Erster Tag Vivid Sydney – ein regenreicher Ausflug

Vivid Sydney Opera House

Vor ca. einer Woche sind wir auf Vivid Sydney aufmerksam geworden, ein jährlich stattfindendes Festival bei welchem vor Allem die aufwendigen Lichtinstallationen im Vordergrund stehen. So wird 18 Abende lang, von 18 Uhr bis Mitternacht, ein Großteil des Darling Harbour und vor allem das Sydney Opera House angestrahlt.

Nach kurzer Recherche auf der offiziellen Webseite stellten wir fest, dass neben der Lichtinstallation auch viele Konzerte und Vorträge stattfinden. Dazu zählen unter anderem Auftritte von Kraftwerk im Opernhaus, Workshops zum Erstellen von Kurzfilmen im Apple Store und kostenlose Fotolehrgänge im Passagierterminal des Hafens. Zu Letzterem haben wir uns auch bereits angemeldet.

Gestern war es dann soweit, pünktlich um 18 Uhr, wir natürlich noch im Bus unterwegs, hieß es zum ersten Mal in diesem Jahr: „Lights on!“. Auf Twitter haben wir die Ereignisse unter dem Hashtag #vividsydney verfolgt und konnten uns einen ersten Eindruck der Menschenmassen vor Ort machen. Gleichzeitig begann es draußen wie aus Eimern zu schütten. Bei der Ankunft waren wir froh, dass es nur noch nieselte. Jedoch hielt das nur kurze Zeit an und schon nach wenigen Metern mussten wir Schutz unter einem fremden Schirm suchen.

Doch dann war uns der Wettergott doch wohl gesonnen und wir konnten den Hafen und das Viertel The Rocks erkunden, viele Eindrücke sammeln und tolle Lichtschauspiele bewundern. Ein bisschen enttäuscht waren wir von der Harbour Bridge, die von Intel stark beworbenen 30.000 LEDs wirkten auf der Rückseite (wer hat sich das ausgedacht?!?) der Brücke doch etwas verloren.

Harbour Bridge during Vivid Sydney 2013

Piano Installation during Vivid Sydney 2013

Vivid Sydney Opera House

vividsydney-2013-drum-installation-DSCN1959

Nach zwei Stunden in nassen Klamotten war es dringend Zeit sich aufzuwärmen und etwas Nahrung zu finden. Direkt am Hafen lag das Hauptgericht bei durchschnittlich 35 AUD, so gingen wir etwas stadteinwärts entlang der George Street. Nachdem es bei Louis Vuitton und Hugo Boss aber kein Abendessen gab wurden uns die Füße langsam schwer und der Gedanke machte sich breit doch bei McDonalds zu Enden. Foursquare sei Dank sind wir dann mehr zufällig bei Wagamama gelandet. Einem japanischen Restaurant mit chinesischem Einfluss. Jedenfalls war es super Lecker und dank Suppe und heißem Jasmintee perfekt zum Aufwärmen. Abgerundet wurde das Ganze mit Schokoladenkuchen mit Kokoseis und Wasabi-Schokoladensoße – ein Traum…

The fantastic Chocolate Mud Cake at Wagamama

Sydney Manly Sea Life und Kurzausflug zum Bondi Beach

Paletten-Doktorfisch aufgenommen im Manly Sealife

Anreise per Fähre und Bus

Vorletzte Station beim Abarbeiten unseres Kombiticket ist des Besuch Manly SEA LIFE Sanctuary. Also sind wir zeitig aufgestanden, haben uns eine Tageskarte gekauft und sind mit der 12 Uhr Fähre nach Manly über geschifft.

