In Sydneys Museum of Contemporary Art

Nachdem wir die letzten 2 Wochenenden mit Rumlungern verbracht haben, auch um unseren Geldbeutel für den anstehenden Roadtrip ein bisschen zu schonen, stand für dieses Wochenende Gratiskultur auf dem Plan.

Eine Sehenswürdigkeit die man eigentlich auf fast jeder der Listen mit Empfehlungen für kostenlose Attraktionen findet ist das Museum of Contemporary Art (Museum für zeitgenössische Kunst Sydney). Siehe „Free Things to do in Sydney“ von National Geographic.

Das Museum of Contemporary Art hat 5 Stockwerke die jeweils eigene Themen oder Ausstellungen beherbergen. Im Erdgeschoss ist der Empfangs- und Informationsbereich wo man gleichzeitig seine Taschen oder Rucksäcke abgeben muss (ebenfalls kostenlos). Im vierten Obergeschoss ist das MCA Café mit Dachterrasse und sehr gutem Blick auf die Oper sowie Harbour Bridge.

Aktuell gibt es vier Ausstellungen im Museum zu bestaunen und auf sich wirken lassen. Embedded von Craig Walsh hat mir persönlich am besten gefallen. Man kommt in einen großen dunklen Raum indem 21 Container mit Eisenerz stehen, fein säuberlich aufgereiht. Mein erster Gedanke war: Wie in einer Leichenhalle. An der Wand hängen, angestrahlt, Portraits verschiedener Aborigines. Die Portraits sind bearbeitet und haben eine aufgebrochene Struktur, wie eine ausgetrocknete Wasserstelle. Alles hat mich an den furchtbaren Raubbau erinnert den die Australier ihrem Land und den Ureinwohnern antuen, wenngleich das nicht Thema der Ausstellung war. Um es kurz zu halten, der Raum hatte eine ungeheuer starke Wirkung auf mich.

Weiter gibt es zu betrachten: Primavera 2013 (Young Australian Artists) einen Mix aus Fotografie, Gemälden und Videokunst verschiedener australischer Künstler. Das war mir eine Spur zu zeitgenössisch, einzig die Bilderreihe von Jackson Eaton fand ich schick und vor allem pfiffig präsentiert. Dann gab es noch Volume One (MCA Collection) – Werke von über 130 australischer Künstler und String Theory (Focus On Contemporary Australian Art). Aboriginal Kunst mit Schwerpunkt auf Gewebe und Textil sowie Skulpturen aus selbigen Materialien.

Wir hatten für den Besuch zweieinhalb Stunden eingeplant und dass war inklusive Foto auf der Dachterrasse und Stippvisite im Museumsshop gut zu schaffen.

Museen mit kostenlosem Eintritt in Sydney

Neben dem MCA gibt es noch eine ganze Reihe anderer Museen mit kostenlosem Eintritt in Sydney.

Die Liste ist eine Auswahl von dieser englisch sprachigen Quelle wo Ihr noch mehr Museen findet. Außerdem unterhält die Universität von Sydney eine ganze Reihe Museen die kostenlos der Öffentlichkeit zugänglich sind. So gehet hin und bildet Euch.

Newtown – Sydney

Eingang des Dendy's in Newtown, Sydney

Das Stadtviertel Newtown gilt als das alternativ, farbenfroh und etwas unkonventionell. Es bietet von einer Reihe internationaler Restaurants, beliebten Bars,  bis hin zu Theatern und Kinos viel zu unternehmen und einen schönen Abend zu verbringen. Zudem finden sich in den Straßen viele kleine Läden, für „Vintage“-Bekleidung, Vinyl, Knöpfe, Poster, Second-Hand-Bücher oder antike Möbel.

Das sich über etwa 8,5 merstreckende Stadtviertel Newtown, liegt ca. vier Kiliometer südwestlich von Sydney’s CBD. Durch den 1855 eröffneten Bahnhof von Newtown, ist es vom Hauptbahnhof in Sydney in unter 10 Minuten zu erreichen. Ebenso fahren viele Buslinien und auch Nachtlinien in das beliebte Viertel.


Größere Kartenansicht

 Geschichte von Newtown

Das Gebiet auf dem sich das heutige Newtown befindet, gehörte dem Aborigines Stamm Eora. Im 19. Jahrhundert wurde Newtown dann als Wohn-und landwirtschaftlicher Bereich gegründet. Benannt wurde der Ort nach einem von John und Margaret Webster im Jahre 1832 eröffneten Lebensmittelgeschäft namens „New Town Stores“. Neben wenigen älteren Gebäuden, befinden sich in Newtown viele Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert. In vielen Straßen findet man viktorianische Häuser, mit Balkonen aus Eisen geformter Spitze und Außenfassaden mit prachtvollen Stuckelementen. Anfang des 20. Jahrhunderts war Newtown zu einer günstigen Wohngegend der Arbeiterklasse geworden. Jedoch änderte sich dies in den 1960er und 70er Jahren, durch die Nähe zur Universität Sydney und den vergleichsweise niedrigen Mieten, konnte Newtown viele Studenten gewinnen. Dadurch kamen viele Cafés, Kneipen und Restaurants in die Stadt, was wiederum Junge Leute anlockte. Es bekam den Ruf als Künsterviertel der Stadt. Bis heute wurden noch viele weitere, der alten Industrieflächen in Wohngebiete und für Kulturangebote und Abendgestaltung gewandelt.

