Zombiewalk Sydney 2013

Bei einem Zombie Walk treffen sich Menschen, die sich als Zombies (Untote) verkleidet haben, zu einem Spaziergang. Meistens finden diese an belebten Plätzen in großen Städten als eine Art Parade statt. Die meisten finden zu einem guten Zweck statt, wie das Einsammeln von Spenden gegen den Welt Hunger oder für andere gemeinnützige Organisationen. Neben größeren geplanten Zombie Walks die bis zu 30.000 Teilnehmer haben können, finden sie oft auch spontan als Flashmobs statt.

Seit vier Jahren findet auch in Sydney ein jährlicher Zombie Walk statt, um ein Bewusstsein für alle möglichen Krankheiten des Gehirns zu schaffen. Während der Veranstaltung werden Spenden für die „Australia’s Brain Foundation“ gesammelt. Diese Stiftung, verwendet die Spenden um australische Forschungsprojekte zu unterstützen. Diese suchen nach Möglichkeiten zur Heilung von verschiedenen Gehirnkrankheiten wie Alzheimer, Epilepsie, Migräne und vieles mehr.

Aufmerksam wurden wir auf die Veranstaltung durch einen Link auf Facebook. Da wir bisher nichts für Halloween geplant hatten und auch noch nie an einem Zombie Walk teilgenommen hatten, überlegten wir nicht lange dort zuzusagen. Nun mussten wir uns noch überlegen, wie wir uns zu Zombies verwandeln könnten. Im Prinzip wollten wir vor allem auch Fotos machen und dabei nicht so auffallen. Zombies sind typischerweise etwas langsamere Kreaturen mit Wunden und/oder verlorenen Körperteilen und einem nicht zu stillenden Hunger nach Gehirnen und Menschen.

Nachdem ich ein bisschen gegooglet hatte, besorgten wir uns im BIG W (ein Billigkaufhaus) ein paar weiße T-Shirts und im Supermarkt rote Lebensmittelfarbe und Schokosoße. Die Schokosoße mit ein bisschen Lebensmittelfarbe vermischt und fertig ist das Kunstblut. Dieses haben wir uns dann (gegenseitig) ins Gesicht auf die Kleidung geschmiert und gespritzt. Die Augen noch ein bisschen Schwarz unterlaufen angemalt und fertig ist das Zombieoutfit.

Blutiges Zombie Pärchen

Während der Busfahrt Richtung Hyde-Park sind wir schon etwas aufgefallen und Fotos wurden von uns  auch gemacht. Da wir sonst auf dem Weg keinen einzigen Zombie gesehen hatten, dachten wir schon es wäre der falsche Tag – war es zu unserem Glück nicht. Im Hyde Park angekommen kamen immer mehr Menschen mit blutbespritzten Kleidern und gruseligen Masken angelaufen. Um an dem Lauf teilzunehmen, musste man sich zuerst an einem Stand registrieren (mit Vornamen und E-Mailadresse) und wurde um eine Spende für die Brain Foundation gebeten.

Der Hydepark war nun unterteilt in „Zombies“ und „fotografierende Zuschauer“. Die Zuschauer mussten einen Weg freilassen, durch den nun nach und nach die Zombies in Richtung Elizabeth Street schlurften. So folgten wir dem Strom durch die fotografierenden Massen hindurch. Neben verkleideten Zombies gab es auch viele verkleidete Polizisten und Militärs, die quasi einen weiteren „Ausbruch des Zombievirus“ verhindern wollten. Auch wenn unser Blut vergleichsweise schon recht „echt“ aussah, gab es doch noch einige die sich mit ihren Kostümen wirklich große Mühe gegeben hatten.

Zum Schluss gab es im Prince Alfred Park noch ein Kostümwettbewerb, bei dem jeder der sein Outfit für das Beste hielt nach vorne kommen konnte. Daraufhin wurde durch Klatschen der anderen Teilnehmer der Sieger gekürt. Ein Heisenberg Zombie, angelehnt an die erfolgreiche Serie „Breaking Bad“, gewann den Wettbewerb und erhielt als Preis alle drei Staffeln der ebenfalls sehr erfolgreichen Zombie-Serie „The Walking Dead“.

Unsere Eindrücke vom Zombie Walk findet ihr auf unserer Fotoseite: http://photo.viehmann.de/zombiewalk

Zombie Heisenberg

International Fleet Review Sydney 2013

Fleet Review Feuerwerk

Wir sind ja beide fleißige Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel in Sydney und haben festgestellt, dass größere Events neben den hunderten Flaggen in der Stadt auch immer über Plakate im Bus angekündigt werden. Ende September waren es Plakate für die International Fleet Review.

Fleet Review, also das zur Schau stellen der Flotte, wurde in Sydney das erste Mal 1913 zelebriert als die australische Navy sieben neue Kriegsschiffe erstanden hat. Dies diente sowohl der Steigerung der Moral der Truppe als auch zur Abschreckung von Feinden. Also eine Veranstaltung mit sehr großem Kriegs- und Nationalbezug.