Mit der Tageskarte (MyMulti DayPass) kann man Busse, Züge und Fähren benutzen, und da wir vor hatten noch einen Abstecher per Bus nach Bondi zu machen, haben sich die 22 AUD für die Karte gegenüber der 7 AUD für die einfache Fährstrecke gelohnt. Wieder eine Besonderheit, es gibt unterschiedliche Fährtickets abhängig von der Entfernung, bis 9km und ab 9km. Wir haben auf der Webseite nirgendwo eine Angabe gefunden wie lang die geplante Route ist – unpraktisch – am Automat vor Ort kann man jedoch genau die Station auswählen zu welcher man fahren möchten (falls man keine Tages- oder Langzeitfahrkarte hat).

Ist das Manly SEA LIFE Sanctuary empfehlenswert?

Jetzt wo wir auch im Sydney Aquarium waren können man gleich vorn wegnehmen, hätten wir kein Kombiticket gehabt, wären wir enttäuscht gewesen. Natürlich ist Fähre fahren, genau an Sydneys Oper vorbei und der erste echte Blick auf den weiten Ozean von der Fähre toll aber das Sydney Aquarium und das Sea Life ähneln sich sehr stark.

Das Sea Life Sanctuary (eine Art Tierasyl) gibt es schon einige Jahre, eine Schildkröte ist dort schon mind. 20 Jahre alt, wurde uns berichtet, der Einrichtung sieht man es aber nicht an. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die Möglichkeit des Shark Dive Xtreme (Haitauchen ohne Käfig). Das kann man nur in Manly erleben, ist jedoch nur nach vorheriger Buchung möglich.

Wie im Wild Life gibt es über den Tag verteilt auch Events und Talks um und über die einzelnen Tiere und ihren natürlichen Lebensraum. Am meisten beeindruckt war ich vom Glastunnel und den putzigen Little Punguins. Diese Rasse besonders kleiner Pinguine welche auch am schönen Strand von Manly heimisch sind und mit viel Glück in der Abenddämmerung zu beobachten sind.

Nach dem Besuch des Aquariums haben wir uns erst mal in einem kleinen Café direkt am Hafen bei einer heißen Schokolade aufgewärmt. Generell ist Manly ein sehr schönes Örtchen mit Kneipen, Strand und Palmen.

Bondi Beach, der schönste Strand Sydneys

Bondi Beach Sonnenuntergang und Surfer am Strand

Nach fast einem Monat in Sydney war es höchste Zeit eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten oder besser Ausflugsziele der Stadt zu besuchen, der legendäre Bondi Beach.

Von unserer WG ist Bondi nur mit Umsteigen zu erreichen und so war es eine gute Gelegenheit dafür die Tageskarte zu nutzen. Sowohl vom Circular Quay als auch von uns ist man eine gute Stunde per Bus unterwegs, für die Anreise wird man jedoch mit einer tollen Aussicht über die ganze Bucht belohnt.

Angekommen findet man genau das was man erwartet, feinen Sand, tolle Cafès und Bars, Surferboys und ein atemberaubender Blick aufs Meer. Leider war es schon spät und der Wind und die niedrigen Temperaturen sorgten auch nicht für unser Wohlempfinden, dafür wurden wir mit einem tollen Sonnenuntergang entschädigt – leider nicht im Meer da der Bondi Beach an der Ostküste Australiens liegt.

Im Wild-Life Sydney Zoo und bei Madame Tussauds

Känguru im Wildlife Sydney

Wildlife Zoo

Da wir nun stolze Besitzer eines Kombiticket sind war es nach dem Tower Eye Zeit auch die anderen Attraktionen zu besuchen. Da schönes Wetter angesagt war haben wir uns für den kleinen Zoo, den Wildlife Zoo entschieden. Dieser liegt unmittelbar am und im Darling Harbour und ist damit von uns mit der Buslinie M20, Haltestelle Clarance Street Near King Street, direkt zu erreichen.

Der Eingang ist zusammen mit 2 anderen Attraktionen, Madame Tussauds und dem Sydney Aquarium, auf einer Art Steg direkt am Wasser. Als Inhaber des Kombiticket konnten wir uns nicht nur das Schlangestehen sondern auch den Eintritt von 36 AUD sparen. Tipp an dieser Stelle, es ist immer günstiger das Ticket im Vorfeld online zu kaufen, das gilt auch fürs Kombiticket.

