Von Sydney nach Canberra

Fitzroy Falls Lookout NSW

Unsere große Reise beginnt. Auf australien-info.de haben wir uns für die Küsten-Berge-Kombi nach Melbourne entschieden. Doch bevor es so richtig losgehen sollte, wollen wir noch beim Featherdale Wildlife Park vorbei schauen. Auf Timms Reiseblog hatte ich gelesen das man dort auf jeden Fall Koalas streicheln kann und nach der Pleite im Wild Life Sydney Zoo dachten wir das klingt vielversprechend.

robert-wombat-featherdale-wildlife-park

Wir wurden nicht enttäuscht. Gleich hinter dem Eingang sprang ein Wallaby auf dem Besucherpfad entlang und zwei Ecken weiter waren schon überdachte Boxen in denen eine Tierpflegerin mit einem Koala auf die fotowütigen Touristen wartete. Nach sehr kurzer Wartezeit hatten Alina und ich die Möglichkeit eines der grauen Pelztiere zu streicheln und fürs Foto zu posieren. Der Tierpark hat wirklich sehr viele Koalas und so brauchen die Tierchen nur eine kurze Zeit in der Woche den Stress über sich ergehen lassen. Neben Koalas, Wombats und Wallabys gibt es noch Kängurus, Dingos und eine Vielzahl an Vogelarten zu entdecken.

Alina im Royal National Park an der Küste

Nach einer Nacht campen im öffentlichen Park in Cronulla machten wir uns auf Richtung Wollongong, entlang des Grand Pacific Drive durch den Royal National Park. Eine sehr zu empfehlende Strecke, die 11 Dollar Parkgebühren in jedem Fall wert.

Nan Tien Temple Wollongong

In Wollongong angekommen haben wir uns den Nan Tien Tempel angeschaut. Nach eigener Angabe der größte Tempel der Südhalbkugel. Diese sehr schöne Anlage mit Gärten, stufenweise am Hang liegenden Gebetshäusern und großem Turm kann man bequem in zwei Stunden besichtigen und anschließend haben wir uns noch eine vegetarische Mahlzeit im hauseigenen Teehaus gegönnt. Übernachtet haben wir im Wollongong Surf Leisure Resort direkt am Strand mit Strom und Zugang zum Indoor Pool.

Geiser/Blowhole in Kiama, NSW

Am nächsten Tag haben wir uns in Wollongong noch den Hafen inklusive Leuchtturm angesehen und sind dann den Pacific Drive weiter nach Kiama, das Blowhole ansehen. Wollongong und Kiama haben breite Sandstände soweit man sehen kann. Dort würde es sich auch ein paar Tage aushalten lassen. Wir haben aber erst mal genug vom Strand und fahren landeinwärts.

Fitzroy Falls Lookout NSW

Durch die Southern Highlands genauer gesagt den Tourist Drive 9 quälen wir URD 640 Meter die Berge hoch. Bei dem ganzen Gepäck und den engen Straßen durch den Busch geht es teilweise nur mit 30km/h vorwärts. Vom Jamberoo Lookout haben wir einen fantastischen Blick über die Highlands zur Küste. Nächster Zwischenstop auf dem Weg nach Canberra sind die Fitzroy Falls, ein 81 Meter hoher Wasserfall mit tollem Aussichtspunkt. Am Abend übernachten wir auf dem Cotter Campground etwas außerhalb von Canberra.

Was wir in Canberra unternommen haben verraten wir im nächsten Artikel.

Eine Woche aus dem Leben als Flashpacker – Robert geht arbeiten

Robert vor der Harbour Bridge in Sydney

Auch wenn Flashpacker eigentlich eher das Reisen beschreibt sind wir ja Work and Traveller und wie der Name schon sagt gehört dazu eben auch zu arbeiten. Getreu dem Sprichwort erst die Arbeit dann das Vergnügen haben wir beide zu Beginn unseres Jahres in Australien für 5 Monate in Sydney gearbeitet. Hier mal exemplarisch eine Woche der zwanzig Wochen in Kurzform.

