Launceston – Tasmanien letzter Teil 8

Cataract Gorge und First Basin, Lanceston

Von Bracknell dem ganz kleinen Vor-vor-vorort geht’s zurück in die zweitgrößte Stadt Tasmaniens, Lanceston. Es ist Australia Day und so beginnen wir den Tag standesgemäß mit einem Picknick im Park. Dafür haben wir uns die Cataract Gorge ausgesucht, diese Felsenschlucht ist beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen und lädt dank BBQ, Pool, Gärten, Café und Sessellift zum Verweilen ein.

Cataract Gorge und First Basin, Lanceston

Menschen beim Sonnenbaden in der Cataract Gorge

Nach dem ausgedehnten Frühstück im Park sind wir mit dem Sessellift über die Schlucht gefahren und haben uns dort die schönen Gärten angeschaut. Noch kurz über die Hängebrücke aus dem Jahr 1867 geschlendert und dann zurück zum Auto. Ohne Fahrtwind war es definitiv nicht auszuhalten. Unser Reiseführer empfahl uns die Fahrt Richtung Norden entlang des Tamar River.

Wallaby grast in den Victorian Gardens

Alina auf der Alexandra Suspension Bridge in Launceston

Leider ging es fast nur über vierspurig ausgebaute Highway-Strecke am Fluss entlang und so war die Aussicht leider weniger malerisch als angenommen. Höhepunkt war der Lookout an der Batman Bridge, oder für die Schweden Läderlappen Brücke. George Town hat jetzt auch nicht so viel zu bieten, wie fast überall gibt es dort sehr schöne Gebiete zum Angeln und es kann mit einem aus einem Baum geschnitzten Walross aufwarten, ansonsten war am Nationalfeiertag doch eher tote Hose. Auf den Rückweg wollten wir noch beim einen oder anderen Weingut reinschauen aber nach unserem Picknick war es schon zu spät. Spätestens um fünf werden hier überall die Gehwege hochgeklappt. Grundsätzlich ist der Westen Tasmaniens landschaftlich reizvoller und der Osten hat die besseren Stände und traumhafte Inseln.

Batman Bridge über Tamar River, Tasmanien

Um den Tag, unseren letzten Tag auf Tasmanien, noch gebührend abzuschließen haben wir es uns bei Aaj India mit leckerem indischen Abendessen gut gehen lassen. Und sind anschließend kugelrund ins Kino zu The Wolf of Wall Street. Um nicht wieder total zerknautsch auf die Fähre zu müssen sind wir nach dem Kino noch zurück nach Devonport, genauer gesagt Forth, gefahren und haben da für ein paar Stunden unser Zelt aufgeschlagen. Viel besser als irgendwo auf einem Parkplatz im Sitzen. Die Highways in Australien sehen nachts wirklich aus wie Flugzeuglandebahnen, überall Reflektoren in drei verschiedenen Farben. Wir hatten Glück und eine unheimliche nächtliche Begegnung mit einem Känguru blieb uns erspart. Am nächsten Morgen Frühs um sechs ging es dann zurück aufs Festland nach Melbourne.

Reisebericht vom 26. Januar 2014

Im Nord-Osten – Tasmanien Teil 7

Alina im Lavendelfeld Bridstowe Estate, Tasmanien

Wir verlassen die wunderschöne Wineglass Bay Richtung Norden. Ziel für diesen Tag ist ein Campingplatz in St Marys, etwas im Landesinneren. Den Tasman Highway folgend wundern wir uns noch über das Gefahrenzeichnen „Achtung Hirsche“ an der Straße, als wenig später ein großer weißer Hirsch, mit majestätischem Geweih vor unserem Auto doch entscheidet wieder umzukehren. Ebenso erschrocken wie fasziniert waren wir von diesem märchenhaften Aussehen, welche sich nicht so richtig in die Küstenszenerie einfügen wollte.

Den Elephant Pass hinauf, endlich wieder Kurven, vorbei am berühmten Pancake Haus, leider zu spät für Pfannkuchen. Von seiner schönsten Seite zeigt sich der allabendliche Sonnenuntergang, welchen Alina als Zeitraffer aufnimmt und dabei sogar die Kühe dirigiert. Später übernachten wir versehentlich auf dem örtlichen Golfplatz neben St Marys kostenlosem Recreation Ground, welcher mit sauberen münzbetriebenen Duschen aufwartet.

