Vor dem Antritt unserer Reise in die Berge haben wir natürlich recherchiert welche Ausflüge man in den Blue Mountains unternehmen kann und welche Attraktionen es zu besuchen gibt. Der örtliche Tourismusverband hat eine sehr ausführliche Webseite mit verschiedenen Kategorien und tollen Vorschlägen. Praktischer Weise sind auch Jahreszeiten abhängige Ausflüge gekennzeichnet und Ausfälle wegen Bauarbeiten oder ähnlichem vermerkt.
Eine Sache die uns recht früh ins Auge gestochen ist, waren die Jenolan Caves (Jenolan-Höhlen). Die Jenolan Caves sind eine Kalkstein-Höhlen-Gruppe in den Blue Mountains, von denen 11 mit Touren besichtigt werden können.
Die Jenolan Caves sind nur mit eigenem PKW oder privater Reiseanbieter zu erreichen und liegen ca. 90 Fahrminuten von Katoomba, dem Ort wo wir in den Blue Mountains übernachten, entfernt. So haben wir bei Trolley Tours einen Tagesausflug mit Anreise und Besuch der Lucas sowie der Orient Höhle gebucht.
Um 9:45 Uhr hieß es für uns Abfahrt am firmeneigenen Shop gegenüber vom Bahnhof in Katoomba, schnell noch ein paar Postkarten gekauft und schon saßen wir mit 22 Anderen im halb gefüllten Reisebus. Unser Fahrer, ein etwas älterer Herr, kam sehr erfahren daher und erzählte uns Historisches und Hintergründe zu verschiedenen Stationen auf unserer Reise. Gerade auf den letzten 10 Kilometern wuchs mein Respekt vor dem Können des Fahrers denn die Zugangsstraße, übrigens gesperrt für Campingfahrzeuge, war so eng das wir das Gefühl hatten jederzeit die Felsen der Gebirgskette zu streifen oder in die Tiefe zu stürzen. Wahrscheinlich hätten wir es wie eine Gruppe asiatischer Mitreisender tun sollen: einfach schlafen.
Gegen 11 Uhr erreichten wir schließlich unser Ziel und vom Fahrer wurden die Eintrittskarten verteilt. Es folgte eine kurze Einweisung in welche Richtung welche Höhle liegt da die Reisenden zum Teil unterschiedliche Touren gebucht hatte, von nur Transport über eine oder zwei Höhlen war alles dabei. So bleiben noch zwanzig Minuten vor der ersten Führung um sich einen ersten kleinen Überblick zu verschaffen, welche wie im Flug vergangen sind.
11:30 Uhr erste Führung durch die Lucas-Cave, eine relativ lange Tour und die wie man uns gesagt hatte am Meisten besuchte Führung. Tatsächlich waren wir überrascht wie viele Treppen es waren und wie eng die Gänge zum Teil sind. Jetzt beim Nachlesen fällt mir auch auf, es waren 910 Treppenstufen und der Schwierigkeitsgrad ist mit „härter“ angegeben. Nur gut, dass ich Alina dies nicht vorher gesagt habe, denn nach den anderthalb Stunden war die Vorfreude auf die nächste Führung nahe dem Nullpunkt. Die Strapazen haben sich aber auf jeden Fall gelohnt, wir haben hunderte Fotos gemacht und einen kleinen Eindruck bekommen wie riesig und eindrucksvoll dieses Höhlensystem ist. Eine Kammer der Lucas-Höhle, die Kirchen-Kammer, ist so groß dass darin regelmäßig Konzerte und auch Hochzeiten stattfinden. Der für mich in dieser Führung eindrucksvollste Moment war als zur tollen Akustik von Sarah Brightmans und Andrea Bocellis „Time to Say Goodbye“, beginnend mit totalen Dunkelheit, immer wieder Highlights und Formationen angeleuchtet wurden.
13:10 Uhr nur knapp 20 Minuten um sich ein bisschen zu erholen und das mitgebrachte Lunchpaket zu futtern. Auf der Webseite des Reiseanbieters war bei der Tour zwar der Hinweis auf die kurze Mittagspause, aber nach dem 860 Meter-Marsch hätten wir gern eine Stunde in Ruhe was im Bistro vor Ort gegessen. Das sind halt die Nachteile solcher Gruppenreisen.
13:30 Uhr pünktlich geht es los in die Orient-Cave. Die wohl schönste Höhle lässt sich mit nur 470 Metern, 358 Stufen und Schwierigkeitsgrad durchschnittlich, nach der Pause, doch überraschend problemlos bewältigen. Viel Mühe gegeben haben sich unsere Führer die mit Geschichten aus der Zeit der Erkundung der Höhlen und Namen dieser und jener Formation etliches zu berichten wussten. Wie bisher überall waren alle sehr freundlich und mit dem jungen Guide der letzten Tour haben wir uns noch ein bisschen unterhalten als er merkte das wir Deutsche sind, er ist bereits ein halbes Jahr durch Ostdeutschland getourt und hat uns Tipps für unsere Reise durch Australien gegeben.
Um 17:00 Uhr ging es dann, diesmal ohne Kommentar, zurück nach Katoomba. Tief geflogen, man hätte denken können unser Busfahrer hatte es ein bisschen eilig. Hindurch durch tolle Landschaften, vorbei an knuffigen Wallabies mit dem Sonnenuntergang im Rücken.
I Love it 😀
Philipp unser fleißigster Blogleser, vielen Dank fürs Vorbeischauen und Kommentieren!