Erfahrungsbericht – Kino und Verköstigung

Auch wir waren nun schon einige Male dort, meistens um einen Film im ansässigen Dendy-Kino anzuschauen. Das Kino befindet sich nur etwa 100 m vom Bahnhof entfernt in der King Street und bietet neben internationalen Blockbustern (auch in 3D), hin und wieder auch alte Klassiker oder Theater- und Operaufführungen als Film.

Direkt neben dem Kino befindet sich „The Milk Bar“, in der man ausgiebig Frühstücken oder es sich mit einem selbstgemachten Stück Kuchen und einem Michshake gemütlich machen kann.

Frühstück @ The Milk Bar in Newtown, Sydney (Waffeln, Pancakes, Eis, Milchshake und Chai Latte)The Milk Bar - Milchshakes und Kuchen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer doch etwas Herzhaftes sucht, dem können wir das, ebenfalls in der King Street befindliche Cheeky Czech  empfehlen. Hier bekommt man traditionelles tschechisches Essen, von Gulasch bis schongegarter knuspriger Ente mit Kartoffelknödeln und Blaukraut. Dazu kann man ein tschechisches Bier (Kozel) oder auch einen fruchtigen Shake trinken. Bis auf die etwas unbequemen Sitzgelegenheiten (zum Teil ohne Lehne), hat das Restaurant einen gemütlichen Charme.

Außenansicht und Foto vom Essen (Gulasch, Ente mit Knödel und Blaukraut, Bier und Milchshake)

Ein mal waren wir bei Tamana’s, einem indischen Restaurant in der King Street 192. Es wirkt von außen eher wie eine Kantine, Metallstühle und -tische, Plastikbecher und Blechteller. Die Auswahl an indischen Gerichten, Beilagen und Nachtischen ist sehr groß. Das Essen wird auf Blechtellern mit Vertiefungen angerichtet (für verschiedene Soßen und Beilagen), schön anzusehen ist es nicht, geschmeckt hat es aber. Das Mango Lassi war auch sehr lecker.

Indisches Essen mit Naan

Ein Besuch in Newtown lohnt sich auf jeden Fall, vor allem wenn man mal etwas abseits der Touristenattraktionen unternehmen möchte, oder Sehnsucht nach europäischen Essen verspürt 😉

Taiwan Festival Sydney 2013

Taiwan Festival Überblick

Eigentlich wollten wir in Darling Harbour heute nur einen Pullover umtauschen und dann sind wir zufällig ins Taiwan Festival Gelände gestolpert. Eine angenehme Überraschung. Im Tumbalong Park, einer großen Wiese im Mini-Messe Zentrum.

Das Festival ist eine Neuauflage der gleichen Veranstaltung aus 2011 mit 25.000 Besuchern. Das Festivalgelände bestand aus einer Reihe kreisförmig aufgestellter Pavillons, welche von einer großen Bühne unterbrochen wurde. Im Inneren des Kreises waren Gartenmöbel aufgestellt, welche zum Verweilen einluden. In den kleinen weißen Pavillons konnte man alles Mögliche bestaunen und erwerben. Von der Heim-Elektronik (Asus, D-Link) über asiatische Supermärkte, Pflegeprodukten, der Taiwanesischen Blumen-Import-Gesellschaft bis zu verschiedenen Restaurants war Alles vertreten. Auf der Bühne gab es ebenso ein vielfältiges Programm, ältere Ladies die einen landestypischen Fächertanz aufführten, preisgekrönte Lyriker die zur Begleitung altertümlicher Instrumente sangen und sogar eine Bauchtänzerin.

Nach anfänglicher Berührungsangst haben wir uns aber schnell unters Volk gemischt, wenn auch wir zwei der wenigen nicht asiatischen Besucher waren. Man konnte fast den Eindruck gewinnen die Australier interessieren sich nicht für fremde Kulturen. Wir waren mutig und haben einiges probiert, Bambussaft mit Limetten-Topping zählt zu meinem Highlight – super erfrischend.

Wie eigentlich bei Messen üblich gab es bei diesem Festival auch allerhand zu gewinnen. ANZ (Australisch Neuseeländische Bankengruppe) hat Plastiksparschweine verteilt, der Veranstalter verteilte Schreibsets wenn man den Satz: „I love Taiwan.“ sagte und eine Apotheke verloste via Glücksrad Pflegeprodukte. Für meinen Geschmack war es fast ein bisschen zu sehr kommerziell und leider wollte sich das taiwanesische Durschnitts-Pärchen Mitte 20 mit Ihren Gucci Sonnenbrillen nicht so richtig für die preisgekrönten eingeflogenen Lyriker begeistern. Die Kids hatten auf jeden Fall Spaß beim Drachen basteln und die Oldies haben sich sicher über ein bisschen Kultur aus der Heimat gefreut.

