Spirit of Tasmania – mit der Fähre nach Tasmanien

Die Fähre Spirit von Tasmania die in Devenport vorbeifährt

Sonnenaufgang mit daneben fliegenden Heißluftballons

Spirit of Tasmania – Ein paar Fakten

Wenn man wie wir bereits mit dem Auto unterwegs ist  und nicht die ganze Zeit im Hotel sein, (oder die Insel nur mit Rucksack erwandern möchte) muss sich nach einem Fährenplatz umsehen. Von Melbourne nach Devonport und zurück, verkehren die Fähren Spirit of Tasmania I + II die 1998 von STX in Finnland hergestellt wurden. Beide Fähren können bei maximal 30,8 Knoten (57 km/h), bis zu 1.400 Passagiere und 1000 Autos transportieren. Man kann an den meisten Tagen zwischen einer Tagesfahrt (9:00 AM) und einer Nachtfahrt (9:00 PM), sowie zwischen verschiedenen Kabinen auswählen. Bei der Tagesfahrt gibt es jedoch noch eine günstige Möglichkeit ohne festen Sitzplatz. Zusätzlich wird angeboten nur das Auto zu verschiffen, jedoch muss man dazu eine Frachtanfrage stellen. Es ist vermutlich teurer als die $89 die man (in der Regel) für sein Auto bezahlen muss, wenn man selbst damit fährt.

In der Morgendämmerung Blick vom Hafen auf die Fähre

Vorbereitung

Wir haben uns dann für eine Tagesfahrt entschieden und waren zuerst am Überlegen was wir dann die 9-11 Stunden machen sollten. Bei der Tagesfahrt haben neben „The Captain’s Table“, in dem man Frühstück und Mittagessen kaufen kann, auch mehrere Bars und eine Lounge geöffnet, in dem neben (alkoholischen) Getränken auch verschiedene Snacks angeboten werden. Bei der Nachtfahrt hat noch zusätzlich ein Restaurant geöffnet. Damit keine Langweile aufkommt, wird auch besonders für Kinder viel angeboten. Unter anderem gibt es während der Fahrt verschiedene Malkurse, Kinderschminken und Tiervorträge/Vorführungen. Zudem gibt es an Board ein kostenloses Kino, ein kleines „Kasino“ und die Möglichkeit sich für knapp $20 einen portablen Filmplayer auszuleihen. Sollte man noch etwas für die Reise vergessen haben oder Lust auf ein Eis oder ein Kartenspiel  bekommt, kann man in dem Kiosk an Board noch allerlei entdecken oder sich in der Touristeninformation über Tasmanien/Melbourne informieren.

Von Melbourne nach Devonport

Vor der Abfahrt von Melbourne sollten wir bereits um 6:00 am Hafen sein und wir dachten ein Campingplatz lohne sich für die paar Stunden nicht. So sind wir am Abend zuvor ins Kino, in die Spätvorstellung mit The Secret Life of Walter Mitty gegangen und haben die Nacht auf einem Parkplatz verbracht. Am Hafen konnten wir den Sonnenaufgang beobachten und dazu eine Handvoll Heißluftballons die daneben gestartet sind. Das Adrenalin vom Boarding und den Sicherheitskontrollen hielt uns trotz des kaum bekommenden Schlafs für den Moment wach. Tasmanien hat nämlich eine der strengsten Einfuhrbestimmungen der Welt. Daher wird jedes Auto überprüft und erfragt ob sich unter anderem irgendwelche Früchte,  rohes Fleisch oder Fisch im Gepäck befinden. Diese müssen dann in den bereitgestellten Quarantänebehältern entsorgt werden. Wenn man Gasampullen (auch für unseren Gaskocher), Waffen und ähnliches dabei hat, können diese im Sicherheitsbereich abgegeben werden und bei der Ankunft wieder mitgenommen werden.

Blick von oben auf den Cruise Terminal in Devenport

Nachdem wir endlich im Schiff waren, haben wir einen kleinen Ausflug auf das Deck unternommen und hatten einen Blick von oben auf die einfahrenden Fahrzeuge. Nun waren wir schon fast 4 Stunden auf den Beinen und bekamen Appetit auf ein Frühstück, das wir im „Captain’s Table“ einnahmen. Da wir keinen festen Sitzplatz gebucht hatten, machten wir uns anschließend auf die Suche nach einer Sitzgelegenheit und fanden Platz in dem bei der Tagesfahrt nicht genutzten Restaurantbereich. Auf den Bänken war es nicht besonders gemütlich aber die Müdigkeit ließ einen auch in den ungemütlichen Positionen etwas schlafen.

