Um 9:30 sollten wir uns also am Cessnock Flugplatz zu unserem Hubschrauberabenteuer treffen. Da zwischen Newcastle und Cessnock etwa 1 Stunde fahrt lag, und es in dem Motel keine Möglichkeit für ein Frühstück gab, planten wir so ab 7:30 das Motel zu verlassen. Was mir sehr gefallen hat, in unserem Zimmer gab es ein bisschen Geschirr, einen Wasserkocher und Tee/Zucker/Milch für den Tee am Morgen! Somit hatten wir das nach dem Duschen und Sachen zusammenpacken auch schon erledigt. Nur noch ein paar letzte Fotos machen, Schlüssel zurück bringen und abfahren. So der Plan. Leider mussten wir dann feststellen, dass die Rezeption nur von 8:00 bis 22:00 geöffnet hat und wir somit noch etwa 20 Minuten im Zimmer warten mussten. Pünktlich um 8:00 ging dann wirklich alles sehr schnell – Rezeption war besetzt, netter Herr nahm uns den Schlüssel ab, bedankte sich und wir konnten mit dem gepackten Auto Richtung Cessnock aufbrechen. Auf dem Weg dorthin, fährt man an riesigen Schiffen und Kohleförderbändern vorbei. Diese hatten wir zwar schon am Abend zuvor gesehen, aber nun im hellen wirkte das Ganze noch gewaltiger.
Frühstück @ Darby’s Pies
Jedoch stand das Frühstück noch aus und die meisten Cafés auf unserem Weg waren noch geschlossen. Bis auf Darby’s Pies, vor deren Café auch einige Jugendliche saßen. Das Café stellte sich dann doch eher als kleine Bäckerei heraus mit einer Reihe von Pies (Obstkuchen, in England und Australien etc. aber auch gerne gefüllt mit Steak, Käse und/oder Pilzen), Kuchen und Kaffee. Wir entschieden uns spontan für einen Banana Cake weil wir das noch nie probiert hatten und ich dachte das schon oft auf Fousquare etc. als Empfehlung gelesen zu haben. (Dort war aber Banana Bread gemeint, ein sehr beliebtes süßes Brot in Australien, das gerne getoastet und mit gesalzener Butter gegessen wird.) Der Banana Cake war aber auch sehr lecker und sättigend so dass wir nach einem kleinen Stück schon eine Grundlage für unsere Weinprobe hatten 😉
Cessnock Airport
Pünktlich am Cessnock Airport angekommen folgten wir den Schildern in Richtung „Helicopter“ und wurden von unserem Piloten begrüßt. Dieser fragte uns noch nach unserem Gewicht (um die Menge an Sprit zu berechnen) und nachdem wir gezahlt hatten führte er uns schon einmal zu „unserem“ Hubschrauber. Dazu erklärte er einige Sicherheitshinweise, zum Beispiel das man sich dem Helikopter nicht nähern darf solange sich der Propeller bewegt, wie der Anschnallgurt funktioniert und die sich die Türen des 4-Personen-Hubschraubers öffnen lassen.