Wir haben die Küche der Republik China (Taiwan), nicht zu verwechseln mit der Volksrepublik China (China), ein bisschen kennen gelernt und einen schönen Frühlingstag in Sydney erlebt.

Lindsey Stirling Konzert in Sydney

Für alle denen der Name Lindsey Stirling gerade nichts sagt eine kleine Biographie:
Sie ist eine US-amerikanische Violinistin die 2007 ihren Youtube-Kanal eröffnete, der seitdem über 390 Millionen Videoaufrufe erreicht hat. Zudem nahm sie 2010 am „America’s Got Talent“ teil und kam ins Viertelfinale, was sie als Hip-Hop-Violinistin bekannt machte.

Ihr (auf Youtube) erfolgreichstes Video ist ihr Dubstep Violin Song „Crystallize“ mit über 70 Millionen Aufrufen:

Als sie bekannt gab auf Tour zu gehen hatten wir zuerst wenig Hoffnung sie wirklich einmal Live zu erleben, da die angekündigten Konzerte nur in den USA stattfanden. Dann Mitte/Ende 2012 wurden auch die Europatourdaten veröffentlicht, jedoch waren wir in der Zeit noch mit Abschlussprüfung bzw. dann mit Reisevorbereitungen etc. beschäftigt. Nun in Australien dann die freudige Überraschung: Lindsey Stirling wird auch nach Australien kommen! Sobald es die Tickets online zu kaufen gab, ergatterten wir 2 Tickets im „The Metro Theatre Sydney“ inklusive eines Album-Downloads.

Das mit dem Album war dann leider auch noch etwas mehr „Arbeit“ als gedacht. Wir hatten die Tickets bei Ticketek gekauft und bekamen diese auch als PDF-Version (wie bestellt) per Email. Eines davon auch mit dem $10 höheren Preis für den Download, jedoch war weder in der Email noch auf den Tickets ein Hinweis für das Album. Nach einer Anfrage an den Kundenservice von Ticketek wurde uns mitgeteilt, sie könnten uns nicht helfen wir sollten uns doch bitte an Universal Music wenden… Nachdem wir dann noch ein paar Emails mit Universal Music (In Australien dann „The Getmusic Team“) hin und hergeschrieben hatten, um zu beweisen das wir das auch gezahlt haben, bekamen wir unseren Link um das Album herunterladen zu können. Kundenfreundlich ist das nicht gerade.

Aber nun zurück zum erfreulichen Teil: Das Konzert! Am 28.8. war es dann so weit. Mit den im Copyshop gedruckten Tickets waren wir etwa 15 Minuten vor dem Einlass am Metro Theatre, das sehr zentral etwa 3 Minuten von der „Town Hall Station“ entfernt liegt. Dort trafen wir in der Nebenstraße auf eine Schlange die bereits bis zur nächsten Kreuzung reichte. Der Einlass verlief dann aber doch überraschend schnell, da man vor dem Gebäude nur seinen Ausweis zeigen musste (vermutlich Alteskontrolle) und im oberen Stockwerk wurden die Tickets abgescannt und eingesammelt. Es gab keine Taschenkontrollen und an der Bar gab es sogar Glasflaschen. Die Preise an der Bar waren wie in Sydney üblich – ein Becher Cola $4.

Von der Bar geht man durch einen breiten Gang in Richtung Konzertsaal. Am Ende des Ganges war ein Stand mit T-Shirts und CDs von Lindsey Stirling aufgebaut an dem sich ebenfalls bereits eine kleine Schlange gebildet hatte. Der Konzertsaal ist nicht sonderlich groß, wenn ich schätzen sollte vielleicht etwa 500 Menschen. Der DJ legte verschiedene Elektrostücke auf um die Zuschauer in Stimmung zu bringen, wirklich gut hat er seine Sache meiner Meinung nach aber nicht gemacht.

Um 20:30 wurde dann endlich abgebaut und für Lindsey Stirling Platz gemacht. Während der Umräumarbeiten wurde der Song „Call me maybe“ von Carly Rae Jepsen gespielt. Alle Zuschauer fingen an mit zu singen und zu tanzen:

Carly Rae Jepsen „Call Me Maybe“ von Ben Knechtel auf Vimeo.

Danach kam endlich Lindsey Stirling mit ihrem beliebten Song „Crystallize“ und vielen weiteren unterlegt mit Lichtshow und ihrem unverwechselbaren Tanz. Da sie nicht singt sondern „nur“ Geige spielt, fehlt bei vielen bekannten Liedern dann der Text. Jedoch wurde der Gesang mit Inbrunst und Spaß von den Besuchern übernommen.