International Fleet Review Sydney 2013

Fleet Review Feuerwerk

Wir sind ja beide fleißige Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel in Sydney und haben festgestellt, dass größere Events neben den hunderten Flaggen in der Stadt auch immer über Plakate im Bus angekündigt werden. Ende September waren es Plakate für die International Fleet Review.

Fleet Review, also das zur Schau stellen der Flotte, wurde in Sydney das erste Mal 1913 zelebriert als die australische Navy sieben neue Kriegsschiffe erstanden hat. Dies diente sowohl der Steigerung der Moral der Truppe als auch zur Abschreckung von Feinden. Also eine Veranstaltung mit sehr großem Kriegs- und Nationalbezug.

Heute geht das Spektakel über neun Tage und es wird neben dem bloßen besichtigen der Kriegsschiffe noch einiges geboten. So spielen verschiedene Militärbands, finden Gedenkgottesdienste statt, Helikopter Flugshows, Paraden, Formation-Flug der Royal Australian Air Force, Segelboot Besichtigungen und nicht zuletzt gibt es am Wochenende ein riesiges Höhenfeuerwerk zu bestaunen.

Wir können mit Krieg nichts anfangen und mit Kriegsschiffen noch viel weniger, so haben wir vorgenommen neben dem Feuerwerk noch die Jets in Formationsflug anzusehen. So waren wir Samstagmittag auf dem Weg zum Opernhaus. Unsere Fahrt ging aber nur bis zum Martins Place, denn ab dort war die Straße auch für Busse gesperrt. Ein wenig verwirrt setzten wir den Weg zum Hafen zu Fuß fort. In diesem Moment flogen auch deutlich hörbar die Jets über den Hafen hinweg. Durch den zusätzlichen Fußmarsch und die Sicherheitskontrollen haben wir den Formationsflug verpasst und sind gerade richtig zur Hubschrauber Präsentation gekommen. Leider nicht das was wir erwartet hatten aber gewissermaßen doch eindrucksvoll. Es war wunderschönes Wetter, also entsprechend warm und bei der Enge durch die vielen Menschen haben wir es in der Sonne am Opernhaus nur eine dreiviertel Stunde ausgehalten.

Zeit etwas zu essen zu suchen. Bei McDonalds am Circular Quay war die Schlange 50m lang und ging einmal quer über dem Platz vor dem Schnellrestaurant. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Suche, doch wir fanden zum Schluss ein nettes Plätzchen im einen Innenhof im Viertel The Rocks. Uns hatten im Schaufenster ausgestellte Leckereien ins „The Bakers Oven Cafe“ gelockt. Und nach einem typisch australischen Burger gab es dann noch ein leckeres hausgemachtes Tiramisu.

Am Tag hatten wir Leute auf der Brücke stehen sehen und dachten uns von dort hat man sicher einen sehr guten Blick. So machten wir uns nach dem Essen auf dem Weg zur Harbour Bridge. Mussten bei der Ankunft am Zugang aber feststellen dass diese wegen eines „Special Event“ gesperrt ist. Ein wenig geknickt folgten wir anderen Leuten und kamen an einem Park auf einer Anhöhe hinter der Brücke, dem Dawes Point Park. Dort hatten sich schon viele Leute unter den Bäumen mit einem spektakulären Blick auf Kirribilli und der Brücke nieder gelassen. So konnten wir das westlichste der drei gelichzeitig stattfindenden, identischen, Feuerwerke ansehen. Das Feuerwerk selbst war total beeindruckend, und neben dem Höhenfeuerwerk wurden auf einer Länge von über 500 Metern entlang des Hafens zusätzlich kleinere Lichtshows und Raketen gezündet.

Abschlußfeuerwerk ab Minute 22

Am folgenden Montag war Feiertag in Australien, wir nutzten den Tag um uns noch die großen Segelschiffe anzusehen. Insgesamt 16 der teilweise historischen Dreimaster lagen in Sydneys Hafen vor Anker. Neben australischen vor allem niederländische und aber auch kanadische Segelschiffe.