Die gesamte Fläche des Wild-Life Sydney Zoo ist in neun Bereiche geteilt in denen über den ganzen Tag verschiedene sich wiederholende Events, wie Fütterungen oder Talks mit näheren Informationen und Fragerunden zu den Tieren, stattfinden. Unser Highlight war der Känguru Talk, da nach der Inforunde das Streicheln der putzigen Hüpfer möglich war. Auch interessant war der Talk zu den Koalabären, da die ruhigen Artgenossen aber 20 Stunden am Tag schlafen war das neben den Informationen eher langweilig. Streicheln war hier nicht möglich da sehr strenge Gesetze zum Schutz der Koalas dies nicht zulassen. Für einen extra Betrag konnte man sich an einen Baum stellen auf dem ein Koala saß und ein gemeinsames Bild machen und auch dies wurde penibel schriftlich fest gehalten. Das der Koala in New South Wales als selten und bedroht gilt war uns neu und so haben wir beim Zoobesuch was gelernt und hat damit seinen Zweck erfüllt. Was auch wir ein bisschen merkwürdig fanden ist, dass der Zoo nur ein Wombat hat welcher ganz allein in einer Höhle unter einer Heizlampe lag, der arme Kerl. Neben den wenigen größeren Tieren gab es in Terrarien auch eine Vielzahl Australiens giftigsten Bewohnern den Schlangen und Spinnen zu bewundern. Nicht jedermanns Sache aber nun wissen wir welchen Tieren wir uns besser nicht nähren sollten.

Wie das Gebäude vermuten lässt kann man sich in maximal 2 bis 3 Stunden bequem alles genau anschauen, ein weiterer Besuch um auch die Fütterung weiterer Tieren, Krokodil Rex wird nur 3-mal die Woche gefüttert, anzusehen lohnt sich aus unserer Sicht nicht. Was uns auch jedes Mal auffällt ist man wird bei jeder Attraktion durch eine Greenbox geschleift und am Ausgang kann man Fotobücher mit Fotomontagen kaufen. Diese werden für jeden Besucher ausgedruckt und liegen zum Mitnehmen bereit. Auch wenn die Mitarbeiter immer sehr freundlich und überhaupt nicht aufdringlich sind finden wir das eine riesige Verschwendung an Fotopapier und Ressourcen.

Madame Tussauds Sydney

Nachdem der Zoobesuch sehr schön aber kürzer als gedacht war haben wir uns für einen Besuch der gleich benachbarten Madame Tussauds Ausstellung entschieden. Nachdem ich bereits die Ausstellungen in New York und London besucht habe waren meine Ansprüche recht niedrig, aber ich wurde positiv überrascht. Neben den Standards wie Angelina Jolie, Albert Einstein, Obama und Michael Jackson haben sich die Macher in Sydney auch sehr große Mühe gegeben einen regionalen Bezug herzustellen. So war ein Raum voll mit Gründerväter und wichtigen Personen aus der Gründungs- und Kolonialzeit. Außerdem gab es neben Kylie Minogue noch Größen der australischen Sport- und Medienwelt anzusehen.

Eine Liste der Figuren sowie Tickets und Öffnungszeiten gibt’s natürlich auf der Website, auch hier könnt Ihr wieder online beim Eintritt sparen. Also auch wer bereits eine Madame Tussauds Ausstellung besucht hat findet in Sydney noch Neues.

Besuch bei Max Brenner und The Sydney Tower Eye

Sydney Tower Aussicht mit Spiegelung der Autoren

Ersatz für unseren Waffelladen

Nach einem Monat Abstinenz unseres Lieblings Waffel Laden Bewaffel Dich in unserem Heimatstädtchen hatten wir so einen Appetit auf Waffeln und Schokolade das wir uns Online auf die Suche nach adäquatem Ersatz gemacht haben und sind schließlich auf Max Brenners kleine Kunstwerke aus belgischer Schokolade gestoßen.

