City2Surf Sydney 2013

city2surf Sydney 2013

Wie groß diese Stadt eigentlich ist wurde uns neulich erst wieder bewusst. Samstagabend saßen wir gemütlich am Rechner als wir eine kurzfristige Einladung zum gemeinsamen City2Surf Besuch bekamen. Im ersten Moment war uns gar nicht so richtig klar worum es bei diesem Event geht, doch einen Blick in die Wikipedia später war klar: Morgen findet in Sydney ein Marathon mit 85.000 Teilnehmern statt und wir hatten noch nicht einmal davon gehört.

Der City2Surf (Stadt zur Brandung) Straßenlauf findet seit 1971 jährlich statt und verläuft über eine Strecke von 14 Kilometer. Neben der sportlichen Komponente ist dies auch eine Spaß- und Wohltätigkeitsveranstaltung bei der dieses Jahr fast 4 Millionen Dollar für einen guten Zweck gespendet wurden.

Der Start findet in sechs verschiedenen Gruppen statt. Die Rote Gruppe, Läufer und Rollstuhlfahrer welche den Kurs im Vorjahr in unter 70 Minuten absolviert haben. Die Goldene Gruppe, da starten Läufer die besonders fleißig Spenden gesammelt haben. Im Schnitt 1000 Dollar (675 Euro) pro Person. Die Plätze sind limitiert und die Gruppe allein bringt ca. 1,5 Millionen Dollar Spenden. Die Grüne Gruppe sind Läufer die im Vorjahr eine Zeit von unter 90 Minuten gelaufen sind. Dann die Blaue Gruppe, das sind Läufer welche die gesamte Strecke laufen wollen aber sich noch für keine Zeit qualifiziert haben. Die Gelbe Gruppe sind Läufer die sich vornehmen zu laufen oder zu joggen und als letzte Gruppe der Orangene Block, hier starten Leute in Kostümen oder mit Kinderwagen.

City2Surf 2013 Startgruppen

Bild: Fairfax Media http://www.city2surf.com.au/

Gerade die letzte Gruppe nimmt die sportliche Herausforderung nicht ganz so ernst und so gibt es im Kurs immer wieder Kreuzungen die schwere Entscheidung zwischen „weiter zum Ziel“ oder „ins nächste Pub“.

City2Surf an der Kreuzung Pub oder Ziel

Bild: Doreen Schloeffel http://www.umdiewelt.de/

Wir waren für 11 Uhr in Bondi Beach verabredet und ich hatte schon Bedenken wir bekommen gar keine Läufer mehr zu sehen. Der schnellste Läufer, Ben Moreau, hat die 14 Kilometer Strecke in nicht mal 42 Minuten absolviert. Doch wir kamen genau richtig zum Zieleinlauf der Spaßgruppe. So konnten wir vom Streckenrand auf dem letzten Kilometer diverse Clown, betrunkene Jugendliche und Läufer in Armee-Montur mit Rucksack betrachten. Dann haben wir noch einen Abstecher runter zum Strand gemacht, hinter dem Ziel waren zahlreiche Zelte aufgebaut wo sich die Läufer der verschiedenen Teams anschließend Stärken und entspannen konnten. Es duftete nach leckerem Barbecue und manche Teams boten ihren Läufern sogar Massagen an.

Lunch im Le Paris-Go CaféVon dem Duft in der Luft angeregt machten auch wir uns auf den Weg zu einem geeigneten Café, schließlich war es Mittagszeit. Bei 85.000 Teilnehmern waren natürlich Unmengen Menschen in den Straßen unterwegs aber nach kurzer Wartezeit bekamen wir ein tolles Plätzchen im Le Paris-Go. Gestärkt, nach einem tollen Tag am Strand, ging es dann mit dem Bus zurück nach Hause.

Frühschoppen im Concordia Club

Bayrische Brotzeit

Ein Bekannter vom German Meetup (Deutschen Stammtisch) hatte uns eingeladen dem Frühshoppen des Concordia Club in Sydney (http://www.concordiaclub.org.au/) beizuwohnen. Sonntags am Morgen (also eher Mittag) zum Bier treffen, da lassen wir uns doch nicht zwei Mal bitten.

Nun ist es sonntags mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Sydney so eine Sache und so haben wir gleich einen weiteren Stadtteil bewundern dürfen denn auf den Weg nach Tempe zum Club mussten wir in Rockdale umsteigen. Rockdale selber ist recht unspektakulär, in der King Street findet man jedoch gemütliche Gelegenheiten einen Kaffee zu trinken.

Im Concordia Club angekommen mussten wir uns erst mal eine Art Mitglieder- bzw. Gästeliste eintragen. Also im Prinzip die Hausordnung akzeptieren und bestätigen dass man volljährig ist. Dann bekam man einen Abriss und den hatte man dann mit sich zu führen.

