Eigentlich startete der Tag sehr gut, die Wölkchen von gestern hatten sich verzogen und ausgeschlafen und gefrühstückt wollen wir gerade los da gibt es beim aus der Campingbucht Rangieren einen Schlag und wir bleiben unverzüglich stehen. Ich hatte beim Rausfahren offenbar einen Baum übersehen. Wir steigen beide aus dem Auto aus und gehen zum Heck, da sehen wir die Heckscheibe in tausend Teilen zerbrochen im und unterm Auto liegen. Da wir ohne die Heckklappe zu öffnen weder ans Essen noch an den Strom kommen entscheiden wir uns, einen Versuch zu riskieren und die verbogene Hecktür zu öffnen. Zum Glück geht das Öffnen und Schließen problemlos auch wenn an der Seite ein größerer Spalt entstanden ist. Ein paar Handschuhe, einige Müllsäcke, etwas Panzertape und einer ganzen Ladung „nicht zu ändern“ später machen wir uns auf zu unserem Tagesziel.
Die acht Kilometer furchtbare Huckelpiste zurück zum Flinders Chase Visitor Center. Beim Ranger geben wir bescheid das wir auf unserer Site Scherben hinterlassen haben. Dann den West-End Highway Richtung Norden, denn es geht heute an die ganz nord-westliche Spitze, zum Cape Borda Lighthouse. Am nördlichsten Highway der Insel angekommen geht es nochmal 30km nach Westen, Gravel Road oder anders formuliert endlos wirkende, rote Wellblech-Piste.
Nach dem kleinen Zwischenfall mit der Scheibe und der ungeahnt schlechten Straße verpassen wir natürlich die anvisierte 11 Uhr Führung. Der Ranger empfiehlt uns den Cliff Top Hike – einen kurzen Wanderweg an die Steilküste. Hier haben wir auf der Känguru-Insel endlich Kängurus von Nahem gesehen. Die süßen Hüpfer lagen unter den Sträuchern am Weg, sicher zum Schutz vor der Sonne. Vom Spaziergang zurück, sind wir fast auf die Minute pünktlich zu 12:30 Uhr Führung. Wir sind mal wieder die einzigen, doch auch hier gibt sich der Ranger viel Mühe nur uns beiden allerlei Interessantes zu erzählen. Zum Beispiel ist der Leuchtturm viereckig, da er auf einer Steilküste steht und daher nicht sonderlich hoch gebaut ist. Das Licht vom Leuchtturm ist nur sechs Meter über dem Erdboden, von daher muss der Turm keine starken Winde abfangen und kann daher einfach eckig gebaut werden. Dann haben wir noch das Vergnügen das immer täglich 13 Uhr statt findende Abfeuern einer historischen Kanone mit anzusehen. Diese Kanonen wurden früher benutzt um die Uhren der Seefahrer zu synchronisieren.
Anschließend ging es einmal über die ganze Insel um die von uns gebuchte vier Uhr Fähre zu erwischen. Nach einem leckeren Eis und der gemütlichen Überfahrt auf Festland ging es dann die letzten Kilometer in die ersten Vorörtchen von Adelaide. Nach einer Stärkung in Christies Beach – Pizzaday – haben wir einen kostenlosen Stellplatz in dem Vorort Summertown gefunden. Summertown hat nur 400 Einwohner, liegt aber sehr schön auf einem der Gebirge die Adelaide umschließen, dazu aber später mehr.