Zeitumstellung in Australien und Zeitverschiebung nach Deutschland

Karte Australien Zeitverschiebung zur Sommerzeit

Karte Australien Zeitverschiebung Winterzeit
Zeitverschiebung zur deutschen Winterzeit
Dieses Wochenende wurden in Sydney die Uhren nachts eine Stunde vorgestellt. Seit 2 Uhr am 06.10.2013 ist nun offiziell Sommerzeit. Und die Zeitverschiebung Sydney – Deutschland beträgt somit neun Stunden. Jedoch nur bis zum 27. Oktober, wenn Deutschland auf die Winterzeit umstellt. Dann beträgt die Zeitverschiebung bis zum 30. März 2014 zehn Stunden.

Um das ein wenig zu verdeutlichen die Zeitverschiebung für Sydney mal in Tabellenform:
bis 06. Okt 2013 8 Stunden
ab 06. Okt 2013 9 Stunden
ab 27. Okt 2013 10 Stunden
ab 30. Mrz 2014 9 Stunden
ab 06. Apr 2014 8 Stunden

Wenn man ganz Australien betrachtet wird es noch ein bisschen komplizierter. Australien hat (wenn man nur das Festland betrachtet) drei Standardzeitzonen: Australian Western Standard Time (AWST), Australian Central Standard Time (ACST) und Australian Eastern Standard Time (AEST). Da die Entscheidung eine Sommerzeit einzuhalten aber jedem Bundestaat obliegt gibt es zur Sommerzeit fünf verschiedene Zeitzonen.

Karte Australien Zeitverschiebung zur Sommerzeit
Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit
Da wir gerade vor so einer doppelten Zeitumstellung angekommen sind waren wir anfangs sehr verwundert als uns die Uhr alle zwei Wochen eine andere Zeitverschiebung angezeigt hat. Wie sich raus stellte hatte aber alles seine Richtigkeit. Ich hoffe Ihr seid nun nicht genauso verwirrt.

Wer genau nachlesen möchte welche Staaten und Inseln zu welcher Zeitzone gehören finden eine Liste in der Wikipedia.

Bilder: CC-BY-SA 3.0 by Robert (Quelle Wikimedia by Chuq)

In Sydneys Museum of Contemporary Art

Nachdem wir die letzten 2 Wochenenden mit Rumlungern verbracht haben, auch um unseren Geldbeutel für den anstehenden Roadtrip ein bisschen zu schonen, stand für dieses Wochenende Gratiskultur auf dem Plan.

Eine Sehenswürdigkeit die man eigentlich auf fast jeder der Listen mit Empfehlungen für kostenlose Attraktionen findet ist das Museum of Contemporary Art (Museum für zeitgenössische Kunst Sydney). Siehe „Free Things to do in Sydney“ von National Geographic.

Das Museum of Contemporary Art hat 5 Stockwerke die jeweils eigene Themen oder Ausstellungen beherbergen. Im Erdgeschoss ist der Empfangs- und Informationsbereich wo man gleichzeitig seine Taschen oder Rucksäcke abgeben muss (ebenfalls kostenlos). Im vierten Obergeschoss ist das MCA Café mit Dachterrasse und sehr gutem Blick auf die Oper sowie Harbour Bridge.

Aktuell gibt es vier Ausstellungen im Museum zu bestaunen und auf sich wirken lassen. Embedded von Craig Walsh hat mir persönlich am besten gefallen. Man kommt in einen großen dunklen Raum indem 21 Container mit Eisenerz stehen, fein säuberlich aufgereiht. Mein erster Gedanke war: Wie in einer Leichenhalle. An der Wand hängen, angestrahlt, Portraits verschiedener Aborigines. Die Portraits sind bearbeitet und haben eine aufgebrochene Struktur, wie eine ausgetrocknete Wasserstelle. Alles hat mich an den furchtbaren Raubbau erinnert den die Australier ihrem Land und den Ureinwohnern antuen, wenngleich das nicht Thema der Ausstellung war. Um es kurz zu halten, der Raum hatte eine ungeheuer starke Wirkung auf mich.