Dann ging es auch schon zur Bar, zu wählen gab es zwischen Münchner Spaten, Wernesgrüner, Dortmunder und Franziskaner aus dem Fass. Mit dem Bier in der Hand ging es dann zur Sitzplatzsuche und das war nicht ganz so einfach. Frühschoppen findet jeden zweiten Sonntag statt und eine Reservierung wird aus meiner Sicht dringend empfohlen. So blieb uns nur eine Bank am Rande des Cricket-Feldes.

Wir hatten uns kurz nach ein Uhr getroffen und so haben wir uns nach dem ersten Bier auf dem Weg zur Essensausgabe gemacht. Es gab eine große Auswahl typisch deutscher Speisen. Von Rostbratwurst im Brötchen über Weißwurst bis hin zur Schweinshaxe. So fanden wir uns wenig später mit Schweinshaxe auf dem Schoß und Spaten Bier in der Hand wieder unter strahlend blauem Himmel am Spielfeldrand ein und haben Flugzeuge beim Starten und Landen beobachtet.

Schweinshaxe im Concordia Club

Drinnen spielten die „Bavarian Boys“, eine ältere Herrenband und es gab genügend Platz das Tanzbein zu schwingen. Die Kinder haben auf dem großzügigen Clubgelände Fußball oder Fangen gespielt. Weiter hat Rudi Thüringer Rotwurst verkauft und für die, welche von den Haxen noch nicht genug hatten konnten deutsche Süßigkeiten oder Kuchen wie von Oma kaufen. Also für Jeden und die ganze Familie etwas dabei. Wir kommen gern wieder, doch jetzt brauchen wir 2 Wochen erst mal nichts mehr essen.

Wochenendtrip nach Newcastle und ins Hunter Valley – Tag 1

Wombats Verkehrsschild

Freitag fünf vor fünf pm – Gott sei Dank, gleich geschafft. Ich frage meine neuen Kollegen nach einem zuverlässigen Wetterdienst in Australien. Ein Blick auf die Karte verrät: Null Grad und es wird Schnee erwartet?! Ok, Canberra am Wochenende ist damit gestorben. Ein Plan B muss her. Ich mach mich aber erst mal auf den Weg zum Bus.

Die ganze Woche hatte ich schon potentielle Ausflugsziele im Umkreis von 3 Autostunden um Sydney gesucht. Neben Canberra war Newcastle vielversprechend, Newcastle liegt nördlich von Sydney, also theoretisch auch besseres Wetter.

18 Grad, Sonne – so habe ich mir das vorgestellt, doch was macht man in Newcastle. Surfen, im YHA Hostel bekommt man sogar kostenfrei Surfbretter ausgeliehen. Hmm, surfen bei 18 Grad, Danke, aber nein danke.

Samstag, schon wieder Mittag jetzt müssen wir langsam los. Noch schnell eine Übernachtung gebucht und ab Tasche packen. Unsere Mitbewohnerin hat uns Ihr Auto geliehen und jetzt wird es ernst, das erste Mal unterwegs im Linksverkehr. Eigentlich hatte ich mir die ganze Woche vorgenommen Abends mal um den Block zu fahren, aber irgendwie hat‘s nie geklappt, wenigstens hab ich mal die Verkehrsregeln gegoogelt. Rechts-vor-Links wie daheim, so schlimm wird’s also nicht.
Alina lotst mich auf die M1 und wir merken schnell, Verkehr in Sydney ist anstrengend. Alle 200 Meter eine rote Ampel, Geschwindigkeitsbegrenzung wird mit übertrieben schnellem Anfahren kompensiert und generell ist die Hupe eine wichtige Funktion am Auto. Aus der Stadt raus wird es ruhiger. Sechs Spuren durch den Stein gesprengt mit 110 km/h nach Norden.

Alina futtert Oreos

Irgendwann fällt uns ein Schild auf, Tourist-Drive 33, wage ist zu erkennen das es da auch irgendwie nach Newcastle geht, nur mit Aussicht. Total unser Ding, also runter von der Autobahn und rein ins „Hinterland“. Auf nur 2 Spuren geht’s auf buckeligen Straßen durch hügeliche Landschaft. Fast allein auf der Straße, die Sonne im Gesicht, keimt so langsam ein bisschen Entspannung auf.

Newcastle Links Motel

Es ist dunkel als wir in Newcastle ankommen, wobei Newcastle nicht so ganz richtig ist. Unser Motel, das Newcastle Links Motel, liegt außerhalb in Fern Bay – das Manly von Newcastle könnte man sagen. Bei dem sehr netten Herrn beim Check-In bezahlt und die Schlüssel abgeholt. Vom Zimmer sind wir positiv überrascht, sehr sauber, Klimaanlage und Heizlüfter sowie eigenes Bad für uns allein. Mit 90 Dollar aber auch die bisher teuerste Übernachtung in Australien.