Heute geht das Spektakel über neun Tage und es wird neben dem bloßen besichtigen der Kriegsschiffe noch einiges geboten. So spielen verschiedene Militärbands, finden Gedenkgottesdienste statt, Helikopter Flugshows, Paraden, Formation-Flug der Royal Australian Air Force, Segelboot Besichtigungen und nicht zuletzt gibt es am Wochenende ein riesiges Höhenfeuerwerk zu bestaunen.

Wir können mit Krieg nichts anfangen und mit Kriegsschiffen noch viel weniger, so haben wir vorgenommen neben dem Feuerwerk noch die Jets in Formationsflug anzusehen. So waren wir Samstagmittag auf dem Weg zum Opernhaus. Unsere Fahrt ging aber nur bis zum Martins Place, denn ab dort war die Straße auch für Busse gesperrt. Ein wenig verwirrt setzten wir den Weg zum Hafen zu Fuß fort. In diesem Moment flogen auch deutlich hörbar die Jets über den Hafen hinweg. Durch den zusätzlichen Fußmarsch und die Sicherheitskontrollen haben wir den Formationsflug verpasst und sind gerade richtig zur Hubschrauber Präsentation gekommen. Leider nicht das was wir erwartet hatten aber gewissermaßen doch eindrucksvoll. Es war wunderschönes Wetter, also entsprechend warm und bei der Enge durch die vielen Menschen haben wir es in der Sonne am Opernhaus nur eine dreiviertel Stunde ausgehalten.

Zeit etwas zu essen zu suchen. Bei McDonalds am Circular Quay war die Schlange 50m lang und ging einmal quer über dem Platz vor dem Schnellrestaurant. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Suche, doch wir fanden zum Schluss ein nettes Plätzchen im einen Innenhof im Viertel The Rocks. Uns hatten im Schaufenster ausgestellte Leckereien ins „The Bakers Oven Cafe“ gelockt. Und nach einem typisch australischen Burger gab es dann noch ein leckeres hausgemachtes Tiramisu.

Am Tag hatten wir Leute auf der Brücke stehen sehen und dachten uns von dort hat man sicher einen sehr guten Blick. So machten wir uns nach dem Essen auf dem Weg zur Harbour Bridge. Mussten bei der Ankunft am Zugang aber feststellen dass diese wegen eines „Special Event“ gesperrt ist. Ein wenig geknickt folgten wir anderen Leuten und kamen an einem Park auf einer Anhöhe hinter der Brücke, dem Dawes Point Park. Dort hatten sich schon viele Leute unter den Bäumen mit einem spektakulären Blick auf Kirribilli und der Brücke nieder gelassen. So konnten wir das westlichste der drei gelichzeitig stattfindenden, identischen, Feuerwerke ansehen. Das Feuerwerk selbst war total beeindruckend, und neben dem Höhenfeuerwerk wurden auf einer Länge von über 500 Metern entlang des Hafens zusätzlich kleinere Lichtshows und Raketen gezündet.

Abschlußfeuerwerk ab Minute 22

Am folgenden Montag war Feiertag in Australien, wir nutzten den Tag um uns noch die großen Segelschiffe anzusehen. Insgesamt 16 der teilweise historischen Dreimaster lagen in Sydneys Hafen vor Anker. Neben australischen vor allem niederländische und aber auch kanadische Segelschiffe.

Zeitumstellung in Australien und Zeitverschiebung nach Deutschland

Karte Australien Zeitverschiebung zur Sommerzeit

Karte Australien Zeitverschiebung Winterzeit
Zeitverschiebung zur deutschen Winterzeit
Dieses Wochenende wurden in Sydney die Uhren nachts eine Stunde vorgestellt. Seit 2 Uhr am 06.10.2013 ist nun offiziell Sommerzeit. Und die Zeitverschiebung Sydney – Deutschland beträgt somit neun Stunden. Jedoch nur bis zum 27. Oktober, wenn Deutschland auf die Winterzeit umstellt. Dann beträgt die Zeitverschiebung bis zum 30. März 2014 zehn Stunden.

Um das ein wenig zu verdeutlichen die Zeitverschiebung für Sydney mal in Tabellenform:
bis 06. Okt 2013 8 Stunden
ab 06. Okt 2013 9 Stunden
ab 27. Okt 2013 10 Stunden
ab 30. Mrz 2014 9 Stunden
ab 06. Apr 2014 8 Stunden

Wenn man ganz Australien betrachtet wird es noch ein bisschen komplizierter. Australien hat (wenn man nur das Festland betrachtet) drei Standardzeitzonen: Australian Western Standard Time (AWST), Australian Central Standard Time (ACST) und Australian Eastern Standard Time (AEST). Da die Entscheidung eine Sommerzeit einzuhalten aber jedem Bundestaat obliegt gibt es zur Sommerzeit fünf verschiedene Zeitzonen.