Max Brenner ist eine israelische Kette kleiner schicker Schokoladencafés mit angeschlossenem Verkauf. Die durchgestylte Website und das schicke Geschirr haben uns überzeugt dem Schokoladenstübchen im David Jones, Sydney CBD einen Besuch abzustatten.

Wir haben es nicht bereut, eine heiße Kokosschokolade, eine heiße weiße Schokolade, ein Schokoladen-Soufflé und belgische Waffeln haben unser Verlangen nach Süßem für mindestens einen weiteren Monat gestillt. Für knapp 40 AUD kein billiger Spaß aber trotzdem auf jeden Fall zu empfehlen. Noch ein Tipp, bei den belgischen Waffeln reicht Eine auch für den großen Schokohunger.

Aufnahme unseres Max Brenner Menü im April 2013

The Sydney Tower Eye bei Nacht

Nach dem Waffelspaß haben wir uns spontan entschieden, den auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehenden Sydney Tower zu besteigen. Doch erst mal hieß es den Eingang zu finden, denn das ist gar nicht so einfach da der Zugang in mitten eines riesigen Westfield Einkaufszentrum liegt. Auf Ebene R5 wurden wir dann fündig und waren von der nicht vorhandenen Warteschlange überrascht. Als Spätaufsteher und nach dem Essen war es 18 Uhr aber trotzdem hatten wir mit mehr Andrang gerechnet. Im leeren Wartebereich fiel uns eine Reklame für ein Kombiticket auf. Sydney Tower Eye, Manly Sea-Life, Sydney Aquarium, Sydney Wild-Live und Madame Tussauds für 70 AUD, statt Eintritt von 26 AUD nur für den Tower, klang fair und in 30 Tagen ein zu bewältigendes Programm.

Los ging es mit einem 4D Kino. Ein fünfminütiger Film im Stehen, das vierte D bestand aus „Wind“, Wasser, Seifenblasen und wackelndem Boden. Alles in Allem nette Effekte und bei einer längeren Warteschlange vor dem Fahrstuhl zur Aussichtsform sicher auch eine willkommene Abwechslung aber die Story konnte nicht überzeugen. Dann ging es nach einer Sicherheitsüberprüfung wie am Flughafen auch schon nach oben. In nur 40 Sekunden auf 260 Meter Höhe.
Vom Observation Deck, der Aussichtsplattform hatten wir eine tolle Aussicht über die Stadt. Bei Nacht fallen vor Allem die Hotspots wie Kings Cross ins Auge oder die tolle Beleuchtung der verschiedenen Hotels am Hafen. Einfach beeindruckend, Lichter soweit man schauen kann, erst dann wird einem die Größe der Stadt so richtig bewusst. Besonders cool sind auch die Flugzeuge die gefühlt 50 Meter über den Boden Richtung Flughafen über die halbe Stadt fliegen.

Im Sydney Tower von den Australiern eher Centre Point Tower genannt  gibt es neben dem Kino oben noch ein Sky-Restaurant, einen Geschenkeladen und den Skywalk. Ein bisschen Schade ist, dass die Beleuchtung des Geschenkeladens nachts doch teilweise an den Scheiben der Plattform reflektiert was auf Fotos doch sehr gestört hat. Der Skywalk ist eine 45-minütige Tour auf einem nicht überdachten Rundgang über der Aussichtsplattform. Mit 65 AUD inklusive Eintritt zum Tower ein teurer Spaß für effektiv die gleiche Aussicht, auf Foursquare ist man der Meinung das lohnt sich nicht. Wart Ihr dort, dann hinterlasst uns eure Meinung in den Kommentaren des Blog. Für uns war es auf jeden Fall ein toller Tag!