Montag

7 Uhr aufstehen und hoffen, dass das Bad frei ist. An das WG-Leben werde ich mich nie gewöhnen, ich glaube unsere WG ist so ziemlich planlos. Kein Putzplan, kein Bad-Belegungs-Plan aber irgendwie funktioniert es – zumindest meistens.

8 Uhr aus dem Haus und zum Bus, 45min später dann langsam Rechner hochfahren und Wasserflasche auffüllen damit pünktlich um 9 Uhr mit der Arbeit begonnen werden kann.

13 Uhr Mittagpause, 2min zu Fuß über die Straße zum IKEA je nach Hunger zwei bis drei 1 Dollar Hotdogs essen. Schön günstig.

18 Uhr Feierabend und mit dem Bus wieder Heim. Abend mit Alina vielleicht noch was kochen, oft Nudeln mit Tomatensoße. Bis 22 Uhr noch irgendwas am Laptop schauen oder im Netz surfen und dann Schäfchen zählen.

Dienstag

Bis 18 Uhr wieder das gleiche Spiel wie Montag. Dienstagabend rufe ich beim Umsteigen auf dem Heimweg Alina an, damit sie die Pizzabestellung aufgibt welche ich auf dem Weg abhole. Dann schauen wir meist irgendeine Serie auf dem Laptop und dann zur gewohnten Zeit zwischen 22 Uhr und Mitternacht heißt es wieder Schäfchen zählen.

Mittwoch

Ihr könnt es euch denken wieder Arbeit, jedoch nur bis 17:30 Uhr dann geht es zu einem Meetup, die beginnen zumeist schon 18 Uhr. Über den Monat gehe ich zu ca. 5 bis 10 Meetups, die Gruppen variieren zwischen „Angular-JS“ und „Zend Framework“, also alles irgendwie Job bezogen. Der nette Nebeneffekt – bei eigentlich jedem Meetup gibt es kostenlos Pizza und Bier, da spart man sich das Abendessen daheim. Nach einem nächtlichen Spaziergang durch die City geht’s dann mit dem Bus Heim, direkt ins Bett.

Donnerstag

Business as usual, mit Ausnahme der Mittagspause. Am Donnerstag gehe ich meist mit einigen Kollegen in den nahe gelegenen Pub essen. Da gibt’s dann Hähnchen Schnitzel oder Steak mit Pommes für 10 Dollar. Eine willkommene Abwechslung zu den Hotdogs.

Abends geht’s dann mit Alina zum Meetup, Bierchen trinken mit anderen Deutschen oder Australiern welche Deutsch lernen möchten beim German Meetup.

Früher hieß es dann noch nicht zu vergessen die Miete zu zahlen, aber das regelt mittlerweile ein Dauerauftrag. Miete zahlt man in Australien nämlich wöchentlich. Ist aber so teuer wie bei uns daheim die Miete monatlich.

Freitag

Thank god its Friday (Gott sei Dank endlich Freitag) – bis 18 Uhr arbeiten jedoch mit einer Besonderheit, statt den legeren Freitag wird in meiner Firma am Freitag ab 17 Uhr Bier ausgeteilt. Ja ich weiß, den dritten Abend diese Woche, schlimm die Australier, immer einen Grund zum Feiern.

Samstag

10 Uhr, so langsam mal Zeh unter der Bettdecke vorstrecken und prüfen wie kalt oder heiß es ist. Dann gegen Mittag geht es auf die Stadt zu erkunden, ins Museum, in den Zoo oder zu irgendeinem Event welches uns auf Sydneys Event Kalender auffällt.

Sonntag

Am Sonntag kann es sein, dass wir Frühstück und Mittag verschlafen so machen wir uns am frühen Nachmittag jeder eine Schüssel Cornflakes, und nebenbei, das Internet unsicher. Zwischen 20 und 22 Uhr skypen wir dann mit der Heimat und anschließend geht es mit den Mitbewohnern im Auto in die am nächsten liegende Mall (Riesen-Einkaufs-Zentrum) für den Wocheneinkauf.