Am nächsten Morgen geht’s über den St Marys Pass zurück zur Küste, vorbei an St Helens nach Binalong Bay. Binalong Bay stellt die südliche Grenze der Bay Of Fires dar und ist damit Ausgangspunkt für Ausflüge zu den berühmten roten Steinen. Durch den Mount William National Park werden mehrtägige Wanderungen angeboten. Highlight ist unter anderem die Übernachtung in der The Bay of Fires Lodge von Stararchitekt Ken Latona. Leider übersteigt die viertägige Tour unser Fitnesslevel und Budget. Vom Auto aus, lassen sich nicht so spektakuläre Formationen bewundern, was aber auch am bewölkten Himmel liegen mag. In der Winglass Bay sind wir schon genug auf roten Felsen rumgeturnt so geht es für uns weiter nach Nord-Westen.

rote Felsen in der Bay Of Fires

Pyengana liegt nicht nur in einem sehr schönen Tal, hier gibt es auch Kühe die sich nach Herzenslust selbst massieren können. Aus der Milch dieser glücklichen Kühe wird wortwörtlich ausgezeichneter Cheddar hergestellt welcher im Holy Cow Cafe probiert werden kann. Die Erläuterungen des Angestellten sind für uns, offensichtlich nicht ausreichend kaufkräftige Backpacker, etwas dürftig, wir futtern uns aber trotzdem durchs Sortiment.

Kuh-Massage bei Pyengana Diary

ausgezeichneter Cheddar von Pyengana Diary

An diesen Abend kommen wir super günstig auf einem von der Gemeinde betriebenen Campingplatz in Branxholm unter, praktisch ist bei der Hitze, auf dem Grundstück liegt auch der örtliche Pool. Ein Campingnachbar empfiehlt uns einen kurzen Abstecher nach Legerwood zu machen, dort gibt es aus Bäumen geschnitzte Skulpturen zu sehen. Im Atlas war der Ort auch als Attraktion markiert, wir waren jedoch davon nicht so sehr angetan. Zumal uns jetzt auf unserer weiteren Reise des Öfteren solche Skulpturen begegnet sind.

Sonnenuntergang in Branxholm, Tasmanien

Holzskulpturen in Legerwood, Tasmanien

Etappenziel für diesen Tag war Launceston und nachdem Alina im Internet nach Sehenswertem in der Nähe gesucht hat, sind wir kurzentschlossen noch zu einer Lavendelfarm gefahren. Im Bridestowe Lavender Estate gibt es neben den Lavendelfeldern ebenfalls die Destille sowie eine Vielzahl anderer Zwischenschritte der Produktion der Hauseigenen Lavendelprodukte zu besichtigen. Im angeschlossenen Café gibt es vom Lavendeltee über Eis bis zum Lavendel-Muffin allerlei ausgefallene Köstlichkeiten. Besonders erfreut waren wir darüber tatsächlich die lila Felder zu sehen, da hatten wir Glück und waren zufällig zur richtigen Zeit des Jahres gekommen.

Alina im Lavendelfeld Bridstowe Estate, Tasmanien

Nachdem wir in Launceston vergeblich einen dritten Anlauf unternommen haben das leckere Honigprodukt zu erwerben, haben wir etwas außerhalb in Bracknell unser Dachzelt für die Nacht aufgeschlagen.

Update: Wie ein aufmerksamer Blogleser richtig anmerkt handelt der Artikel vom Nordosten Tasmaniens. Titel und Url wurden ensprechend geändert.

Von Richmond zur Wineglass Bay – Tasmanien Teil 6

Alina sitzend auf den roten Steinen vor dem Strand an der Wineglass Bay

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Richmond. Dort sollte es noch ein Geschäft geben, in dem man den leckeren Honigwein kaufen könne, den wir auf dem Markt in Hobart entdeckt hatten. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch an einem niedlich aussehenden und gut besuchten Süßwarengeschäft „Sweets & Treats” vorbei. Dort gab es neben allerlei Bonbons und Leckereien auch hausgemachtes Eis, das uns bei der Hitze sehr gelegen kam. Zudem gab es besondere Sorten wie Macadamia und „Honey Comb Heaven“.

Etwas abgekühlt und mit guter Hoffnung ging es weiter zum „Richmond Tasting House“, in dem es allerlei Weine und andere alkoholische Spezialitäten geben sollte. Nachdem wir uns etwas erfolglos umgesehen hatten, fragten wir den Verkäufer. Er schaute ebenfalls in den Regalen nach und teilte uns mit, dass leider keine mehr da waren. Sehr geknickt schauten wir uns noch etwas um und fanden ein paar interessant aussehende Biere. Wir hätten es sehr begrüßt, wenn uns der Verkäufer noch etwas anderes empfohlen hätte, das ähnlich wie der Honigwein gewesen wäre. Aber leider, wie schon so oft, hofften wir da vergeblich.