First Creek
Daraufhin kam auch schon der “kleine” Offroad-Bus um uns zu unserer Weinprobe zu fahren. Nach einem weiteren Touristenfoto vor dem Bus stiegen wir ein und fuhren ein Stück durch das Weingebiet. Ein bisschen komisch war das schon, dieser ganze Aufwand nur für uns zwei. Aber das schien unseren Reiseleiter nicht zu stören und berichtete etwas über die verschiedenen Weinhöfe an denen wir vorbeikamen. Unser erster halt war First Creek, einer der größten Winzer in der Gegend der auch von über 25 weitere Weinfirmen Trauben zur Weinherstellung erhält. In der Eingangshalle standen ein paar große alte Weinfässer die als Bartische dienten. Nach der Begrüßung setzten wir uns und bekamen einer Liste folgend (die auf dem Tisch lag) verschiedene Weine zum Probieren gegeben. Man muss dazu sagen – wir sind beide keine erfahrenen Weintrinker und so verließen wir uns sehr auf die Vorschläge des Winzers. Nach ein paar Gläsern fragten wir nach etwas süßerem – und wurden nicht enttäuscht. Wir probierten noch einige Dessertweine und da wir noch ein Mitbringsel und Dank für unsere Mitbewohnerin (für das Auto) brauchten, kauften wir auch noch 2 Flaschen. Daraufhin gab es eine überraschende Führung durch den Weinkeller von Frist Creek – wobei Keller in dem Fall nicht ganz richtig ist, es ist eine große Halle mit viel Isolierung und Kühlungsanlagen. Die Weine werden zum Teil in großen Metalltanks und zum Teil in wertvollen Holzfässern aus den USA oder Frankreich gegärt. Er erklärte das so ein größeres Holzfass etwa $2500 kostet und damit etwa 2000 Flaschen gefüllt werden könnten. Wieder in der Eingangshalle angekommen, bekamen wir wieder unseren gekauften Wein ausgehändigt und wurden zurück in den Bus geführt.
Piggs Peak
Eigentlich dachten wir das wäre es schon gewesen mit den Weinproben und wunderten uns etwas, da es erst 11:00 war. Nach einer weiteren kurzen Fahrt durch das Valley, hielten wir erneut vor einem Weingut an – Piggs Peak. Bereits vor dem Eingang stand ein großes gusseisernes Schwein und auch in der Eingangshalle waren überall kleine Schweinfiguren, Plüschschweine und Bilder von Schweinen. Zum Probieren gab es jedoch keinen Schinken sondern natürlich Wein! Nun merkten wir doch schon langsam die erste Weinprobe. Doch der Herr hinter den Tresen hatte ebenso ein Blatt Papier mit den Namen und Preisen verschiedener Weine und reichte uns einem nach dem anderen zum Probieren. Sehr begeistert waren wir nicht (sind eben nichts gewöhnt) – bis er dann endlich zu den Dessertweinen kam. Robert, mit Blick auf die Rückfahrt schüttete schon den Großteil quasi direkt in den Auffangbehälter aber auch mir wurde es bereits langsam zu viel. Trotzdem fanden wir noch einen leckeren Dessertwein den wir uns mitnahmen.
Hunter Valley Cheese & Co.
Zurück ins Auto, nun schon mit 3 Flaschen Wein im Gepäck und etwas torkelnd freuten wir uns nun doch schon auf unser Mittagessen. Am Ende der nächsten kleinen Fahrt wurden wir jedoch zur Hunter Valley Cheese & Co. Gebracht. Ein kleiner Feinkostladen für regionale Produkte in dem man Käse, Olivenöl, Balsamico und mehr kaufen und vorher auch Probieren kann. Gekauft haben wir diesmal nichts (auch wenn der Käse und vieles anderes einfach himmlisch war!), da uns das mit der langen Fahrt nach Sydney ohne Kühlung dann doch zu schade war.
Blaxlands Inn
Nun schon etwas gestärkt aber mit noch mehr Appetit stiegen wir wieder in unser Gefährt und fuhren ins Blaxlands Inn. Ein Restaurant im amerikanischen Ranch Stil mit angeschlossenen Weinladen. Es stellte sich heraus das unser Reiseführer der Mitbesitzer des Blaxlands Inn war und so wurden wir erst einmal zu (unserer 3.) Weinverkostung geführt. Jedoch waren wir eigentlich an Alkohol schon sehr bedient und probierten nur ein paar verschiedene und kauften noch einen Dessertwein :>
Somit war unsere Weinverkostung schneller vorbei als geplant und das Restaurant hatte noch nicht geöffnet. Wir konnten währenddessen in der Lobby warten. Ein sehr liebevoll eingerichteter Raum, mit großen gemütlichen Sofas mit Blick auf die Bar und großen Schwarz-Weiß-Fotos von Cowboys und weiten Landschaften. Nach etwa 10 Minuten wurden wir dann auch schon zu unserem Platz geführt und bekamen die Gerichte des Tages vorgestellt und die Karte überreicht aus der wir uns unser 3-Gänge-Menü selbst zusammenstellen konnten. Im Menü inbegriffen war (natürlich) auch eine Flache des Hausweins, die wir uns ebenfalls aussuchen konnten. Da wir eher die süßen Weine bevorzuge bekamen wir eine Falsche „Blaxlands Estate 2011 Semillon Sauvignon Blanc“, sehr lecker!
