank modifiziertem Auspuff, schon von weitem. Der erste Eindruck ist sehr verhalten, überall Dellen und abgeplatzter Kunststoff an Stoßstange und Scheinwerfer. Nach einem wenig sagendem Blick unter die Motorhaube frage ich nach der Gebrauchtwagengarantie. Gibt es für das Fahrzeug keine, da es älter als 10 Jahre ist, wir könnten aber für 350 Dollar eine Drittanbieter Gebrauchtwagen Garantie bei ihm abschließen. Ernüchtert fahren wir mit dem Bus wieder Heim.

Neues Wochenende neues Glück denken wir uns, erneut nach Parramatta einen Daihatsu Terios anschauen. Der war mir aufgefallen weil er laut Redbook (http://www.redbook.com.au/) einen verhältnismäßig geringen Verbrauch hat. Entsprechend ist der Wagen etwas kleiner, dafür aber auch höhergelegt und ein richtiger 4WD. Es begrüßten uns zwei ältere Herren und im Allgemeinen machte der Händler einen viel besseren Eindruck. Wir schauten uns in Ruhe den Wagen an, drückten alle Knöpfe öffneten alle Türen und Fenster, kontrollierten die Flüssigkeitsanzeigen im Motorraum und stellten fleißig Fragen. Das erste Mal verzog ich die Miene als es weder Scheckheft noch Rechnungen über die Vergangenheit des Fahrzeugs gab. Einer der Herren fuhr mit uns ein paar Mal die Straße hoch und danach konnten wir Allein eine Runde drehen.

URD frisch vom Händler

Versicherung bzw. Rego noch bis Ende unserer Zeit in Australien und auch sonst hatten wir nach unserer Frage- und Testrunde ein gutes Gefühl. Freilich ist er etwas kleiner, aber dafür sparsam und passt genau ins Budget. Also haben wir URD vom Fleck gekauft. Zweiter Punkt wo die Alarmglocken hätten läuten müssen war, als ich das Garantieheftchen von dem libanesischen Händler wieder erkannt habe. Also wieder keine Händler Garantie sondern 3rd-Party-Warranty, mit ein paar erklärenden Worten waren wir aber beruhigt da man diese Australien weit einfach beim Mechaniker einlösen kann.

Kilometerstand von URD

Es war wunderschönes Wetter an dem Tag und so war es auch entsprechend warm im Auto. URDs Klimaanlage aber wollte die ersten Kilometer nicht kalt werden. Der dritte Kratzer im Bild unseres tollen neuen Autos. Zu Hause angekommen, immer noch heiß im Auto ist uns klar, irgendwas stimmt mit der Klimaanlage nicht. Mist. In der folgenden Woche google ich am Abend, dank Kaufvertrag, den eingetragenen Händlernamen nach total ernüchternden 10 Minuten suchen sehe ich im Geiste das erste Geld vom Reparaturen-Budget für eine neue Klima drauf gehen.

Ansicht Innenraum von URD