Zombiewalk Sydney 2013

Bei einem Zombie Walk treffen sich Menschen, die sich als Zombies (Untote) verkleidet haben, zu einem Spaziergang. Meistens finden diese an belebten Plätzen in großen Städten als eine Art Parade statt. Die meisten finden zu einem guten Zweck statt, wie das Einsammeln von Spenden gegen den Welt Hunger oder für andere gemeinnützige Organisationen. Neben größeren geplanten Zombie Walks die bis zu 30.000 Teilnehmer haben können, finden sie oft auch spontan als Flashmobs statt.

Seit vier Jahren findet auch in Sydney ein jährlicher Zombie Walk statt, um ein Bewusstsein für alle möglichen Krankheiten des Gehirns zu schaffen. Während der Veranstaltung werden Spenden für die „Australia’s Brain Foundation“ gesammelt. Diese Stiftung, verwendet die Spenden um australische Forschungsprojekte zu unterstützen. Diese suchen nach Möglichkeiten zur Heilung von verschiedenen Gehirnkrankheiten wie Alzheimer, Epilepsie, Migräne und vieles mehr.

Aufmerksam wurden wir auf die Veranstaltung durch einen Link auf Facebook. Da wir bisher nichts für Halloween geplant hatten und auch noch nie an einem Zombie Walk teilgenommen hatten, überlegten wir nicht lange dort zuzusagen. Nun mussten wir uns noch überlegen, wie wir uns zu Zombies verwandeln könnten. Im Prinzip wollten wir vor allem auch Fotos machen und dabei nicht so auffallen. Zombies sind typischerweise etwas langsamere Kreaturen mit Wunden und/oder verlorenen Körperteilen und einem nicht zu stillenden Hunger nach Gehirnen und Menschen.

Nachdem ich ein bisschen gegooglet hatte, besorgten wir uns im BIG W (ein Billigkaufhaus) ein paar weiße T-Shirts und im Supermarkt rote Lebensmittelfarbe und Schokosoße. Die Schokosoße mit ein bisschen Lebensmittelfarbe vermischt und fertig ist das Kunstblut. Dieses haben wir uns dann (gegenseitig) ins Gesicht auf die Kleidung geschmiert und gespritzt. Die Augen noch ein bisschen Schwarz unterlaufen angemalt und fertig ist das Zombieoutfit.

Blutiges Zombie Pärchen

Während der Busfahrt Richtung Hyde-Park sind wir schon etwas aufgefallen und Fotos wurden von uns  auch gemacht. Da wir sonst auf dem Weg keinen einzigen Zombie gesehen hatten, dachten wir schon es wäre der falsche Tag – war es zu unserem Glück nicht. Im Hyde Park angekommen kamen immer mehr Menschen mit blutbespritzten Kleidern und gruseligen Masken angelaufen. Um an dem Lauf teilzunehmen, musste man sich zuerst an einem Stand registrieren (mit Vornamen und E-Mailadresse) und wurde um eine Spende für die Brain Foundation gebeten.

Der Hydepark war nun unterteilt in „Zombies“ und „fotografierende Zuschauer“. Die Zuschauer mussten einen Weg freilassen, durch den nun nach und nach die Zombies in Richtung Elizabeth Street schlurften. So folgten wir dem Strom durch die fotografierenden Massen hindurch. Neben verkleideten Zombies gab es auch viele verkleidete Polizisten und Militärs, die quasi einen weiteren „Ausbruch des Zombievirus“ verhindern wollten. Auch wenn unser Blut vergleichsweise schon recht „echt“ aussah, gab es doch noch einige die sich mit ihren Kostümen wirklich große Mühe gegeben hatten.

Zum Schluss gab es im Prince Alfred Park noch ein Kostümwettbewerb, bei dem jeder der sein Outfit für das Beste hielt nach vorne kommen konnte. Daraufhin wurde durch Klatschen der anderen Teilnehmer der Sieger gekürt. Ein Heisenberg Zombie, angelehnt an die erfolgreiche Serie „Breaking Bad“, gewann den Wettbewerb und erhielt als Preis alle drei Staffeln der ebenfalls sehr erfolgreichen Zombie-Serie „The Walking Dead“.