Unser Auto im Bauch der Fähre mit vielen anderen Autos

Nach der Ankunft in Devonport machten wir uns mit URD (und unseren wieder eingesammelten Gasflaschen) auf zum nahe gelegenen Abel Tasman Caravan Park. Schon als wir das Zelt aufbauten merkten wir, dass es schon deutlich kühler war als in Melbourne, was man in der Nacht noch mehr zu spüren bekam. Der Campingplatz hatte mit Strom, Duschen, einer Küche, einem Grillplatz und einer Waschküche alles was man brauchte.

Von Devonport nach Melbourne

Knapp drei Wochen später ging es für uns wieder zurück auf die große Insel. Diesmal sind wir am Abend zuvor auch ins Kino, in Launceston, zu The Wolf of Wallstreet gegangen. Jedoch sind wir anschließend noch einmal auf einen kostenlosen Campingplatz, um doch noch ein paar Stunden in der horizontalen zu verbringen. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt, wir mussten zwar sehr früh raus, aber die Fahrt etwas ausgeruhter zu erleben ist etwas Wert. Zudem wussten wir nun das es an Board ein paar Tische mit Strom gibt und so haben wir unsere Rucksäcke mit Laptops an Board gebracht, um die Fahrt über Fotos zu bearbeiten und im eigenen WLAN-Netzwerk gegeneinander Age of Empires zu spielen 😉

Somit verging die Zeit deutlich schneller als bei der Hinfahrt. Nach der Ankunft in Melbourne sind wir wieder zu unserem, nun schon gut bekannten, Crystal Brook Tourist Park in der nähe von Heidelberg in Melbourne gefahren.

Was wir in der Zwischenzeit auf Tasmanien erlebt haben könnt ihr dann in den nächsten Blogbeiträgen lesen 🙂

Die Fähre Spirit von Tasmania die in Devenport vorbeifährt

Schnee in Australien

BEGA Cheese Factory

Nachdem wir URD wieder hatten, konnten wir endlich nach einer weiteren Nacht in der Jugendherberge, das kleine „Städtchen“ Batemans Bay verlassen. Unser nächster Zwischenstopp war Bega, der Sitz eines bekannten Käseherstellers in Australien. Dort kann man nicht nur eine kleine Ausstellung zur Käseherstellung besichtigen, sondern auch die verschiedenen Käsesorten kosten und kaufen. Zudem gibt es in der „Bega Cheese Factory“ ein kleines Café in dem man Milchshakes, sowie selbstgemachte Eiscreme und Kuchen bekommen kann.

Besuch der BEGA Cheese Factory

Von dort fuhren wir nun weg von der Küste und ab in die Berge von New South Wales, in Richtung der Snowy Mountains. Auf dem Weg zu unserer nächsten Schlafmöglichkeit im Kosciuszko National Park, unternahmen wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Jindabyne. Mit wieder aufgefüllten Lebensmittelfächern ging es dann nach Thredbo Diggings, ein kostenloser Campingplatz am Fuße des Kosciuszko Berges. Allein die Nationalparkgebühr von $16/24h sind bei der Einfahrt zu bezahlen.

 Mount Kosciuszko

Nach unserer bisher kältesten Nacht in Australien bei -2°C packten wir sobald die Sonne aufgegangen war unser Zelt zusammen und fuhren zum höchsten Berg Australiens: Mount Kosciuszko. Der Skilift um auf den Gipfel zu gelangen (Kosciuszko Express) befindet sich mitten in Thredbo am Friday Drive. Ein Tagesticket ist mit $33 für Erwachsene im Sommer schon etwas happig, aber dafür kann man Schnee in Australien erleben und es erwartet einen ein tollen Ausblick über die australischen Alpen.

Skilift zum Kosciuszko in Thredbo

An der letzten Liftstation angekommen, könnte man jetzt eine 13 km lange Wanderung hinauf zum Gipfel starten oder im Winter die Pisten wieder hinunter fahren. Wir haben uns für eine gemütlichere Option entschieden und sind in das Bergrestaurant Eagle Nest eingekehrt. Das höchste Restaurant Australiens liegt auf 1937m und lädt zu gemütlichen Frühstück, Mittagessen oder Café ein. Sehr groß ist die Auswahl freilich nicht und den Aufwand bezahlt man mit aber es lohnt sich!