Karte Australien Zeitverschiebung zur Sommerzeit
Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit
Da wir gerade vor so einer doppelten Zeitumstellung angekommen sind waren wir anfangs sehr verwundert als uns die Uhr alle zwei Wochen eine andere Zeitverschiebung angezeigt hat. Wie sich raus stellte hatte aber alles seine Richtigkeit. Ich hoffe Ihr seid nun nicht genauso verwirrt.

Wer genau nachlesen möchte welche Staaten und Inseln zu welcher Zeitzone gehören finden eine Liste in der Wikipedia.

Bilder: CC-BY-SA 3.0 by Robert (Quelle Wikimedia by Chuq)

BEAMS – arts festival in Newtown, Sydney

Bunte Gläser mit Teelichtern stehen auf der großen Essenstafel an der Menschen sitzen und essen

Als ich für den Artikel über Newtown ein bisschen recherchiert habe, ist mir das BEAMS-Festival aufgefallen. Dieses fand letzten Samstag (21. September 2013) zum zweiten Mal statt. An dem Festival nehmen Künstler, Musiker und Darsteller aus Sydney teil und veranstalten einen bunten Abend voller Licht und Musik.

Das Fest findet in Newtown an der Balfour Street und ihren Seitenstraßen statt und der Eintritt ist kostenlos. Neben den künstlerischen Darbietungen findet man in der Balfour Street allerlei Stände mit Essen und Getränken. Da die Veranstaltung ausschließlich Abends stattfand (17:00 – 22:00 Uhr), kamen die vielen Lichtkompositionen wirklich gut zur Geltung und erinnerten an das etwas größere VIVID Sydney Festival.

Neben einzelnen Künstlern und Bands kamen einige der Kunstwerke und Veranstaltungen von Bildungseinrichtungen wie der UTS oder der Hornsby Girls High School und Unternehmen wie MomentoPro (Fotobücher).

Mädchen mit im Schwarzlicht leuchtenden Schmuck bemalen sich mit Schwarzlichtstiften

 

So gab es viele „Kunst- und Lichtinstallationen“ wie ein Raum mit Schwarzlichtlampe, in der man mit bereitgestellten Stiften (die dann im Schwarzlicht leuchteten) die Wand, sich selber oder Freunde bemalen konnte. In einer Straße hatte eine Gruppe ein Netz aus Draht wellenförmig über die Straße gespannt und daran Plastikbecher mit Wäscheklammern befestigt die von Scheinwerfern angeleuchtet wurden. In einer anderen Straße hangen lauter bunte Regenschirme, geschmückt mit einer blauen Lichterkette.

 

Schirmen hängen kopfüber an Wäscheleinen über der Straße. Darüber hängt eine blaue Lichterkette

 

Zudem wurden einige Tanz – und Musikaufführungen und Videos gezeigt, sowie einige Workshops angeboten. Mit dem Pine St Creative Arts Centre  konnte man seine eigene Laterne bemalen oder bekleben und anschließend mit einer Kerze bestückt mit nach Hause nehmen. Am Stand daneben konnte man mit verschiedenen Farben ein Portrait malen, das zusammen mit den anderen an einer Wäscheleine im Hintergrund aufgehängt wurde.

 

Ein aus weiße Fäden gesponnenes Kunstwerk das von innen beleuchtet wird, hängt an einer Wand

 

Auch an das leibliche Wohl der Besucher wurde sich gut gekümmert. Die Auswahl reichte von israelischem Döner, über vegetarische Burger bis hin zu Bio-Chili con Carne. Besonders schön fand ich, dass in einer Seitenstraße eine riesige Tafel aufgestellt worden war, an denen Stühle, eine (Papier-)Unterlage und jeder Menge hübscher bunter Kerzengläser standen. So konnte sich jeder etwas zum Essen aussuchen,  auf das er/sie Appetit hatte und sich dann gemeinsam an die große Tafel setzen. Leider hat das bei uns nicht ganz funktioniert da die eine Bestellung fast eine halbe Stunde später fertig war als die andere. Schade, und das obwohl der Stand einen so modernen und organisierten Eindruck gemacht hatte. Auch wenn ich mein Chili Con Carne mit Tacos erst auf Nachfrage erhalten habe, es hat sich gelohnt – sehr lecker!

 

Bunte Gläser mit Teelichtern stehen auf der großen Essenstafel an der Menschen sitzen und essen

In Sydney findet eigentlich jedes Wochenende irgendwo irgendein Festival statt so das man fast immer etwas unternehmen kann. Das BEAMS-Festival wird dem bunten Klischee von Newtown gerecht und man wird einen Besuch sicher nicht bereuen. Nächstes Mal sollte man vielleicht auch ein Stativ (oder eine ruhigere Hand) mitbringen um noch ein bisschen mehr von dem Abend festzuhalten. Einige haben das gemacht und damit hier zum Abschluss ein kurzes Video von studioyap vom BEAMS Festival 2013: