Wir verlassen die wunderschöne Wineglass Bay Richtung Norden. Ziel für diesen Tag ist ein Campingplatz in St Marys, etwas im Landesinneren. Den Tasman Highway folgend wundern wir uns noch über das Gefahrenzeichnen „Achtung Hirsche“ an der Straße, als wenig später ein großer weißer Hirsch, mit majestätischem Geweih vor unserem Auto doch entscheidet wieder umzukehren. Ebenso erschrocken wie fasziniert waren wir von diesem märchenhaften Aussehen, welche sich nicht so richtig in die Küstenszenerie einfügen wollte.
Den Elephant Pass hinauf, endlich wieder Kurven, vorbei am berühmten Pancake Haus, leider zu spät für Pfannkuchen. Von seiner schönsten Seite zeigt sich der allabendliche Sonnenuntergang, welchen Alina als Zeitraffer aufnimmt und dabei sogar die Kühe dirigiert. Später übernachten wir versehentlich auf dem örtlichen Golfplatz neben St Marys kostenlosem Recreation Ground, welcher mit sauberen münzbetriebenen Duschen aufwartet.
Am nächsten Morgen geht’s über den St Marys Pass zurück zur Küste, vorbei an St Helens nach Binalong Bay. Binalong Bay stellt die südliche Grenze der Bay Of Fires dar und ist damit Ausgangspunkt für Ausflüge zu den berühmten roten Steinen. Durch den Mount William National Park werden mehrtägige Wanderungen angeboten. Highlight ist unter anderem die Übernachtung in der The Bay of Fires Lodge von Stararchitekt Ken Latona. Leider übersteigt die viertägige Tour unser Fitnesslevel und Budget. Vom Auto aus, lassen sich nicht so spektakuläre Formationen bewundern, was aber auch am bewölkten Himmel liegen mag. In der Winglass Bay sind wir schon genug auf roten Felsen rumgeturnt so geht es für uns weiter nach Nord-Westen.
Pyengana liegt nicht nur in einem sehr schönen Tal, hier gibt es auch Kühe die sich nach Herzenslust selbst massieren können. Aus der Milch dieser glücklichen Kühe wird wortwörtlich ausgezeichneter Cheddar hergestellt welcher im Holy Cow Cafe probiert werden kann. Die Erläuterungen des Angestellten sind für uns, offensichtlich nicht ausreichend kaufkräftige Backpacker, etwas dürftig, wir futtern uns aber trotzdem durchs Sortiment.
An diesen Abend kommen wir super günstig auf einem von der Gemeinde betriebenen Campingplatz in Branxholm unter, praktisch ist bei der Hitze, auf dem Grundstück liegt auch der örtliche Pool. Ein Campingnachbar empfiehlt uns einen kurzen Abstecher nach Legerwood zu machen, dort gibt es aus Bäumen geschnitzte Skulpturen zu sehen. Im Atlas war der Ort auch als Attraktion markiert, wir waren jedoch davon nicht so sehr angetan. Zumal uns jetzt auf unserer weiteren Reise des Öfteren solche Skulpturen begegnet sind.
Etappenziel für diesen Tag war Launceston und nachdem Alina im Internet nach Sehenswertem in der Nähe gesucht hat, sind wir kurzentschlossen noch zu einer Lavendelfarm gefahren. Im Bridestowe Lavender Estate gibt es neben den Lavendelfeldern ebenfalls die Destille sowie eine Vielzahl anderer Zwischenschritte der Produktion der Hauseigenen Lavendelprodukte zu besichtigen. Im angeschlossenen Café gibt es vom Lavendeltee über Eis bis zum Lavendel-Muffin allerlei ausgefallene Köstlichkeiten. Besonders erfreut waren wir darüber tatsächlich die lila Felder zu sehen, da hatten wir Glück und waren zufällig zur richtigen Zeit des Jahres gekommen.
Nachdem wir in Launceston vergeblich einen dritten Anlauf unternommen haben das leckere Honigprodukt zu erwerben, haben wir etwas außerhalb in Bracknell unser Dachzelt für die Nacht aufgeschlagen.
Update: Wie ein aufmerksamer Blogleser richtig anmerkt handelt der Artikel vom Nordosten Tasmaniens. Titel und Url wurden ensprechend geändert.