Zur Vorspeise entschieden wir uns für die Suppe des Tages (Süßkartoffel + Kürbis), zur Hauptspeise wählte ich einen üppigen Hähnchen Burger mit Pommes und Robert ein großes Stück zertifiziertes Rumpsteak, ebenfalls mit Pommes. Eigentlich waren wir danach schon mehr als satt, aber der Nachtisch fehlte natürlich noch! Nicht das wir zwei eh schon in dem vollen Restaurant aufgefallen wären (extra zu dem Tisch abgeholt etc.), brachte uns die Kellnerin die etwa 1,3 m mal 1 m große Holznachtischkarte direkt an unseren Tisch… Die Wahl viel auf einen „Dark Chocolate Tart“ mit Erdbeeren und Vanillesoße sowie einem Banana Mille Feuille mit Karamellsoße. Beides einfach nur unglaublich köstlich!
Noch während wir unseren Nachtisch geniesten, hörte man auf einmal ein lautes Getöse über dem Restaurant. Und alle Gäste schauten interessiert unserem Hubschrauber beim Landen zu… ^^ Als Krönung kam auch noch unser Reiseleiter an unseren Tisch und meinte wir müssten uns nicht beeilen, unser Hubschrauber wäre nur gerade gelandet..
Gesagt, getan, nachdem wir gemütlich aufgegessen hatten und noch die Flasche Wein verschlossen mitbekommen haben (haben wir natürlich nicht mehr geschafft), wurden wir von unserem Piloten begrüßt und unter Blicken der Gäste in den Garten des Restaurants geführt.
Flug über das Hunter Valley
Am Helikopter angekommen wurden wir noch einmal für die Facebookseite fotografiert und schon durften wir einsteigen. Weinflaschen noch gut verstaut, alle angeschnallt, Türen geschlossen und schon wurde der Motor gestartet. Das dauert ein bisschen und ist recht laut, auch wenn es durch die dicken Kopfhörer etwas gedämpft wurde. Nachdem sich draußen noch ein paar Gäste mit Kindern zum Winken versammelt hatten ging es endlich los.
Der Flug dauerte etwa 25 min und führte uns bei strahlendem Sonnenschein über das Hunter Valley. Besonders groß war der Hubschrauber nicht und ab und zu wackelte es auch etwas, aber man hatte nie ein unsicheres Gefühl. Noch ein paar Fotos geschossen (und versucht zu twittern.. aber natürlich kein Netz ^^‘) und schon ging es wieder zum Landeanflug in Richtung Cessnock Flugplatz.
Rückfahrt – Zwischenstopp in Wollombi
Nach der Landung muss wieder abgewartet werden bis die Rotoren still stehen um ein sicheren Ausstieg zu gewährleisten. So verabschiedeten wir uns von unserem Piloten und fuhren wieder zurück in Richtung Sydney. Auf dem Hinweg war Robert ein uriges Dorf aufgefallen, von dem man im Dunkeln aber nicht besonders viel gesehen hatte und so legten wir bei der Rückfahrt noch einen Zwischenstopp ein. Das Dörfchen heißt Historic Wollombi und hat einige kleine Geschäfte und Straßenzüge wie „aus der Vergangenheit“. Nach einem Eis und ein paar Fotos ging es auf der Scenic Road wieder zurück nach Sydney.
Ich beneide euer tolles Leben 😉 Herzliche Grüße eures größten Fans aus Bad Kissingen!
Tolle Reise und tolle Einsichten für Euch. Ihr werdet nach der Rückkehr Bücher schreiben können und Euch zu den Weisen schon in jungen Jahren zählen können.