Frühstück im höchsten Restaurant Australiens, mit Blick auf das Skigebiet.

Murray I

Wieder im Tal angelangt, haben wir uns Murray I angeschaut, eines der Wasserkraftwerke im Snowy Mountains Scheme. Das Unternehmen betreibt 16 Staudämme, 7 Kraftwerke und eine Pumpstation. Der Bau begann am 17/10/1949 und dauerte über 50 Jahre, in denen für den Bau der Staudämme und Anlagen, 100.000 Arbeiter aus über 30 Ländern in die Snowy Mountains kamen. Daher wird diese Zeit auch als der Beginn der Einwanderungspolitik Australiens bezeichnet. Am Kraftwerk Murray I, das etwa 10 km südlich von Khancoban liegt, kann man sich eine kleine Ausstellung zum Bau und dem Betrieb der Kraftwerke anschauen.

Gebäude des Snowy Hydro Gebäudes

Tallangatta

Unsere Wahl für unsere nächste Übernachtung führte uns nach Tallangatta. Ein kleines Dorf, gelegen an einem See an dem auch unser Campingplatz lag. Bevor wir uns niederließen besuchten wir noch den einzigen Supermarkt (IGA) im Ort um uns mal wieder ein leckeres indisches Abendessen zubereiten zu können J

Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Lakes Entrance, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

Weihnachten in Down Under

Weihnachtliche Dekoration an einer Straßenlaterne in Australien

Als Thalestria auf Twitter von ihrer Idee eines Blog-Adventskalenders schrieb, dachte ich das sei eine gute Gelegenheit einmal über die Weihnachtszeit in Australien zu schreiben.

Der offensichtlichste Unterschied zur Weihnachtszeit in Europa oder Nordamerika ist natürlich das Wetter. Weihnachten fällt auf der Südhalbkugel mitten in den Hochsommer und Temperaturen von 30°C bis 40°C sind durchaus üblich. Daher fällt es uns zurzeit auch noch etwas schwer in Weihnachtsstimmung zu kommen, obwohl bereits viele Vorgärten und Kaufhäuser bunt und leuchtend geschmückt sind.

Weihnachtliche Dekoration an einer Straßenlaterne in Australien

Bis vor etwa 30 Jahren gab es in Australien noch keine wirklich „eigene“ Weihnachtstradition. Da die meisten Australier aus Großbritannien stammten wurde die englische Tradition einfach übernommen. Sprich, Geschenke verteilen und Festessen fand am 25. Dezember statt und aufgetischt wurde traditionell gebratener Truthahn (oder auch Gans etc.) und Christmas Pudding (Plum Pudding). In den letzten Jahren hat sich Australien jedoch stark verändert, insbesondere durch viele Einwanderer aus ganz Europa, Asien und Nordamerika sind mehr als ein Viertel der Bevölkerung nicht in Australien geboren. Jedoch bezeichnen sich fast 70% der Australier einer christlichen Kirche zugehörig, somit wird es immer noch von den meisten Familien gefeiert und auch zum Gottesdienst gehen viele an Weihnachten.

Jedoch wird zum Festmahl häufig eher kalte Platten (Schinken, Truthahn, Hühnchen) mit Cranberry Soße und Salaten oder gebratenen Gemüse gereicht. Ebenfalls sehr beliebt sind Ausflüge an den Strand mit Grill, auf dem Meeresfrüchte, aber auch Steaks und anderes Fleisch gebraten werden. Familien bringen dazu für die Kinder oft aufblasbare Weihnachtsbäume mit um es ein bisschen festlich zu gestalten.

Weihnachtlich geschmückte Vorgärten

In Australien sieht man zur Weihnachtszeit viele Abbildungen von Santa Claus (Weihnachtsmann) in Wintermantel und Stiefeln. Jedoch trägt dieser zum einen immer öfter auch nur Badehosen und steht auf einem Surfbrett und zum anderen wird er langsam vom ”Swag Man” verdrängt. Den Kindern in Australien wird erzählt der „Swag Man“ bringe die Geschenke, jedoch lebe dieser im Winter nicht am Nordpol sondern unter dem Uluru. Der Uluru, auch Ayers Rock genannt, ist der im Zentrum Australiens liegende große rote Berg den man von vielen Postkartenmotiven kennt. Und zur Weihnachtszeit (im Sommer) fährt er mit seinem Allradbetriebenen Jeep in die Städte und verteilt die Geschenke in einer roten Badehose ;)