Zurück im Auto empfahl uns Foursquare die Cadbury Schokoladenfabrik in Claremont zu besuchen. Diese lag zwar wieder ein Stück zurück Richtung Süden, jedoch soll das die einzige Cadbury Fabrik in Australien sein die man auch besuchen kann. Der Eintritt kostet $4 pro Person, dafür bekommt man noch eine kleine Tüte mit ein paar Schokoladenproben. Nach dem Eingang kommt man erst mal direkt in den Souvenierladen um vom Kuscheltier, über den Kugelschreiber bis zum T-Shirt alles mit Cadbury-Logo zu erstehen.

Wombat-Kuscheltier mit Cadbury-Schleife

 

Anschließend geht es weiter in einen kleinen Raum, in dem regelmäßig die „Führungen“ stattfinden. Wer wie wir schon in der Halloren-Fabrik in Halle (Saale) oder etwas ähnlichen war, wird etwas enttäuscht sein. Man bekommt ein Video ohne Ton gezeigt und währenddessen erzählt eine Mitarbeiterin von Cadbury etwas zu der Herstellung von Schokolade. Neben dem Film werden auch einige Herstellungszwischenschritte zum probieren angeboten. Zum Abschluss kann man sich noch im Fabrikverkauf relativ günstig mit Schokolade eindecken – auch in 5 kg Paketen 😉

Regale voll mit Cadbury Schokolade

Für diese Nacht stand mal wieder eine „Powered Site“ auf dem Plan und so ging es nach Bicheno. Dort gab es einen kleinen Imbiss der quasi im Garten einen Campingplatz betrieb. Mit Strom und sanitären Anlagen, aber leider ohne Küche oder etwas ähnlichem. Für Nudeln auf unserem Kocher reichte es aber allemal 🙂 Am nächsten Morgen ging es weiter zu einer kleinen Wanderung im „Freycinet National Park“.

Alina und Robert am Wineglass Bay Lookout

Nur zu Fuß, in etwa 1 – 2 Stunden oder per Boot, zu erreichen liegt die Wineglass Bay, deren Strand regelmäßig zu einem der schönsten Strände der Welt gezählt wird. Bei der Hitze war es schon ab und zu etwas anstrengend, besonders am Schluss geht es immer mal wieder recht Steil und über Stock und Stein hinab. Etwa bei der Hälfte der Strecke befindet sich ein Lookout, von dem man einen wirklich sagenhaften Blick auf die gesamte Bucht bekommt. Der Strand selber ist schön, sehr weicher und weißer Sand und auch die roten Steine, die wie angemalt aussehen sind etwas Besonderes. Aber wir finden für den „perfekten“ Strand fehlten irgendwie ein paar Palmen 😉

Alina sitzend auf den roten Steinen vor dem Strand an der Wineglass Bay

Auf dem Rückweg hatte Robert noch eine unheimliche Begegnung mit einer schwarzen Schlange mit einem grünen Schimmer. Nach einigem Geraschel ist sie schnell wieder im Gebüsch verschwunden, unsere bisher einzige Begegnung dieser Art!

 

Im Süd-Westen – Tasmanien Teil 5

Gordon River Staudamm, Tasmanien

Wir verlassen den Tasman National Park und die Halb-Insel, auf der Port Arthur liegt, recht früh und fahren mal wieder zurück nach Hobart. An Hobart vorbei Richtung Süden, unser Ziel für diesen Tag, der Tahune Airwalk. Die Strecke verläuft landschaftlich reizvoll entlang des Huon River (gleichnamig wie die einheimische Pinienart) und die letzten 12 Kilometer sind eine schmale, gewundene, asphaltierte Sackgasse.

Tahune AirWalk Stahlgerüst, Tasmanien

Beim Tahune Airwalk angekommen bieten sich verschiedene Möglichkeiten, von der Segway Tour über die Mountainbike-Strecke bis zum Gleitschirmflieger ist für jeden etwas dabei. Unser Augenmerk lag auf dem Airwalk, einer riesigen Stahlkonstruktion um „über“ den Baumgipfeln durch den Regenwald zu spazieren. Höhepunkt war eine Plattform von der man einen tollen Blick aufs Gebirge und die ineinander mündenden Flüsse Huon- und Piction River hat. Anschließend sind wir noch einen kleinen Bushwalk mit zwei Hängebrücken über eben jene Flüsse gelaufen.