Weiter gibt es zu betrachten: Primavera 2013 (Young Australian Artists) einen Mix aus Fotografie, Gemälden und Videokunst verschiedener australischer Künstler. Das war mir eine Spur zu zeitgenössisch, einzig die Bilderreihe von Jackson Eaton fand ich schick und vor allem pfiffig präsentiert. Dann gab es noch Volume One (MCA Collection) – Werke von über 130 australischer Künstler und String Theory (Focus On Contemporary Australian Art). Aboriginal Kunst mit Schwerpunkt auf Gewebe und Textil sowie Skulpturen aus selbigen Materialien.

Wir hatten für den Besuch zweieinhalb Stunden eingeplant und dass war inklusive Foto auf der Dachterrasse und Stippvisite im Museumsshop gut zu schaffen.

Museen mit kostenlosem Eintritt in Sydney

Neben dem MCA gibt es noch eine ganze Reihe anderer Museen mit kostenlosem Eintritt in Sydney.

Die Liste ist eine Auswahl von dieser englisch sprachigen Quelle wo Ihr noch mehr Museen findet. Außerdem unterhält die Universität von Sydney eine ganze Reihe Museen die kostenlos der Öffentlichkeit zugänglich sind. So gehet hin und bildet Euch.

Taiwan Festival Sydney 2013

Taiwan Festival Überblick

Eigentlich wollten wir in Darling Harbour heute nur einen Pullover umtauschen und dann sind wir zufällig ins Taiwan Festival Gelände gestolpert. Eine angenehme Überraschung. Im Tumbalong Park, einer großen Wiese im Mini-Messe Zentrum.

Das Festival ist eine Neuauflage der gleichen Veranstaltung aus 2011 mit 25.000 Besuchern. Das Festivalgelände bestand aus einer Reihe kreisförmig aufgestellter Pavillons, welche von einer großen Bühne unterbrochen wurde. Im Inneren des Kreises waren Gartenmöbel aufgestellt, welche zum Verweilen einluden. In den kleinen weißen Pavillons konnte man alles Mögliche bestaunen und erwerben. Von der Heim-Elektronik (Asus, D-Link) über asiatische Supermärkte, Pflegeprodukten, der Taiwanesischen Blumen-Import-Gesellschaft bis zu verschiedenen Restaurants war Alles vertreten. Auf der Bühne gab es ebenso ein vielfältiges Programm, ältere Ladies die einen landestypischen Fächertanz aufführten, preisgekrönte Lyriker die zur Begleitung altertümlicher Instrumente sangen und sogar eine Bauchtänzerin.

Nach anfänglicher Berührungsangst haben wir uns aber schnell unters Volk gemischt, wenn auch wir zwei der wenigen nicht asiatischen Besucher waren. Man konnte fast den Eindruck gewinnen die Australier interessieren sich nicht für fremde Kulturen. Wir waren mutig und haben einiges probiert, Bambussaft mit Limetten-Topping zählt zu meinem Highlight – super erfrischend.

Wie eigentlich bei Messen üblich gab es bei diesem Festival auch allerhand zu gewinnen. ANZ (Australisch Neuseeländische Bankengruppe) hat Plastiksparschweine verteilt, der Veranstalter verteilte Schreibsets wenn man den Satz: „I love Taiwan.“ sagte und eine Apotheke verloste via Glücksrad Pflegeprodukte. Für meinen Geschmack war es fast ein bisschen zu sehr kommerziell und leider wollte sich das taiwanesische Durschnitts-Pärchen Mitte 20 mit Ihren Gucci Sonnenbrillen nicht so richtig für die preisgekrönten eingeflogenen Lyriker begeistern. Die Kids hatten auf jeden Fall Spaß beim Drachen basteln und die Oldies haben sich sicher über ein bisschen Kultur aus der Heimat gefreut.

Wir haben die Küche der Republik China (Taiwan), nicht zu verwechseln mit der Volksrepublik China (China), ein bisschen kennen gelernt und einen schönen Frühlingstag in Sydney erlebt.