Newcastle Links Motel in Fern Bay Australien

Newcastle und Abendessen im La Belle Epoch

Taschen abgelegt und wieder ins Auto, es war inzwischen halb Acht und so langsam überkam uns ein Hüngerchen. Tripadvisor hat uns ins Paymasters geschickt, da war aber ohne Reservierung kein Tisch mehr zu bekommen. So haben wir uns zu Fuß in Richtung Zentrum begeben und sind im La Belle Epoch gelandet. Einem französischen Restaurant mit waschechtem französischem Personal. Verständigungsprobleme waren entsprechend vorprogrammiert und ich hatte zu meiner Überraschung Fisch statt Truthahn. Das war aber nicht schlimm denn das Essen war Spitze, vom gereichten Baguette bis zum Nachtisch war es ein Genuss. Man kann sich gar nicht vorstellen wie toll echtes französisches Baguette schmeckt wenn man 3 Monate 1-Dollar Toast von Coles gegessen hat.
Sehr zufrieden und voller Vorfreude auf den kommenden Tag ging es dann zurück ins Motel in unser sehr bequemes Bett.

Vivid Sydney Workshops beim Digital Playground

The Digital Playground Screenshot

Wie im vorigen Artikel zu Vivid Sydney schon angerissen geht es bei Vivid nicht nur um Licht sondern auch um Musik und Ideen. Und um Ideen soll es heute gehen – um ehrlich zu sein hat uns das scheinbar endlose Angebot an Vorträgen und Workshops ein bisschen erschlagen.

Ein Vortrag hat uns dann aber doch in Auge gestochen und zwar First Class Travel vorgetragen von Peter Eastway. Erstklassige Urlaubsfotos, genau was wir wollen! Terminlich lag der Vortrag leider nach unserem Ausflug in die Blue Mountains aber wir werden ja sicher noch einiges zu fotografieren haben. Also fix kostenlos registriert und Tickets gekauft – für umsonst denn der Vortrag wurde von Momento gesponsert. Dazu kommen wir später noch einmal, jetzt mussten wir erst mal zum nächsten Copy-Shop zum Drucken. Gar nicht so einfach das Leben als Backpacker.

Samstag kurz nach Mittag haben wir uns also am Übersehschiff-Passagier-Terminal eingefunden. Wie sich vor Ort rausstellte gehört der Vortrag zu einer ganzen Reihe zum Thema Fotografie, für die eigens an diesem Wochenende die Gepäck- und Frachthalle des Terminals umgebaut wurde. The Digital Playground – unter diesem Titel fanden über drei Tage Ausstellungen, Vorträge und verschiedene Aktionen zum Mittmachen statt. Wie zum Beispiel unser Vortrag über Reisefotografie oder ein Fotowettbewerb von Canon, wo man in einem bestimmten Zeitfenster ein Foto mit einem vorgegebenen Thema oder Objekt machen konnte und natürlich gab es auch was zu gewinnen. In der oberen Etage fand eine Art Messe statt auf der alle Größen der Kamerahersteller und auch australische Dienstleister, wie Fotobuch-Hersteller, vertreten waren.

Aber zurück zu unserem Fotovortrag, wie oben schon angedeutet war der kostenlos aber dafür von einem Fotobuchhersteller gesponsert, so hat man neben Tipps vom Profi auch erklärt bekommen wie man diese am Besten in der Buchsoftware umsetzt. Man hat es glücklicher Weise nicht als Kaffeefahrt empfunden und konnte tatsächlich auch einiges lernen. Peter Eastway hat zum Beispiel sein Reise-Foto-Setup vorgestellt und begründet warum er dieses oder jenes Objektiv mitnimmt, da fühlte ich mich mit meiner Kompaktkamera teilweise ein bisschen deplatziert. Grundsätzlich war der Vortrag aber an Hobbyfotografen gerichtet, wer nutzt sonst eine Fotobuchsoftware. Wertvollster Tipp für mich war auch immer dran zu denken eine Nah- und eine Detailaufnahme zu machen. Oftmals ist man erstaunt wie unterschiedlich das gleiche Motiv bei einem anderen Ausschnitt wirkt. Auch interessant war der Hinweis Panoramas lieber einzeln zu fotografieren und am PC zusammen zu setzen, statt die Funktion der DLSR zu nutzen da diese für alle Bilder die gleichen Einstellungen nutzt. Man kann sogar so weit gehen und mit der Hand die ggf. reflektierende Sonne verdecken um die Bilder anschließend auch auf der horizontalen Ebende zu verbinden um Reflektionen zu vermeiden. Alle Tipps wurden an Beispielbildern von Peters letzter Bhutan-Fotoreise anschaulich erklärt – wer thematisch schon ausgestiegen war konnte sich also immer noch hübsche Bilder ansehen.

Trongsa Dzong in Bhutan

Zum Weiterlesen kann ich euch die Webseite von Digital Playground oder unsere künstlerischen Schnappschüsse (tagesaktuell – Live – in Farbe und direkt aus dem Leben) auf Instagram ans Herz legen. Die etwas Anspruchsvolleren können sich noch ein paar Bhutan-Aufnahmen ansehen.