Unsere Eindrücke vom Zombie Walk findet ihr auf unserer Fotoseite: http://photo.viehmann.de/zombiewalk

Zombie Heisenberg

International Fleet Review Sydney 2013

Fleet Review Feuerwerk

Wir sind ja beide fleißige Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel in Sydney und haben festgestellt, dass größere Events neben den hunderten Flaggen in der Stadt auch immer über Plakate im Bus angekündigt werden. Ende September waren es Plakate für die International Fleet Review.

Fleet Review, also das zur Schau stellen der Flotte, wurde in Sydney das erste Mal 1913 zelebriert als die australische Navy sieben neue Kriegsschiffe erstanden hat. Dies diente sowohl der Steigerung der Moral der Truppe als auch zur Abschreckung von Feinden. Also eine Veranstaltung mit sehr großem Kriegs- und Nationalbezug.

Heute geht das Spektakel über neun Tage und es wird neben dem bloßen besichtigen der Kriegsschiffe noch einiges geboten. So spielen verschiedene Militärbands, finden Gedenkgottesdienste statt, Helikopter Flugshows, Paraden, Formation-Flug der Royal Australian Air Force, Segelboot Besichtigungen und nicht zuletzt gibt es am Wochenende ein riesiges Höhenfeuerwerk zu bestaunen.

Wir können mit Krieg nichts anfangen und mit Kriegsschiffen noch viel weniger, so haben wir vorgenommen neben dem Feuerwerk noch die Jets in Formationsflug anzusehen. So waren wir Samstagmittag auf dem Weg zum Opernhaus. Unsere Fahrt ging aber nur bis zum Martins Place, denn ab dort war die Straße auch für Busse gesperrt. Ein wenig verwirrt setzten wir den Weg zum Hafen zu Fuß fort. In diesem Moment flogen auch deutlich hörbar die Jets über den Hafen hinweg. Durch den zusätzlichen Fußmarsch und die Sicherheitskontrollen haben wir den Formationsflug verpasst und sind gerade richtig zur Hubschrauber Präsentation gekommen. Leider nicht das was wir erwartet hatten aber gewissermaßen doch eindrucksvoll. Es war wunderschönes Wetter, also entsprechend warm und bei der Enge durch die vielen Menschen haben wir es in der Sonne am Opernhaus nur eine dreiviertel Stunde ausgehalten.

Zeit etwas zu essen zu suchen. Bei McDonalds am Circular Quay war die Schlange 50m lang und ging einmal quer über dem Platz vor dem Schnellrestaurant. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Suche, doch wir fanden zum Schluss ein nettes Plätzchen im einen Innenhof im Viertel The Rocks. Uns hatten im Schaufenster ausgestellte Leckereien ins „The Bakers Oven Cafe“ gelockt. Und nach einem typisch australischen Burger gab es dann noch ein leckeres hausgemachtes Tiramisu.

Am Tag hatten wir Leute auf der Brücke stehen sehen und dachten uns von dort hat man sicher einen sehr guten Blick. So machten wir uns nach dem Essen auf dem Weg zur Harbour Bridge. Mussten bei der Ankunft am Zugang aber feststellen dass diese wegen eines „Special Event“ gesperrt ist. Ein wenig geknickt folgten wir anderen Leuten und kamen an einem Park auf einer Anhöhe hinter der Brücke, dem Dawes Point Park. Dort hatten sich schon viele Leute unter den Bäumen mit einem spektakulären Blick auf Kirribilli und der Brücke nieder gelassen. So konnten wir das westlichste der drei gelichzeitig stattfindenden, identischen, Feuerwerke ansehen. Das Feuerwerk selbst war total beeindruckend, und neben dem Höhenfeuerwerk wurden auf einer Länge von über 500 Metern entlang des Hafens zusätzlich kleinere Lichtshows und Raketen gezündet.

Abschlußfeuerwerk ab Minute 22

Am folgenden Montag war Feiertag in Australien, wir nutzten den Tag um uns noch die großen Segelschiffe anzusehen. Insgesamt 16 der teilweise historischen Dreimaster lagen in Sydneys Hafen vor Anker. Neben australischen vor allem niederländische und aber auch kanadische Segelschiffe.