Santa on a jet ski on the Brisbane River

Sehr beliebt und auch aus englischer Tradition heraus sind die „Carols“, also das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern. In den großen Städten wie Sydney oder Melbourne pilgern Hunderttausende zu diesem Ereignis ins Freie. Dort treffen sie sich am Strand mit einer Picknickdecke und einer Kerze um gemeinsam mit einem Symphonieorchester und Gesangsstars zu singen. Dazu empfehle ich euch das australische Jingle-Bells anzuhören:

Die Weihnachtsferien beginnen für die meisten am „Boxing Day“ (26. Dezember) und dauern oft bis einen Monat später zum Nationalfeiertag am 26. Januar. Daher wird in den meisten Büros zu dieser Zeit nicht besonders viel gearbeitet und Tasmanien, das zu dieser Zeit noch vergleichsweise kühl ist, wird als beleibter Urlaubsort bevölkert und die Campingplatz- und Hotelkosten steigen rasant in die Höhe.

Bildquelle Swag Man: Anne Roberts Pondspider von Flickr CC-BY-NC

Von Sydney nach Canberra

Fitzroy Falls Lookout NSW

Unsere große Reise beginnt. Auf australien-info.de haben wir uns für die Küsten-Berge-Kombi nach Melbourne entschieden. Doch bevor es so richtig losgehen sollte, wollen wir noch beim Featherdale Wildlife Park vorbei schauen. Auf Timms Reiseblog hatte ich gelesen das man dort auf jeden Fall Koalas streicheln kann und nach der Pleite im Wild Life Sydney Zoo dachten wir das klingt vielversprechend.

robert-wombat-featherdale-wildlife-park

Wir wurden nicht enttäuscht. Gleich hinter dem Eingang sprang ein Wallaby auf dem Besucherpfad entlang und zwei Ecken weiter waren schon überdachte Boxen in denen eine Tierpflegerin mit einem Koala auf die fotowütigen Touristen wartete. Nach sehr kurzer Wartezeit hatten Alina und ich die Möglichkeit eines der grauen Pelztiere zu streicheln und fürs Foto zu posieren. Der Tierpark hat wirklich sehr viele Koalas und so brauchen die Tierchen nur eine kurze Zeit in der Woche den Stress über sich ergehen lassen. Neben Koalas, Wombats und Wallabys gibt es noch Kängurus, Dingos und eine Vielzahl an Vogelarten zu entdecken.

Alina im Royal National Park an der Küste

Nach einer Nacht campen im öffentlichen Park in Cronulla machten wir uns auf Richtung Wollongong, entlang des Grand Pacific Drive durch den Royal National Park. Eine sehr zu empfehlende Strecke, die 11 Dollar Parkgebühren in jedem Fall wert.

Nan Tien Temple Wollongong

In Wollongong angekommen haben wir uns den Nan Tien Tempel angeschaut. Nach eigener Angabe der größte Tempel der Südhalbkugel. Diese sehr schöne Anlage mit Gärten, stufenweise am Hang liegenden Gebetshäusern und großem Turm kann man bequem in zwei Stunden besichtigen und anschließend haben wir uns noch eine vegetarische Mahlzeit im hauseigenen Teehaus gegönnt. Übernachtet haben wir im Wollongong Surf Leisure Resort direkt am Strand mit Strom und Zugang zum Indoor Pool.

Geiser/Blowhole in Kiama, NSW

Am nächsten Tag haben wir uns in Wollongong noch den Hafen inklusive Leuchtturm angesehen und sind dann den Pacific Drive weiter nach Kiama, das Blowhole ansehen. Wollongong und Kiama haben breite Sandstände soweit man sehen kann. Dort würde es sich auch ein paar Tage aushalten lassen. Wir haben aber erst mal genug vom Strand und fahren landeinwärts.

Fitzroy Falls Lookout NSW

Durch die Southern Highlands genauer gesagt den Tourist Drive 9 quälen wir URD 640 Meter die Berge hoch. Bei dem ganzen Gepäck und den engen Straßen durch den Busch geht es teilweise nur mit 30km/h vorwärts. Vom Jamberoo Lookout haben wir einen fantastischen Blick über die Highlands zur Küste. Nächster Zwischenstop auf dem Weg nach Canberra sind die Fitzroy Falls, ein 81 Meter hoher Wasserfall mit tollem Aussichtspunkt. Am Abend übernachten wir auf dem Cotter Campground etwas außerhalb von Canberra.

Was wir in Canberra unternommen haben verraten wir im nächsten Artikel.