Robert auf der Aussichtsplatform des Tahune AirWalk

Überall in Australien gibt es solche Airwalks, dieser war sicher nicht der Größte oder Höchste, aber in Kombination mit den anderen Attraktionen die Reise wert und für uns eine gute Gelegenheit gewesen mal den Süden von Hobart zu erkunden. Anschließend ging es zurück Richtung Norden.

Alina auf Hängebrücke beim Tahune AirWalk, Tasmanien

Unterwegs sind wir an einer Vielzahl kleiner Verkaufsstände für frisches Obst vorbei gekommen, auch wir haben uns mit Himbeeren und Aprikosen für weit weniger als im Supermarkt eingedeckt. Einen weiteren Zwischenstopp haben wir beim The Apple Shed gemacht, einer Eventkneipe welche ihren eigenen Apfelschaumwein herstellt. Mit einer Kostprobe im Gepäck ging es dann weiter zu unserem Nachtlager dem Snug Beach Cabin & Caravan Park.

URD auf dem Snug Beach Cabin & Caravan Park

Der nächste Morgen startet etwas bewölkt. Vom Wetter unbeeindruckt machen wir uns auf zum Gordon River Dam. Die Straße zum Damm, auch Strathgordon Road genannt, ist die einzige Straße im Südosten Tasmaniens und gleichzeitig größter Eingriff von Menschenhand in die zusammen fast 10.500 km² großen Nationalparks Southwest-Nationalpark und Franklin-Gordon-Wild-Rivers-Nationalpark. Mehr zufällig lese ich irgendwo, dass es 50 km vor dem Dam die letzte Tankmöglichkeit gibt und man auf jeden Fall darauf achten soll ausreichend Benzin mitzuführen.

Mit halbvollem Tank fahren wir los und nach anderthalb Stunden hat es sich ordentlich eingeregnet. In Maydena machen wir kurz Pause und mir fällt wieder ein, dass dies der letzte Ort mit Tankmöglichkeit ist. Ein Blick auf die Tankanzeige verrät, der Vorrat reicht noch für etwa 75 Kilometer, bei Fahrt aus dem Ort ein Mobil Schild jedoch keine Tanksäule weit und breit zu sehen. Ein Blick in den Atlas verrät, dass noch eine größere Ortschaft vor dem Dam kommt. Die nächste Stunde fahren wir weiter im Regen zum Damm, entsprechend leer ist die Straße. Die Ortschaft aus dem Atlas wurde „entsiedelt“, nur noch Straßen und verwilderte Grünflächen. Kein Haus und erst recht keine Tankstelle. Uns kommen in der ganzen Zeit nur drei Fahrzeuge entgegen und eines überholte uns. Nach 48km erreichen wir den Gordon Damm, spätestens jetzt wird uns klar, für den Weg zurück wird es wohl eher nicht reichen. Mit Schirm und Fotoapparat machen wir uns auf zur Tourist Info am Dam. Für ein paar Touristen ohne Reiseführer haben die Sicher einen Reservekanister. Tourist Info generell geschlossen, man solle sich bei einem ca. zehn Kilometer entferntem Resort melden. Wir machen erst mal Fotos von dem wirklich beeindruckenden Bauwerk. Der Gordon-Stausee hält 25-mal so viel Wasser wie der Hafen von Sydney und ist damit, gemessen am Inhalt, der größte Stausee Australiens. Wir schaffen es, nachdem wir im Resort für zehn Dollar rationiert tanken dürfen (knapp sechs Liter), ohne schieben zu müssen zurück.

Gordon River Staudamm, Tasmanien

An der östlichen Grenze des Nationalparks liegen die Russel Falls, laut diverser Reiseführer die schönsten Wasserfälle Tasmaniens, wenn nicht ganz Australiens. Ich kann Alina überreden mit dem Regenschirm eine halbe Stunde durch den Regenwald zu laufen. Wie ich finde hat sich der feuchte Ausflug gelohnt, bestimmt 40 Meter hoch ein zweistufiger Wasserfall mit Baum drauf. Unwahrscheinlich beeindruckend.

Russel Falls Wasserfall, Tasmanien

Nach einem aufregenden Tag mit viel Grün und Wasser schlagen wir unser Nachtlager etwa 20km nord-östlich von Hobart auf. Für die besorgten Lieben daheim noch die Anmerkung: Wenn wir nicht für eine Woche Nahrung und Wasser im Kofferraum gehabt hätten, wären wir nicht das Risiko eingegangen ohne zu tanken zum Damm aufzubrechen.